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Da kommen Emotionen auf: Bipolarer Dollar vs. Vernünftiges Edelmetall

07.02.2022  |  Matt Piepenburg
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Wie wir aber im Chart unten sehen, entkoppelt sich der US-Dollar (fallende Linie) von der Entwicklung der US-Staatsanleiheerträge (steigende Linie).

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Wie kommt das? Warum sinkt der USD (der sein Hoch im November markierte) trotz einer strengeren Fed und steigender Anleiheerträge?


Druckenmiller hat es uns gesagt

Wer ein offenes Ohr hatte, konnte schon vor einigen Monate hören, wie der legendäre Forex-Trader, Stan Druckenmiller, im Mai vor genau dieser Möglichkeit warnte. Insbesondere hatte Druckenmiller die US-Zahlungsbilanzprobleme nicht vergessen (d.h. ein 700 Mrd. $ schweres Leistungsbilanzdefizit), das sich nun deutlich verschärfte, weil man im Ausland keine US-Staatsanleihen mehr kaufte, sondern verstärkt COVID-stimulierte Technologie- und Wachstumswerte wie Google, Zoom, Microsoft etc.

Leute, diese Veränderungen der Dollar-Flüsse sind wichtig!

Während diese Wachstums-/Technologiewelle abflaut (wovor Druckenmiller im Fall einer Tapering-Situation warnte), beginnen die Anleger, große Geldmengen auf sichere Rohstoffe und andere eher unbeliebte zyklische Werte umzuverteilen, was die Märkte und den Dollar eher nach unten als nach oben schickt.


Kapitalflüsse sind wichtig

Diese fortschreitende Sektorrotation erleben wir gerade in Echtzeit - weg von den Wachstums-/Technologiewerten (den wahren Kern des S&P) und hin zu den Rohstoffen. Jedoch bleiben die meisten Investoren, Hedgefonds eingeschlossen, USD-optimistisch, weil sie auf dessen relative Stärke schauen und auf die relativen Zinssätze. Dabei ignorieren sie, inwieweit sich auch die Kapitalflüsse verändern. Und diese Kapitalflüsse sind eher schlechte als gute Nachrichten für den US-Dollar. Allein schon deshalb, weil der relative Anstieg der Zinssätze wohl nicht ausreicht, um die Wirkung schwächer werdender Dollar-Kapitalflüsse auszugleichen.


Markttechnik ist wichtig

Ziehen wir darüber hinaus die Markttechnik heran, so verdichtet sich das Komplott gegen den US-Dollar. So erinnerte z.B. Lyn Alden ihre Twitter-Followers kürzlich an Folgendes: Wann immer der Dollar-Index in den letzten Jahrzehnten auf Wochenbasis einen stark überkauften RSI (Relative Strength Index) von 70 aufwies, aber anschließend einem negativen Trend folgte, so hatte das durchweg negative Folgen für den USD.

Schon interessant, dass ihre und Druckenmillers Warnungen durch die Tatsache mehr als bestätigt wurden, dass genau dann, als Technologie- und Wachstumsaktien Ende November anfingen im S&P-Gesamtvergleich schlechter zu performen, …

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… auch der USD aufhörte, gemeinsam mit den US-Realzinsen zu steigen.

Aus unserer Sicht ist das kein Zufall, sondern Korrelation.

Der Mix aus sinkenden Dollarflüssen in Technologie- und Wachstumsaktien sowie einer strengen/ zinserhöhenden Federal Reserve kann einen schwachen USD erzeugen. Und für all jene Sektoren, zu denen diese Dollars jetzt unterwegs sind, nämlich Gold, als auch Industriewerte, Energie, Banken und Bitcoin, ist all das ein gutes Zeichen.

Kurz: Selbst steigende Zinsen und ein deutlich telegrafierter Fed-Schwenk von "Taube zu Falke" werden 1.) die Verschuldungswirklichkeit und 2.) die faktischen Geldflüsse nicht verschwinden lassen. Und diese beiden Faktoren werden den ohnehin schon diskreditierten (entwerteten) US-Dollar kontinuierlich weiter diskreditieren - und mit ihm auch jene Mittelmaß-Truppe, die mit dessen „Verwaltung“ (Manipulation) betraut ist (auch bekannt als Federal Reserve).



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