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Wie können wir uns gegen Antihelden absichern?

18.09.2024  |  Matt Piepenburg
Wie kann man sich gegen explizite Dummheit absichern? Unsere Entscheidungsträger - ob links, rechts oder Mitte, von den Parlamenten und Exekutiven, von den Zentralbanken zu den Thinktanks - haben die Welt näher an Kriege, Immigrationskatastrophen, Infrastrukturausfälle, Kreditfallen, Vermögensungleichheit, soziale Unruhen und Währungszerstörung gerückt als je zuvor.

Viele, auch mich, beschäftigt privat oder öffentlich die folgende Frage: Wie konnten wir an einen ökonomisch, sozial und politisch so kritischen Wendepunkt gelangen? Vielleicht liegt die Antwort, zumindest teilweise, im Vertrauen in falsche Idole und falsche Slogans und sogar in einer falschen Vorstellung davon, wie Erfolg aussieht.


Die Philosophie des Erfolgs

Aristoteles bezog Aspekte des Heroischen in seine Definition von Erfolg ein; "erfolgreich" sei derjenige, der danach strebe, einer Sache zu dienen, die größer ist als er selbst. Doch wie ich zwischen Paris in Virginia und Paris in Frankreich immer wieder feststellen musste, scheitern viele Menschen daran, über ihr Eigeninteresse hinaus zu denken, weil politische Macht oder Geld an sich Ziel und Motivation ihrer Handlungen sind…

Mein Großvater war Pilot im Zweiten Weltkrieg. Nie, nicht ein Mal, sprach er von seinen Einsätzen oder brüstete sich mit einem Abschuss. Am Ende der Schlacht um England waren hunderte Piloten der Britischen Luftwaffe (RAF) ums Leben gekommen, doch England war weiterhin unbesetzt. In Anspielung auf diese Piloten sagte Winston Churchill einst: "Nie zuvor in der Geschichte menschlicher Konflikte hatten so viele so wenigen so viel zu verdanken."

Schaue ich mir hingegen an, welche beschämende Rolle das politische Washington / Wall Street im Spannungsfeld zwischen Eigeninteresse und Allgemeinwohl bislang gespielt hat, lassen sich viele unserer modernen "Erfolgsgeschichten" wie folgt herunterbrechen: "Nie zuvor in der Geschichte menschlicher Eitelkeit hatten so viele so wenig so wenigen zu verdanken."


Wie "Erfolg" heute falsch verstanden wird

Wie uns die modernen Senkrechtstarter - von Mark Zuckerberg über Adam Neumann bis Sam Bankman Fried oder ARC bis Theranos - immer wieder vor Augen führen, haben sich viele unserer damaligen "Helden" keineswegs heldenhaft benommen.

An der Wall Street und im politischen Washington sind die bewunderungswerten Helden sogar noch spärlicher gesät. Die historischen Belege dafür sind einer kurzen Erinnerung wert.


Wilson

Anders als Thomas Jefferson, der sich bis zum Tod gegen eine private Zentralbank, die unsere Wirtschaft und unsere "Münze" übernimmt, gewehrt hätte, stimmte Woodrow Wilson aus politischem Eigeninteresse 1913 dem Gesetz zur Gründung der Federal Reserve und somit der Plünderung der ökonomischen Zukunft des Landes zu. Zuvor hatte Andrew Jackson (7. US-Präsident) allein die Vorstellung einer solchen privaten Zentralbank schon als "Prostitution unserer Regierung, die den Wenigen zulasten der Vielen dienen würde" beschrieben.

Die historisch einmalige Vermögensungleichheit, die momentan in den USA herrscht, beweist, dass Jackson Recht hatte.


"FDR"

Die Ursache des Marktcrashs von 1929 war kein lokaler "bank run"; es war vielmehr das heute allzu bekannte Muster aus Niedrigzinspolitik, Schuldenorgien und Wirtschaftsboom (den "roaring 20‘s"), das zu einer Überhitzung der Aktienmärkte führte. Ein Leitmotiv, das sich von Marktcrash zu Marktcrash wiederholt - von 1929 bis 1987, von 2000 bis 2008 oder von 2020 bis zur nächsten Katastrophe, die vor unserem Bug lauert.

Franklin D. Roosevelt (FDR) prägte eine mittlerweile universell verwendete Vorlage: Amerika löst alte Schuldenprobleme, indem…? Ganz genau: indem weitere Schulden aufgenommen werden, die mit abgewertetem Geld finanziert werden. Indem er den Dollar von der Goldkursentwicklung abkoppelte, legte FDR, wie auch viele andere auf ihn folgende anti-heroische Akteure, das Hauptaugenmerk auf die Manipulation der US-Währung, anstatt das Thema US-Produktivität anzugehen - das einzig wahre "P" im Begriff BIP.

FDRs makroökonomische Entscheidungen störten die harten aber lehrreichen Lektionen der freien Märkte, nämlich: Heftige Rezessionen folgen stets auf heftige Verschuldung. Denn alles hat seinen Preis...

Politische Entscheidungsträger ziehen aber gerne die Spendierhosen an, wenn es um ihre Wahl und Wiederwahl geht. Und das Endresultat ist (so hatte ich kürzlich mathematisch und nicht emotional dargelegt) der Tod der Demokratie, der auf dem Rücken des empirisch ebenfalls sichtbaren Tod des Kapitalismus mit angeschleppt wurde.


Nixon

1971 sah sich Nixon mit einer äußert unangenehmen ökonomischen Lage konfrontiert.

Der durch das Bretton-Woods-Abkommen (und die heroische haushaltspolitische Zurückhaltung Eisenhowers und Martins) wiederbelebte Goldstandard der Nachkriegsära bedeutet auch, dass der US-Dollar erneut an ein einschränkendes Asset gebunden war, dem die globalen Märkte und Handelspartner vertrauten.

Doch mit einer ähnlichen Entscheidung, wie sie FDR in den 1930ern getroffen hatte, warf auch Nixon den Goldstandard über Bord und setzte sich erneut über US-Dollar-Halter und die (in Währungsfragen ehrlichen) ausländischen Handelspartner hinweg - und all das nur, um die eigene Macht mittels uneingeschränkter US-Dollar-Liquidität behaupten zu können. Er versprach, dass der US-Dollar so stark wie eh und je bleiben werde. Er log. Seit 1971 verliert der US-Dollar im Vergleich zu Gold 98% seiner Kaufkraft.

Gold ist jedoch weitaus ehrlicher in seinem Verhalten als es Politiker mit ihren Worten sind:

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