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New?DeFla - So reicht das nie

19.04.2020  |  Christian Vartian
Die nun fortgesetzten Stilllegungen und Grenzsperren werden zwar mit Hilfsprogrammen beantwortet, nur sind diese viel zu fiskal (verschuldungsbasiert) und reichen so niemals. In der Folge ist das System bereits in der abgelaufenen Woche wieder deflationär an den Anschlag gegangen.

Wer Geld durch Stilllegung vernichtet, darf es nicht durch Schulden des Staates ersetzen, sondern das muß durch Zentralbankgeld ("gratis") geschehen und dies auch deshalb, weil nach einer ggf. Wiederöffnung der Staat auch Investitionen tätigen muß und das kann er nicht, wenn er sein Verschuldungspotenzial durch teilweisen Ersatz von Stilllegungsverlusten bereits verbraucht bzw. überzogen hat.

Ran an die Kräne, Werkhallen bauen auf Zentralbankkosten und zu Hause alles Notwendige produzieren! Nur muß man das halt auch beauftragen und bezahlen. Wie in Europa dringend benötigte Ersatzproduktionen für Dinge, die bisher in der EU zwar selber entwickelt, aber nicht selber produziert wurden, hergestellt werden sollen, bleibt weiter unklar:

Die EU ist nicht nur Binnenmarkt, sondern auch Erzeugungsgemeinschaft, Finanzierungsgemeinschaft, Forschungsgemeinschaft ... für Güter und Leistungen und zur Entwicklung und Erzeugung gehören Geschäftsreisen, die frei sind. Die Personenanzahl ist hier ohnehin gering und wohl mit der der LKW Fahrer vergleichbar und der freie Geschäftsverkehr innerhalb der EU- Aussengrenzen ist noch immer nicht wieder realisiert.

Urlaubsreisen und touristische Reisen (Wie Fußballspiele mit vollen Stadien oder Kreuzfahrten oder Rockkonzerte …) braucht man dagegen wirklich nicht dringend, wenn das länger eingeschränkt bliebe, ist dieses personenmäßig wesentlich größere Thema länger zu beschränken kein Beinbruch und keine Risiken wert.

Die Ströme an bestehenden Waren laufen zwar halbwegs, aber die EU ist ein Hochlohngebiet und nicht Vietnam. In der EU müssen laufend Produkte ENTWICKELT und FINANZIERT werden und INNOVATION ist der Schlüssel hier und nicht Existentes einfach Produzieren. Dazu müssen Manager, Finanzierer, Forscher, Entwickler, Verkäufere ... reisen können (und nicht mit 2x 2 Wochen Zeitaufwand)

Das wird ab kommender Woche akut, denn erste große internationale Produktionsbetriebe in der EU sperren wieder auf und wenn andere Länder ihre Geschäftsreisenden nicht zum Kunden lassen und nicht dafür sorgen, dass das Land, wo große internationale Produktionsbetriebe in der EU sich befinden, diese auch hineinlässt- also nicht geltendes Recht anwenden-, dann würden sie bald merken, dass sie keine Zulieferbetriebe mehr hätten und das Land, wo große internationale Produktionsbetriebe in der EU sich befinden hätte dann die Zulieferteile nicht und müsste erst in etlichen Monaten Werke aufbauen, um diese selber zu fertigen.

Ein solches Superdestruktivszenario überschritte bei weitem jede Stilllegungsfolge an Schaden und noch hat die EU, von der alle Hilfsmittel wollen, weil sie stillgelegt haben, nicht dafür gesorgt, dass nun sofort freier Geschäftsreiseverkehr wieder Platz greift und somit die beantragte finanzielle Hilfe auch etwas Konstruktives brächte. Die EU- Präsidentin hat das Richtige gesagt, aber es mangelt an Durchsetzung.

Mit dem Vertrag von Rom, der im Jahr 1957 unterzeichnet wurde, entstand die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) - der Gemeinsame Markt. Niemand hat mit rationalen Argumenten die Sinnhaftigkeit dieser Stufe der EWG jemals bestreiten können. Ein nie gesehenes Wirtschaftswunder hat sie gemeinsam mit dem Marshall- Plan und intelligenter Politik gebracht.

Was sehen wir heute? Ein Zusatz über Währungsunion, der Gegner und Befürworter immer hatte aus 1993 mit Wirkung 2000ff. ist jetzt hochbeliebt, wenn es um die Verteilungs- und Drucktöpfe der EZB geht, aber die unbestrittene Basis: freier Verkehr von Waren, Dienstleistungen, Personen und Kapital existiert real nicht mehr, nicht einmal mit der verständlichen von den Hygienepolitikern ohne Kollateralschäden wählbaren Einschränkung, die wäre: freier Verkehr von Waren, Dienstleistungen, diese herstellenden Personen und Kapital.

In den Medien- und Pressekonferenzen geht es dagegen darum, wer wie auf welcher Fläche wieder höherwertige Konsumprodukte (auch mit Ursprung von außerhalb der EU) verkaufen darf, eine volkswirtschaftlich bedeutungslose Frage wie die ebenfalls frei von Hygienepolitikern ohne bedeutende volkswirtschaftliche Folgen entscheidbare Schulöffnung oder Fernunterricht, Fußballarenafüllung oder nicht, Ferienhotelöffnung oder nicht ... und Anderes.


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