Angst und Inflation: Zeitlose Politikinstrumente diskreditierter Systeme
30.12.2021 | Matt Piepenburg
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Ok, wir wissen, was jetzt alle sagen und denken werden: So etwas kann nie wieder passieren! Nicht heute, und sicherlich in den US von America. Oder noch besser: Nur wieder so ein "Inflationsangst"-Chart von den Goldbugs aus Zürich. Schon klar… Die Vereinigten Staaten von A sind nun wirklich nicht Jugoslawien, Argentinien oder Venezuela, und mit absoluter Sicherheit nicht die Weimarer Republik, oder? Und dazu haben sie auch noch die Weltreservewährung, oder nicht?
Klar ist wohl auch, dass die Fed und andere Zentralbanken heute spezielle Zauberkräfte haben. Auch wächst die Zustimmung (das Gerede) zu einer neuen Zentralbank-Digitalwährung (CBDC) und einem stillen, geordneten Reset zu späterem Zeitpunkt, der dafür sorgen wird, dass es einen Chart wie den oben nie wieder gibt, oder etwa nicht?
Hmmm…
Wir haben in der Tat weniger Vertrauen in einen solchen geordneten Neustart oder aber eine magische CBDC-Lösung für Papierwährungen, denen das Vertrauen sekündlich verlorengeht.
Kurz: Beschissenes Papier durch ebenso beschissene (wie girale) Zentralbanken-Digitalwährungen zu ersetzen ist und bleibt … eben beschissen.
Wir werden vielleicht nicht erleben, wie Menschen schubkarrenweise Bargeld auf der Straße bewegen, um Butter und Brot zu kaufen. Für die kommenden Jahre sehen wir allerdings qualvolle Inflation und drastische Kapitalkontrollen kommen - aber auch fortdauernde Kontrolle der persönlichen Freiheiten -, (welche bequemerweise alle mit COVID in Verbindung gebracht werden, anstatt mit verschwenderischer Ausgabepolitik oder kriminell fahrlässigem Verhalten der Zentralbanken).
Gleiche Symptome, andere Krankheit
Wann immer Systeme im Verlauf der Geschichte zusammenbrachen, was beim aktuellen System jetzt eindeutig der Fall ist, haben die Machthabenden immer ihr skurriles Renommee ausgenutzt und erhalten, indem sie zwei einfache Strategien verfolgten:
1) eigene Schulden durch miserable Währungen weginflationieren und
2) die eigenen wütenden Massen kontrollieren/ ablenken mit Angst sowie einer Bedrohung durch ausländische oder innere "Feinde" (die eigenen kriminellen Führer ausgenommen).
Kommt Ihnen das bekannt vor?
Wie schon oft erwähnt, ist COVID dahingehend ein bequemes Narrativ (auch innerer wie äußerer Feind in einem) für die düsteren Veränderungen, über die wir alle diskutieren und die wir alle ertragen - unabhängig von persönlichen Ansichten zur Lage der Politik, des Virus und der Märkte.
In Australien "entkamen" z.B. kürzlich einige Menschen aus einem COVID-Arrestlager, was unterm Strich Medienhysterie und Polizeibarrikaden auf den Plan rief, aber auch eine Suche nach den Geächteten, die an die Jagd auf Jesse James erinnerte (oder für australische Leser - Joseph B. Johns).
Inzwischen sind es die Omikron-Schlagzeilen, die (in Australien wie anderswo) ganz bewusst (und vorhersagbar) Angst verbreiten und dieselben politischen Effekte haben wie die bolschewistische Bedrohung im ansonsten bankrotten und inflationsgesättigten Europa der 1930er Jahre.
Kurzum: Angesichts zugrundegehender Währungen und zugrundegehender politischer Glaubwürdigkeit (eines Parlaments, eines Weißen Hauses oder einer Zentralbank) ist es seit jeher, und zwar mit erschreckender Kontinuität aber auch drastischer Konsequenz, zu einem Aufstieg der Inflation, der Sündenböcke und der absichtlich geschürten Verängstigung gekommen - immer dann, wenn Führungen, die ihre Bürger in eine ökonomische Sackgasse gelenkt haben, nach einem Vorwand suchen, um der Verantwortung für die schmerzhaften Konsequenzen zu entkommen.
Sie denken, dass es zum aktuellen Zeitpunkt nicht anders ist?
Dann treffen Sie Vorbereitungen für mehr Währungsentwertung und mehr Zerstörung von Freiheiten!
© Matt Piepenburg
Kommerzdirektor bei MAM
Dieser Artikel wurde am 09. Dezember 2021 auf www.goldswitzerland.com veröffentlicht.