Wer & Was zerstört die USA?
11.11.2024 | Matt Piepenburg
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Würde man das tatsächliche Ausmaß der Macht und Kontrolle, die drei Megakonzerne – Blackrock, Vanguard & State Street – über praktisch jeden Sektor und jeden großen Aktienkonzern an den öffentlichen wie privaten US-Märkten haben (von Big Tech über Big Pharma bis Energie), wirklich verstehen, würde es einem die Sprache verschlagen. Allein diese drei Namen verwalten Kundenvermögen im Umfang von mehr als 30 Billionen US$; sie haben direkte Kontrolle über 1.600 Großunternehmen, die insgesamt 23 Millionen Angestellte beschäftigen, und besitzen 90 Unternehmen, die im S&P 500 gelistet sind.Doch irgendwie ist es diesen modernen "Räuberbaronen" gelungen, sich mittels rechtlicher Schlupflöcher, Bestechung und Einflussnahme an den Leitprinzipien unserer Kartellrechtsgesetze, um die es inzwischen peinlich still geworden ist, vorbeizuschmuggeln...
Andererseits: Wie soll man auch von diesen medial ausgeblendeten Zumutungen für den Kapitalismus erfahren, wenn sich die Medien selbst sich in der Hand der Übeltäter befinden?
Die Ironie folgt uns auf Schritt und Tritt...
Doch Vorsicht: Wer diesen Kaninchenbau als überzeugter Kapitalist betritt, wird ihn als zynischer Realist verlassen. Und für diejenigen, die bereit sind, Illusionen durch Fakten zu zerstören und sogar das potenzielle Stigma des "Schwarzmalers" oder verrückten "Verschwörungstheoretikers" zu ertragen: Die heutigen Märkte sind nicht die Heimat des freien Wettbewerbs unter Gleichen! Sie sind vielmehr ein manipuliertes Kasino, in dem das "Haus" (eine Minderheit aus großen Namen und CEOs) den Spielverlauf festlegt und die Gewinne einsteckt.
Zu Groß: Die Pharma- & Technologie-Riesen
Dasselbe objektiv eindeutige, aber öffentlich missverstandene Muster aus monopolistischer Kontrolle und Verzerrung von fairer Preisfindung, fairen Praktiken und fairen (anstatt zentralisierten) Angebots- und Nachfragekräften zeigt sich einmal mehr beim Blick unter die Haube von Branchen wie "Big Pharma" (1,5 Bill. US$) oder "Big Tech" (13 Bill. US$).
Analog zu den grundlegenden Kräften, die für Politik, Geld und Bankwesen bestimmend sind, wirken auch in den Bereichen Big Pharma und Big Tech die gleichen menschlichen-allzu-menschlichen Anreizstrukturen: Es gilt, Macht und Profit zu erlangen und die egoistischen Sünden direkt vor den Augen der Bürger zu verstecken. Die Frage, die in Chefetagen von Palo Alto (Tech) bis New Jersey (Pharma) gestellt und beantwortet wird, lautet nicht "Was können wir für unser Land tun?", sondern viel eher "Wie können wir unsere Gewinnmarge maximieren?".
Vielen dürfte bereits bekannt sein, wie beispielsweise Big Tech (von Facebook bis Ex-Twitter) gemeinsame Sache mit Big Pharma und Big Brother in Washington gemacht hat, um alternative Ansichten zu Faucis "wissenschaftlich begründeten" "sicheren und effektiven" Maßnahmen vorsätzlich zu zensieren oder zu verurteilen – Maßnahmen, die sich heute wie damals weder als sicher noch effektiv herausstellen.
Ich mein’ ja nur…
Davids & Goliaths
Zusammen sind wir nur einzelne Davids, die sich einer ganzen Reihe von unternehmerischen und politischen Goliaths gegenübersehen. Und das sollte uns allen Sorgen machen – ob reich oder arm, schwarz oder weiß, "rot oder blau". Die "Dämonen", die Amerika spalten sind nicht weiße Nationalisten, Transgender-Menschen oder Erderwärmungs-Leute, sondern die Badezimmerspiegelabbilder einiger weniger Auserwählter, die Freude daran haben, den Rest von uns mit Identitätskämpfen /-politik abzulenken.
Denn sobald sich ein zentralisierter Staat mit derart zentralisierten Befugnissen so stark etabliert hat, materialisiert sich mit der Quasi-Verschmelzung von Unternehmensmonopolen und Regierungskooperation die von Mussolini geprägte Definition von Faschismus.
Heute sind es die Vereinigten Staaten von Amerika, die Gefahr laufen, in diesen Teufelskreis zu rutschen – mit dem fassadenhaft wirkenden Grinsen einer liberalen Demokratie und mit der ebenso falschen Maske einer freien kapitalistischen Marktwirtschaft.
Schulden- & Währungskrise
Verborgen gehaltenen in den Rauchschwaden der oben beschriebenen, jedoch zumeist unerwähnt (und somit missverstanden) bleibenden Verzerrungen und Monopole, gleiten die Geteilten Staaten von Amerika immer weiter in eine historische Schulden- und somit Währungskrise ab. Es handelt sich dabei nicht um eine drohende, sondern um eine aktuelle Krise, auf die mein Kollege Egon von Greyerz und ich seit Jahren mit Überzeugung und Sorge verweisen.
Im Angesicht der Tatsache, dass das Handeln unserer politischen, wirtschaftlichen, technischen, medialen und sogar pharmakologischen "Beschützer" maßgeblich von Eigeninteresse motiviert ist, sollten uns auch die Konsequenzen dieses Handelns nicht überraschen – Schuldenfalle, Vermögensungleichheit, soziale Unruhen und sogar globales Misstrauen gegenüber unserer inzwischen waffenfähigen und somit ent-dollarisierten Währung.
Was Wir tun können
Wenn große Führungspersönlichkeiten aus harten Zeiten von schwachen Führungskräften aus leichten Zeiten abgelöst werden, ist die Folge unterm Strich immer Dekadenz, Gier, Eigeninteresse, ein seichter Führungsstil und nationale Schuldenorgien, die Puff Diddys "Freak-Offs" vergleichsweise bieder aussehen lassen.
In unseren jüngsten Interviews und Artikeln beschäftigen wir uns mit den harten Fakten der beispiellosen Verschuldung des US-Dollars und der US-Staatsanleihe, anstatt einfach nur "Clickbait"-Angst und Schrecken zu verbreiten.
Das Ende des wirtschaftlichen und militärischen US-Imperiums
The Crystal Ball of Debt: Bubble Risk, Currency Debasement & War Drums
Wir wissen seit Jahrzehnten, dass wir nicht alle oben genannten Verzerrungen und sozioökonomischen Auswirkungen einer dezidiert schwachen und korrupten Führung mit einem einzigen Vermögenswert oder einer einzigen Idee lösen können. Wir wissen aber auch, dass physisches Gold, das außerhalb unseres ruinierten Systems gehalten wird, uns zumindest vor genauso schwachen und korrupten Fiat-Währungen schützen kann, womit auch der US-Dollar gemeint ist.
Mit Blick auf die Zukunft und abgesehen von Deflation und Inflation, steigenden oder sinkenden DXY-Zahlen oder Anleiherenditen lässt sich sagen: Das inflationäre Finale ist ebenso leicht vorherzusagen, wie es historisch belegt unvermeidbar ist. Das heißt: Ruinierte Staaten werden immer wieder ihr Geld entwerten, um ihre Schulden zu monetarisieren.
Immer. Jedes Mal. Punkt.
Stein gegen Papier
Für uns heißt das: Wir müssen echtes Geld besitzen und verstehen. Geld also, das anders ist als das Papiergeld, das sich in den Händen der oben erwähnten schlechten Akteure und Kräfte befindet. Echtes Geld ist Gold, das bestätigt die Geschichte (und selbst JP Morgan oder Alan Greenspan, bevor er sich der Korruption ergab).
Angesichts der oben aufgeschlüsselten Kräfte hat es nie überzeugendere Gründe für unseren "Lieblingsstein" gegeben. Und nichts desto trotz, verstehen und besitzen ihn nur wenige. Denn Gold steht nach wie vor fast nie im Fokus der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. Doch jetzt, wo wir wissen, wer die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit kontrolliert und was diese Menschen motiviert, dürfte das wohl keinen mehr wundern, oder?
© Matt Piepenburg
Kommerzdirektor bei VON GREYERZ AG
Dieser Artikel wurde am 27. Oktober 2024 auf vongreyerz.gold veröffentlicht.