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Gold - Das parabolische Finale fehlt noch!

10.10.2019  |  Florian Grummes
Seitdem der Goldpreis am 4. September mit 1.557 US-Dollar ein neues Sechs-Jahres-Hoch erreicht hatte, steckt der Edelmetall-Sektor entweder in einer überschaubaren und möglicherweise bald abgeschlossenen Konsolidierung oder in einer noch tiefergehenden aber gesunden Korrektur. Für beide Szenarien lassen jede Menge Argumente vortragen, letztlich muss es der Goldmarkt aber selber entscheiden.

Dabei gilt, dass Kurse oberhalb von 1.530 US-Dollar die Fortsetzung der Aufwärtsbewegung inkl. neuer Jahreshochs sowie dem dargelegten Goldrausch Szenario immer wahrscheinlicher werden lassen. Gleichzeitig würde die Schlagkraft der Bären bei Kursen unterhalb von 1.480 US-Dollar deutlich zunehmen.


Goldpreis in US-Dollar Tageschart - Bis jetzt eine bullische Konsolidierung!

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Auf dem Tageschart wird schnell klar, dass der Goldpreis in US-Dollar bislang nur einen kleinen Teil seiner fulminanten Aufwärtsbewegung der letzten Monaten korrigiert hat. Genauer gesagt wurde der Anstieg von 1.265 US-Dollar bis auf 1.557 US-Dollar lediglich mit einem Rücksetzer von 97 US-Dollar bis auf 1.460 US-Dollar korrigiert. Damit wurden bislang nicht einmal das minimale "Fibonacci Retracement" bei 38,2% erreicht. Erfahrene Marktteilnehmer wissen, dass dies ein klares Signal der Stärke ist. Während unerfahrene Trader so einen überkauften Markt ständig leer verkaufen wollen, erkennt das "smart money", dass der Bulle möglicherweise noch sehr viel mehr vorhat.

Und so kämpft sich der Goldpreis seit Wochen immer wieder sehr schnell nach oben und lässt sich von zwischenzeitlichen Rückschlägen nicht entmutigen. Ein klares Top und eine eindeutige Trendwende nach unten sehen am Goldmarkt sicherlich ganz anders aus. Vielmehr ist der Charakter des Goldmarktes weiterhin bissig und damit bullisch. Einzig wenn sich der Goldpreis in den kommenden Wochen noch ein paar weitere Male im Bereich 1.530 US-Dollar bis 1.555 US-Dollar ähnlich wie im Sommer 2016 festlaufen würde, wäre das derzeitige Verhalten irreführend und könnte zu einer verspäteten und dafür dann aber umso übleren Korrektur führen.

Der Rücksetzer in der Vorwoche hat jedoch zumindest auf dem Tageschart zwischenzeitlich eine klar überverkaufte Lage gebracht, so dass bereits in dieser Woche Kursanstiege bis 1.520/1.525 US-Dollar zu erwarten sind. Können die Bullen im nächsten Schritt auch das obere Bollinger Band (nach oben aufbrechen, stünde der Goldpreis schnell wieder bei 1.550 US-Dollar. Innerhalb des Aufwärtstrendkanals wäre momentan Platz bis ca. 1.575 US-Dollar, während bei 1.586 US-Dollar sowohl das 61,8%-Retracement des gesamten Bärenmarkt als auch eine interessante Fibonacci Extension warten.

Außerdem bleibt das vor vier Wochen dargelegten superbullische "Cup & Handle Goldrausch Szenario" akut. Denn angesichts der Vielzahl an Großereignissen in den kommenden Wochen erscheint beim Goldpreis tatsächlich alles möglich. Bereits am Donnerstag beginnen die Handelsgespräche zwischen den USA und China. Zwar geraten die Chinesen immer mehr unter Zugzwang, dem von den USA geforderten Ende ihrer Industriespionage sowie ihrer Währungsmanipulation werden sie aber sicherlich nicht zustimmen. Bislang weigern sich die Chinesen diese Tatsachen überhaupt zu zugegeben. Insofern stehen die Chancen hier für einen nachhaltigen Deal äußerst bescheiden.

In der nächsten Woche werden dann die Rede der britischen Königin am 14. Oktober sowie der EU-Gipfel am 17. und 18. Oktober möglicherweise mehr Klarheit hinsichtlich des Brexits bringen. Obendrein trifft sich auch noch der Offenmarktausschuss der Federal Reserve, um über weitere Zinssenkungsschritte zu beraten, während sich die amerikanischen Banken am Repro Markt kaum mehr gegenseitig trauen und die FED deswegen bereits ihre Bilanz in den letzten drei Wochen um 186 Mrd. US-Dollar ausweiten musste!

Außerdem leitet Mario Draghi ein letztes Mal die Sitzung des Geldpolitischen Rates der Europäischen Zentralbank am 24. Oktober, bevor er den Stab an Christine Lagarde übergibt. Frau Lagarde wurde übrigens als frühere französische Finanzministerin für ihre Fahrlässigkeit vor Gericht verurteilt und dürfte "lockere Geldpolitik" schon bald ganz neu definieren! Schließlich kommt es in Hongkong zunehmend zu langen Schlangen vor den leeren Geldautomaten ("Bankrun"), während die Sozialisten aus der Volksrepublik mit dem Einmarsch des Militärs drohen!


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