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Gold-Manipulation & Gold-Rettung

24.11.2020  |  Egon von Greyerz
Vermögen schützen und ausbauen - nie zuvor habe ich eine bessere Gesamtlage gesehen, wo das möglich ist. Mehr dazu am Ende des Artikels.

Echte Märkte gibt es nicht. Die heutigen Finanzmärkte sind ein großes Kasino, wo wildgewordende Spieler Papier-Assets kaufen und verkaufen, als seien es Chips. Ein deutliches Beispiel dafür war vor einer Woche beim Gold zu beobachten. Der Goldpreis stieg innerhalb von 5 Tagen um 100 $ - von 1.860 $ auf 1.960 $; anschließend brach er innerhalb von 5 Stunden um 100 $ ein. Die angeblichen Auslöser waren ein Covid-Impfstoff und ein Sieg Bidens.

Ein Impfstoff, der 70 Grad Celsius braucht und nicht richtig getestet wurde, wird in der aktuellen Phase wohl kaum die Rettung sein. Besonders dann, wenn das Finanzsystem das Hauptproblem ist und nicht die Pandemie. Zudem ist ein Sieg Bidens nicht garantiert, auch wenn er jetzt wahrscheinlicher scheint, solange Trump kein Kaninchen aus dem Hut zaubern kann.


Nur am Gold-Papiermarkt: 100 $ rauf und runter

Die Beweise für Scheinmarkt-Aktivitäten lassen sich immer an den eigentlichen, realen Märkten finden. Als Gold erst um 100 $ stieg und dann um 100 $ fiel, hatten die Schweizer Raffinerien, die 70% des globalen Goldes veredeln, nur sehr geringe physische Bewegungen zu verzeichnen - auf der Käuferseite und auch auf der Verkäuferseite.

Diese schnellen Edelmetallbewegungen fanden wie gewöhnlich an den Papiermärkten statt, wo die Kasino-Spieler mit Papiergold und Papiersilber in Milliarden-$-Höhe um sich schmeißen. Und: Sie können diese Papierbewegung auslösen, ohne jemals mit einer Unze des eigentlichen Basiswertes (also Gold- und Silberbarren) in Berührung gekommen zu sein.

Im Fall derart starker Kursbewegungen beim Gold sind normalerweise auch Bewegungen bei den ETF-Handelsvolumen zu beobachten. Doch wie ich schon vor einigen Monaten in einem Artikel erklärt hatte, ist auch der ETF-Markt in erster Linie ein Papiermarkt oder bestenfalls ein Markt, der aus Gold besteht, das von den Zentralbanken geliehen wurde. Wenn es beim größten Gold-ETF - GLD - hohe Kaufaktivität gibt, so ist bei den Schweizer Raffinerien nur selten ein erhöhter Absatz zu verzeichnen. Stattdessen verleihen Bullionbanken Zentralbankengold an den ETF.

Und deswegen: Wer Gold zum Zweck des Vermögensschutzes kauft, sollte nie Anteile an einem Gold-ETF kaufen, sondern echtes, physisches Gold.

Man sollte zudem verstehen, dass nachhaltige Kursbewegungen beim Gold selten auf Grundlage fadenscheiniger Nachrichten beginnen.


Der Verlierer wird der Gewinner sein

Wie ich schon kürzlich in einem Artikel schrieb: Es ist nicht wichtig, wer die US-Präsidentschaftswahlen gewinnt; am Ende der nächsten Präsidentschaft dürfte sich der regierende Präsident unter Garantie wünschen, dass er lieber verloren hätte. Denn der neue Präsident erbt ein ökonomisch, finanziell wie moralisch bankrottes Land mit unlösbaren Schulden- und Defizitproblemen.

2009 wurde uns erzählt, dass die Probleme der Großen Finanzkrise (2006-09) durch die Zentralbanken gelöst wurden. Hätte man uns damals die Wahrheit erzählt, hätte es auch keinen Grund für weitere Stimuli und Schulden gegeben.


Wenn die Krise 2009 vorbei war, warum explodieren jetzt die Schulden?

Schauen wir uns die Fakten an:

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2009, als die Krise angeblich zu Ende war und das Weltfinanzsystem gerettet, lag die US-Verschuldung bei 11 Billionen $ und die Fed-Bilanz betrug nicht mehr als 2 Billionen $. Also gab es eigentlich keinen Grund, noch mehr Geld zu leihen und zu drucken, um die US-Wirtschaft am Laufen und das Finanzsystem solvent zu halten. Immerhin war die Krise vorbei!

Man muss also wirklich fragen, warum die Schulden der USA seit 2009 um fast das 2,5-fache gestiegen sind und die Bilanz der Federal Reserve um das 3,5-fache.

Natürlich kennen wir die Antwort. Die US-Wirtschaft braucht stetig steigende Schuldenstände, um überleben zu können.

Shadow Statistics liefert dazu eine exzellente Darstellung. In den 2000ern war das reale (d.h. real inflationsbereinigt) BIP negativ - und das in einem Ausmaß von 3-5% pro Jahr. Die offiziellen BIP-Zahlen sind also Fake; sie konnten nur durch konstante Geldschöpfung erreicht werden, mit der das BIP künstlich hoch gehalten und ein Zusammenbruch der US-Wirtschaft verhindert wurde.

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