Der Mittelstand steht im Regen
16.04.2021 | Vertrauliche Mitteilungen
Der schon zu Beginn der Corona-Krise vereinbarte "Europäische Garantiefonds" für kleine und mittlere Unternehmen trug bisher nur wenig zu einer Entspannung der Lage bei.
Hintergrund sind teilweise monatelange Verzögerungen bei der Gründung dieses neuen Fonds, weil sich - so jedenfalls der CSU-Europaabgeordnete Markus Ferber sinngemäß - einige Mitgliedsstaaten wochenlang Zeit ließen, als es um die bloße Unterzeichnung von Dokumenten ging.
Die auf Hilfe hoffenden Unternehmen ließ man so gewissermaßen im Regen stehen. Erst nachdem am 14. Dezember die letzte Genehmigung vorlag, konnte die mit der Sache betraute Europäische Investitionsbank ihre Arbeit aufnehmen.
Davon unabhängig warnt inzwischen der deutsche Rentenexperte Prof. Bernd Raffelhüschen von der Universität Freiburg, daß das im Rahmen des EU-Corona-Hilfsprogramms fließende (und zu einem erheblichen Teil von Deutschland aufzubringende) Geld nicht nur in Reformprojekte und die Unternehmens sicherung fließen dürfte, sondern zu einem nennenswerten Anteil auch in die Sozialsysteme insbesondere der südeuropäischen EU-Staaten.
Manches dortige Rentensystem steht z.B. noch mehr "am Anschlag" als dies in Deutschland der Fall ist.
Dies ist nicht zuletzt die Folge einer gegenüber Deutschland zum Teil deutlich geringeren Lebensarbeitszeit bei gleichzeitig - gemessen am regionalen Lohnniveau - höheren Rentenzahlungen.
Liegt die durchschnittliche Lebensarbeitszeit in Deutschland bei aktuell 39,1 Jahren und die durchschnittliche Rentenersatzquote (bezogen auf das letzte Arbeitseinkommen) bei 51,9%, betragen diese Werte in z.B. Italien 32,0 Jahre bzw. 91,8%.
Spanien liegt bei 35,3 Jahren und 83,4%, Frankreich bei 35,4 Jahren und 73,6%.
In der außerhalb der Europäischen Union liegenden Türkei beträgt die durchschnittliche Lebensarbeitszeit sogar nur 29,3 Jahre und die Rentenersatzquote liegt bei 93,8%.
Der guten Ordnung halber sei darauf hingewiesen, daß diese Werte streng genommen nur eingeschränkt miteinander vergleichbar sind, weil in den einzelnen Ländern sowohl die durchschnittliche Lebenserwartung als auch das Lohnniveau sehr verschieden sind. Aufschlußreich ist dieser Vergleich dennoch...
© Vertrauliche Mitteilungen
Auszug aus den "Vertrauliche Mitteilungen", Nr. 4436
Hintergrund sind teilweise monatelange Verzögerungen bei der Gründung dieses neuen Fonds, weil sich - so jedenfalls der CSU-Europaabgeordnete Markus Ferber sinngemäß - einige Mitgliedsstaaten wochenlang Zeit ließen, als es um die bloße Unterzeichnung von Dokumenten ging.
Die auf Hilfe hoffenden Unternehmen ließ man so gewissermaßen im Regen stehen. Erst nachdem am 14. Dezember die letzte Genehmigung vorlag, konnte die mit der Sache betraute Europäische Investitionsbank ihre Arbeit aufnehmen.
Davon unabhängig warnt inzwischen der deutsche Rentenexperte Prof. Bernd Raffelhüschen von der Universität Freiburg, daß das im Rahmen des EU-Corona-Hilfsprogramms fließende (und zu einem erheblichen Teil von Deutschland aufzubringende) Geld nicht nur in Reformprojekte und die Unternehmens sicherung fließen dürfte, sondern zu einem nennenswerten Anteil auch in die Sozialsysteme insbesondere der südeuropäischen EU-Staaten.
Manches dortige Rentensystem steht z.B. noch mehr "am Anschlag" als dies in Deutschland der Fall ist.
Dies ist nicht zuletzt die Folge einer gegenüber Deutschland zum Teil deutlich geringeren Lebensarbeitszeit bei gleichzeitig - gemessen am regionalen Lohnniveau - höheren Rentenzahlungen.
Liegt die durchschnittliche Lebensarbeitszeit in Deutschland bei aktuell 39,1 Jahren und die durchschnittliche Rentenersatzquote (bezogen auf das letzte Arbeitseinkommen) bei 51,9%, betragen diese Werte in z.B. Italien 32,0 Jahre bzw. 91,8%.
Spanien liegt bei 35,3 Jahren und 83,4%, Frankreich bei 35,4 Jahren und 73,6%.
In der außerhalb der Europäischen Union liegenden Türkei beträgt die durchschnittliche Lebensarbeitszeit sogar nur 29,3 Jahre und die Rentenersatzquote liegt bei 93,8%.
Der guten Ordnung halber sei darauf hingewiesen, daß diese Werte streng genommen nur eingeschränkt miteinander vergleichbar sind, weil in den einzelnen Ländern sowohl die durchschnittliche Lebenserwartung als auch das Lohnniveau sehr verschieden sind. Aufschlußreich ist dieser Vergleich dennoch...
© Vertrauliche Mitteilungen
Auszug aus den "Vertrauliche Mitteilungen", Nr. 4436