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In Gold We Trust-Report 2021 - Der monetäre Klimawandel

27.05.2021  |  Ronald Peter Stöferle
- Seite 2 -
• Technische Analyse

Der Coppock-Indikator hat Ende 2015 ein langfristiges Kaufsignal generiert. Besonders interessant erscheint die langfristige Tasse-Henkel-Formation, die sich nun bald auflösen könnte. Das Kursziel dieser Formation liegt bei 2.700 USD.

• Goldpreis 2030: USD 4.800; 2021 neues Allzeithoch

Wir halten an unserer Preisprognose aus dem Vorjahr für den Goldpreis am Ende des Jahrzehnts fest. Für ein konservatives Basisszenario haben wir ein Kursziel von 4.800 USD ausgegeben, im inflationären Fall sind sogar 8.900 möglich. Und auf Grundlage der Erwartungen am Goldoptionsmarkt besteht eine Wahrscheinlichkeit von 45%, dass bereits im Dezember 2021 ein neues Allzeithoch erreicht wird.


Gold mit neuem Allzeithoch im Sommer 2020 und anschließender Konsolidierung

"Es ist nicht die Frage ob, sondern wann wir ein neues Allzeithoch sehen werden." Dies war eine der Kernaussagen von Ronald Stöferle und Mark Valek bei der letztjährigen Pressekonferenz anlässlich der Präsentation des In Gold We Trust-Reports 2020. "In den Folgemonaten des Einbruchs an den Börsen im März 2020 sahen wir einen sehr dynamischen Anstieg des Goldpreises, der im August 2020 in neuen Allzeithochs kulminierte. Danach folgte eine Konsolidierungsphase, die mittlerweile abgeschlossen scheint.", rekapituliert Stöferle die Goldpreisentwicklung der vergangenen 12 Monate.

"Neben Gewinnmitnahmen, einem festeren US-Dollar und Opportunitätskosten im Zuge der Bitcoin-Hausse, waren steigende Anleiherenditen ein wesentlicher Auslöser für den aufkommenden Gegenwind.", ergänzt Valek.

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Trotz der Kursrückgänge in der zweiten Jahreshälfte konnte der Goldpreis im Kalenderjahr 2020 in Euro um 14,3% und in US-Dollar um 24,6% zulegen. Seit Jahresbeginn sind in beiden Währungen leichte Preisrückgänge von unter 1% zu verbuchen.


Der monetäre Klimawandel

Der diesjährige In Gold We Trust-Report trägt den Titel "Der monetäre Klimawandel". Damit wollen die beiden Autoren auf einen vielschichtigen Paradigmenwechsel aufmerksam machen, der durch die Pandemie und die politischen Reaktionen darauf ausgelöst wurde.


Folgende Entwicklungen sind u. a. Ausdruck des monetären Klimawandels:

• Budgetäre Nonchalance
• Verschmelzung von Geld- und Fiskalpolitik
• Neue Aufgaben der Geldpolitik

"Eine Begleiterscheinung des monetären Klimawandels ist die schier unbegrenzte Liquidität, die seit Beginn der Corona-Pandemie die Märkte überschwemmt und bereits eine merkliche Anhebung des Vermögenspreis- und mittlerweile auch des Konsumentenpreisniveaus bewirkt hat.", erklärt Stöferle. Eine der möglicherweise dramatischsten Konsequenzen, welche das neue monetäre Klima mit sich bringen könnte, ist die Renaissance der Verbraucherpreisinflation. "Unserer Meinung nach befinden wir uns derzeit erst in der Anfangsphase einer inflationären Entwicklung.", ist Valek überzeugt.

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Für ein künftig höheres Inflationsniveau sprechen die stark inflationierte Geldmenge, aber insbesondere auch ein künftiger Anstieg der Umlaufgeschwindigkeit des Geldes. Darüber hinaus wechseln vermehrt Zentralbanken ihre geldpolitische Strategie. "Im Falle der EZB erwarten wir in wenigen Monaten eine Ankündigung eines neuen, laxeren Inflationsziels. Voraussichtlich wird das derzeitige Inflationsziel auf ein durchschnittliches Inflationsziel verwässert, wie es die Federal Reserve bereits umgesetzt hat.", so Stöferle und Valek.


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