Wer & Was zerstört die USA?
11.11.2024 | Matt Piepenburg
Ich bin vor Kurzem aus den USA zurückgekommen. Meine Treffen haben mich von Portland (Maine) ins nördliche Virginia geführt, mit Zwischenstopps in Boston, Connecticut, NYC und Bedminster (NJ). Anschließend flitzte ich in den mittleren Westen, reiste durch Pennsylvania & Ohio und trat meinen Rückflug nach Europa von Detroit aus an. Was habe ich gesehen?
Es gibt zwei Amerikas...
Diese Beobachtung geht über die politische Spaltung einer polarisierten Nation, die vor einer polarisierten Wahl steht, hinaus. Diese tief reichende und unwiderrufliche Kluft beschränkt sich nicht einfach auf "links gegen rechts". Dieses Weltreich im Endstadium ist auch enorm von der wachsenden Spaltung zwischen Arm und Reich geprägt. Eine klare Minderheit hat sichtbar Profit daraus geschlagen, während sich eine stets wachsende Mehrheit von Lohnzettel zu Lohnzettel hangelt – begleitet von Angst vor Entlassungen, überfälligen Zahlungsforderungen bei Kreditkarten- und Autokreditschulden in Rekordhöhe sowie der unsichtbaren (und stets zu niedrig angesetzten) "Inflations-Steuer".
Oh, und dann haben wir ja auch noch mehr als 13 Millionen neue "Asylsuchende" (bestochene zukünftige Wähler?), für die pro Person 68.000 US$ an Unterstützungsleistungen anfallen...
Das ist kein Märchen, sondern Fakt. Die Daten bestätigen die dramatischen Zustände; die Zahl der Unternehmenskonkurse ist in den USA um 35% auf ein 13-Jahre-Hoch gestiegen, während die Arbeitslosenquote (U3) sich tendenziell über die 4%-Marke hinaus in Richtung sechs Prozent entwickelt.
Auch in Loudon County, am Rande von Washington DC, habe ich auf meiner Reise Halt gemacht. Loudon ist der wohlhabendste Bezirk der USA – übersät mit pompösen Anwesen, re-gentrifizierten Vorkriegsvillen, großflächigen Polofeldern und einer Reihe von "staatsnahen" Unternehmern von Northrup Groman, Raytheon und Neustar, von denen sich viele am Wochenende mit Sotheby-Maklern treffen, um noch ein "Grundstück für ihre Pferde" zu finden. Gleich links neben der Bezirksgrenze beginnt West Virgina, mit einer Armutsquote von 17%.
Natürlich ist dieser Kontrast genauso naheliegend wie extrem. Das Leid West Virginias reicht tiefer und beschränkt sich nicht auf das Sterben des Kohlebergbaus; oder auf topographische Hindernisse; oder auf die Pendlerstrecke ins egoistische Washington DC; oder auf die wohl genährten Polo-Ponys in Nord Virginia...
Tatsächlich zeigen sich die wachsenden Gegensätze zwischen Amerikas Extremreichen und Armen sowie der schwindenden Mittelklasse schon von weitem; man muss sich nur Palm Beach und direkt nebenan Riviera Beach ansehen, oder aber die Milliardäre von Manhattans 72nd Street, die Schulter an Schulter mit den Bewohnern der Sozialprojekte der 112th Street wohnen.
Einem ungenierten Kapitalisten und amerikanischen Patrioten wie mir, der sein "Polo-Geld", das von der Inflation nun tagtäglich gestohlen wird, selbst verdient und nicht geerbt hat, fällt es zunehmend schwer, das auszublenden, was ich an anderer Stelle als den empirisch bestätigten, langsamen Tod des Kapitalismus beschrieben hatte, der durch eine zentralisierte Wirtschaft (und Bank) – die gleichzeitig die Ursache der größten Vermögensungleichheit in der US-Geschichte sind – vorangetrieben wird.
Doch wie Andrew Jackson (7. US-Präsident) vor langer Zeit warnte, würde eine Zentralbank "die Regierung zugunsten der Wenigen und zulasten der Vielen prostituieren". Das bedeutet unterm Strich: Wir haben gewissermaßen eine Gesellschaftsstruktur, in der titellose Lords ("die Wenigen") über einer medial manipulierten / ignorierten Mehrheit aus armen und Mittelklasse-Knechten (die "Vielen") stehen. Das "Land der Freiheit" zerfällt objektiv und mathematisch zu einem befremdlichen, neo-feudalistischen Land, das sich lediglich als Demokratie tarnt.
Letztendlich ist diese inzwischen genauso unbestreitbare wie prekäre Vermögenskluft und das entstandene politische Vakuum auch für mich – der sich zu den obersten 10% rechnen kann – ebenfalls gefährlich. Für die vergessenen 90%, die im besten Fall keine "faktische Verteilungsgerechtigkeit" suchen, sondern eher auf Chancengleichheit hoffen, ist die Situation ein Desaster.
Immer mehr unterliegt das "Land der unbegrenzten Möglichkeiten" einem wuchernden Krebs aus 1.) kindischen "Karrierepolitikern", 2.) Monopolrechtsverletzungen in Kernbranchen und 3.) einer zunehmend zentralisierten und schuldengetriebenen Wirtschaftskabale / -politik in Washington DC.
Wie zum Beispiel soll eine zwar grundsätzlich motivierte und ehrgeizige Mittelklasse Kleinunternehmen, die in einer funktionierenden Wirtschaft essenziell sind, am Leben erhalten, wenn ihr Zugang zum immer teurer werdenden Kapital nicht mal annähernd an die Privilegien und Befugnisse einer kleinen Minderheit (einem Monopol) aus Börsenkapitalriesen, Tech-Giganten und Politik-"Egos" (die in Washington auch noch um die Spenden der Großen betteln) heranreicht?
Während der S&P auf neue Höchststände klettert (die zu 90% den obersten 10% der Nation zugutekommen) und der CEO von Nvidia Autogramme gibt, leiden kleine Unternehmen, die durch Powells jahrelangen (und gescheiterten) Krieg gegen die Inflation in Mitleidenschaft gezogen wurden, unter rekordverdächtigen Insolvenz- und Arbeitslosenquoten (U-6) im Bereich von 7% (Tendenz steigend).
Es erstaunt mich schon sehr, dass Experten, Notenbankvorstände und Politiker immer noch darüber diskutieren, ob sich die USA in einer Rezession (oder auf dem Weg in eine solche) befänden.
Die geradezu lachhafte und kontinuierliche Verleugnung der Tatsachen hört nicht auf – trotz mathematischer wie historischer Erkenntnisse zu den Verschiebungen beim M2-Geldangebot, Conference-Board-Indikatoren, Ertragskurven-Invertierungen, steigenden (dennoch stark untererfassten) offiziellen Arbeitslosenquoten (U-3 & U6) sowie der arbeitsmarktrelevanten Sahm-Regel. Die meisten Amerikaner, die die "datenabhängige" (?) Sprache der Federal Reserve nicht fließend sprechen, aber eine Rezession spüren, können sich angesichts all dieser Indikatoren ganz klar in ihrem Gefühl bestätigt sehen.
Was zerstört Amerika?
Wie sind die USA überhaupt an diesen erschreckenden Wendepunkt (gemessen an einer Mittelklasse, die vor dem Hintergrund einer Staatsverschuldung von über 35 Billionen US$ sowie einem unhaltbaren tatsächlichen Zinsaufwand von mehr als 100% des Steueraufkommens stirbt / sich tribalisiert) gelangt? Um dieser Frage detailliert auf den Grund zu gehen, bräuchte es deutlich mehr als hunderte Wörter. Es bräuchte hunderte Seiten.
Bleiben wir also bei den groben Zügen – aber mit nachprüfbaren Wahrheiten.
Eigennutz statt Öffentlicher Dienst
Die Politiker, die ich persönlich in Washington DC erlebt habe, waren fast ausnahmslos mehr an ihren Parteien und ihrer Macht (am zukünftigen Aufstieg) interessiert, als an den harten Fakten und der Realität, die ihr Land betreffen. Das gilt für Republikaner wie Demokraten. In Fragen von Wirtschaft und Geschichte fehlt den meisten das Basiswissen; selbst Präsident Bidens Chefökonom kann die Grundlagen von QE nicht nachvollziehen, geschweige denn erklären.
Es gibt zwei Amerikas...
Diese Beobachtung geht über die politische Spaltung einer polarisierten Nation, die vor einer polarisierten Wahl steht, hinaus. Diese tief reichende und unwiderrufliche Kluft beschränkt sich nicht einfach auf "links gegen rechts". Dieses Weltreich im Endstadium ist auch enorm von der wachsenden Spaltung zwischen Arm und Reich geprägt. Eine klare Minderheit hat sichtbar Profit daraus geschlagen, während sich eine stets wachsende Mehrheit von Lohnzettel zu Lohnzettel hangelt – begleitet von Angst vor Entlassungen, überfälligen Zahlungsforderungen bei Kreditkarten- und Autokreditschulden in Rekordhöhe sowie der unsichtbaren (und stets zu niedrig angesetzten) "Inflations-Steuer".
Oh, und dann haben wir ja auch noch mehr als 13 Millionen neue "Asylsuchende" (bestochene zukünftige Wähler?), für die pro Person 68.000 US$ an Unterstützungsleistungen anfallen...
Das ist kein Märchen, sondern Fakt. Die Daten bestätigen die dramatischen Zustände; die Zahl der Unternehmenskonkurse ist in den USA um 35% auf ein 13-Jahre-Hoch gestiegen, während die Arbeitslosenquote (U3) sich tendenziell über die 4%-Marke hinaus in Richtung sechs Prozent entwickelt.
Auch in Loudon County, am Rande von Washington DC, habe ich auf meiner Reise Halt gemacht. Loudon ist der wohlhabendste Bezirk der USA – übersät mit pompösen Anwesen, re-gentrifizierten Vorkriegsvillen, großflächigen Polofeldern und einer Reihe von "staatsnahen" Unternehmern von Northrup Groman, Raytheon und Neustar, von denen sich viele am Wochenende mit Sotheby-Maklern treffen, um noch ein "Grundstück für ihre Pferde" zu finden. Gleich links neben der Bezirksgrenze beginnt West Virgina, mit einer Armutsquote von 17%.
Natürlich ist dieser Kontrast genauso naheliegend wie extrem. Das Leid West Virginias reicht tiefer und beschränkt sich nicht auf das Sterben des Kohlebergbaus; oder auf topographische Hindernisse; oder auf die Pendlerstrecke ins egoistische Washington DC; oder auf die wohl genährten Polo-Ponys in Nord Virginia...
Tatsächlich zeigen sich die wachsenden Gegensätze zwischen Amerikas Extremreichen und Armen sowie der schwindenden Mittelklasse schon von weitem; man muss sich nur Palm Beach und direkt nebenan Riviera Beach ansehen, oder aber die Milliardäre von Manhattans 72nd Street, die Schulter an Schulter mit den Bewohnern der Sozialprojekte der 112th Street wohnen.
Einem ungenierten Kapitalisten und amerikanischen Patrioten wie mir, der sein "Polo-Geld", das von der Inflation nun tagtäglich gestohlen wird, selbst verdient und nicht geerbt hat, fällt es zunehmend schwer, das auszublenden, was ich an anderer Stelle als den empirisch bestätigten, langsamen Tod des Kapitalismus beschrieben hatte, der durch eine zentralisierte Wirtschaft (und Bank) – die gleichzeitig die Ursache der größten Vermögensungleichheit in der US-Geschichte sind – vorangetrieben wird.
Doch wie Andrew Jackson (7. US-Präsident) vor langer Zeit warnte, würde eine Zentralbank "die Regierung zugunsten der Wenigen und zulasten der Vielen prostituieren". Das bedeutet unterm Strich: Wir haben gewissermaßen eine Gesellschaftsstruktur, in der titellose Lords ("die Wenigen") über einer medial manipulierten / ignorierten Mehrheit aus armen und Mittelklasse-Knechten (die "Vielen") stehen. Das "Land der Freiheit" zerfällt objektiv und mathematisch zu einem befremdlichen, neo-feudalistischen Land, das sich lediglich als Demokratie tarnt.
Letztendlich ist diese inzwischen genauso unbestreitbare wie prekäre Vermögenskluft und das entstandene politische Vakuum auch für mich – der sich zu den obersten 10% rechnen kann – ebenfalls gefährlich. Für die vergessenen 90%, die im besten Fall keine "faktische Verteilungsgerechtigkeit" suchen, sondern eher auf Chancengleichheit hoffen, ist die Situation ein Desaster.
Immer mehr unterliegt das "Land der unbegrenzten Möglichkeiten" einem wuchernden Krebs aus 1.) kindischen "Karrierepolitikern", 2.) Monopolrechtsverletzungen in Kernbranchen und 3.) einer zunehmend zentralisierten und schuldengetriebenen Wirtschaftskabale / -politik in Washington DC.
Wie zum Beispiel soll eine zwar grundsätzlich motivierte und ehrgeizige Mittelklasse Kleinunternehmen, die in einer funktionierenden Wirtschaft essenziell sind, am Leben erhalten, wenn ihr Zugang zum immer teurer werdenden Kapital nicht mal annähernd an die Privilegien und Befugnisse einer kleinen Minderheit (einem Monopol) aus Börsenkapitalriesen, Tech-Giganten und Politik-"Egos" (die in Washington auch noch um die Spenden der Großen betteln) heranreicht?
Während der S&P auf neue Höchststände klettert (die zu 90% den obersten 10% der Nation zugutekommen) und der CEO von Nvidia Autogramme gibt, leiden kleine Unternehmen, die durch Powells jahrelangen (und gescheiterten) Krieg gegen die Inflation in Mitleidenschaft gezogen wurden, unter rekordverdächtigen Insolvenz- und Arbeitslosenquoten (U-6) im Bereich von 7% (Tendenz steigend).
Es erstaunt mich schon sehr, dass Experten, Notenbankvorstände und Politiker immer noch darüber diskutieren, ob sich die USA in einer Rezession (oder auf dem Weg in eine solche) befänden.
Die geradezu lachhafte und kontinuierliche Verleugnung der Tatsachen hört nicht auf – trotz mathematischer wie historischer Erkenntnisse zu den Verschiebungen beim M2-Geldangebot, Conference-Board-Indikatoren, Ertragskurven-Invertierungen, steigenden (dennoch stark untererfassten) offiziellen Arbeitslosenquoten (U-3 & U6) sowie der arbeitsmarktrelevanten Sahm-Regel. Die meisten Amerikaner, die die "datenabhängige" (?) Sprache der Federal Reserve nicht fließend sprechen, aber eine Rezession spüren, können sich angesichts all dieser Indikatoren ganz klar in ihrem Gefühl bestätigt sehen.
Was zerstört Amerika?
Wie sind die USA überhaupt an diesen erschreckenden Wendepunkt (gemessen an einer Mittelklasse, die vor dem Hintergrund einer Staatsverschuldung von über 35 Billionen US$ sowie einem unhaltbaren tatsächlichen Zinsaufwand von mehr als 100% des Steueraufkommens stirbt / sich tribalisiert) gelangt? Um dieser Frage detailliert auf den Grund zu gehen, bräuchte es deutlich mehr als hunderte Wörter. Es bräuchte hunderte Seiten.
Bleiben wir also bei den groben Zügen – aber mit nachprüfbaren Wahrheiten.
Eigennutz statt Öffentlicher Dienst
Die Politiker, die ich persönlich in Washington DC erlebt habe, waren fast ausnahmslos mehr an ihren Parteien und ihrer Macht (am zukünftigen Aufstieg) interessiert, als an den harten Fakten und der Realität, die ihr Land betreffen. Das gilt für Republikaner wie Demokraten. In Fragen von Wirtschaft und Geschichte fehlt den meisten das Basiswissen; selbst Präsident Bidens Chefökonom kann die Grundlagen von QE nicht nachvollziehen, geschweige denn erklären.