Die Schweiz hat seit der Einführung der westlichen Sanktionen gegen Russland einen deutlichen Anstieg der Goldimporte aus den Vereinigten Arabischen Emiraten verzeichnet. Wie swissinfo.ch berichtet, fordert eine NGO namens SWISSAID nun mehr Transparenz bei den Goldimporten. Auf diese Weise solle festgestellt werden, ob das importierte Gold aus Russland stammt.
70% des Goldes weltweit wird in den Goldraffinerien der Schweiz raffiniert. Seit Ende Februar aus Russland direkt wird kein Gold mehr eingeführt. Im März verzeichnete das Bundesamt für Zoll und Grenzschutz allerdings Goldimporte aus den Vereinigten Arabischen Emiraten im Umfang von 36 Tonnen und im Wert von 2,1 Milliarden Franken. Ein eklatanter Anstieg im Vergleich zu anderen Monaten der letzten sechs Jahre.
Bei SWISSAID fürchte man, dass russisches Gold über Dubai in die Schweiz gelange: "Der Bund und die Raffinerien stehen in der Pflicht, alles dafür zu tun, dass die Schweiz kein Schlupfloch für russisches Gold aus Dubai wird", heißt es seitens Marc Ummel, Verantwortlicher Dossier Rohstoffe bei SWISSAID.
Auf Anfrage der NGO gaben die Raffinerien MKS PAMP, Metalor, Argor Heraeus und PX Précinox an, im März 2022 kein Gold aus den VAE importiert zu haben. Branchenführer Valcambi erklärte, im März Gold aus den VAE importiert zu haben. Man habe sich dabei an die geltenden Richtlinien und Sanktionen gehalten.
Auf ihrer Webseite erklärt SWISSAID: "Schweizer Raffinerien müssen verpflichtet werden, die tatsächliche Herkunft von Gold, das über Zwischenhändler verkauft wird, zu deklarieren. Die Schweiz muss kohärent sein: Sie kann nicht einerseits die internationalen Sanktionen gegen Russland durchsetzen und andererseits die Augen vor der Herkunft des importierten Goldes verschließen. Raffinerien gehen weiterhin Risiken ein, indem sie Gold problematischen Ursprungs aus den VAE beziehen, wo auch Konfliktgold gehandelt wird."
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