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Die aktuelle Marktlage, Kontraktion im US-Gewerbe, Ceta-Abkommen

02.12.2022  |  Christian Buntrock
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,0523 (06:00 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0394 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 135,13. In der Folge notiert EUR-JPY bei 142,19. EUR-CHF oszilliert bei 0,9866.

Die Aktienmärkte zeigten sich gestern orientierungslos, der Markt schien damit beschäftigt, die Nachrichten der Federal Reserve vom Mittwoch zu verarbeiten. Während die heimischen Indizes, DAX, M-DAX und der TecDAX, hinzugewinnen konnten, gaben die großen europäischen Indizes etwas nach. Unter den US-Märkten verlor der S&P 500 marginal, während die Nasdaq trotz der Sprünge vom Vortrag sogar noch etwas hinzugewann.

Im Gesamtbild setzt sich im kurzfristigen Bereich eine positive Interpretation der Aussagen Powells durch. Damit einhergehend verliert der US-Dollar gegen alle Währungen der G-10 Länder mit Ausnahme des kanadischen Dollars. Gold reagierte auf die US-Dollarschwäche mit deutlichen Kursgewinnen.


Wie schauen wir auf die kurzfristige Lage?

Die saisonale Sichtweise spricht für einen versöhnlichen Jahresausklag, dabei versüßt jedoch meist die zweite Dezemberhälfte den Aktionären die Performance, während es in den ersten beiden Dezemberwochen oft noch zu Kursverlusten kommt. Dieses Muster würde sich in das Gesamtbild - nach der schnellen Kurserholung in den letzten Wochen - gut einfügen. Risiken liegen weiterhin in der geopolitischen Lage. Auf der Inflationsseite sollte die Datenlage in diesem Jahr nicht mehr negativ überraschen. Im Verlauf des nächsten Jahres könnte es gleichwohl wieder zu Aufwärtsdruck bei der Preisbildung kommen.


Erstmals seit 2020 Kontraktion im verarbeitenden Gewerbe in den USA

Das verarbeitende Gewerbe in den USA ist nach Messung des Institute for Supply Management im November zum ersten Mal seit Mai 2020 geschrumpft. Der ermittelte Indikator sank von 50,2 im Vormonat auf 49,0. Seitens der Analysten wurde im Median ein Wert von 49,7 erwartet. Der Wert ist in fünf der letzten sechs Monate gesunken und liegt seit Ausbruch der Pandemie zum ersten Mal unter der 50 Punkte-Marke, die die Schwelle zwischen Expansion und Kontraktion darstellt.

Der Bericht des ISM birgt Licht und Schatten zugleich: Positiv ist zu vermelden, dass die Preise für Materialien, die im Produktionsprozess verwendet werden, den achten Monat in Folge gesunken sind. Der Inflationsteil, der auf die Lieferkettenproblematik zurückzuführen ist, geht damit weiter zurück. Dies entlastet Märkte und Geldpolitik zugleich.

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Quelle: Bloomberg, eigene Darstellung.


Negativ für die Konjunktur ist der geringe Rückgang an Langerbeständen, der scheinbar aus einer Abnahme von Auftragsbeständen resultiert. Der Konjunkturrückgang fängt an, deutlichere Spuren zu hinterlassen.


Deutschland stimmt Ceta-Abkommen zu

Der deutsche Bundestag hat dem Freihandelsabkommen zwischen der EU und Kanada zugestimmt. Eine zukünftige Verbesserung der Handelsstrukturen kann durch die Zustimmung nicht mehr erreicht werden, da das Abkommen bereits seit 2017 vorläufig angewendet wird. Auf Basis des Jahres 2021 betrugen die deutschen Exporte nach Kanada ca. 10 Mrd. Euro, die Importe lagen bei 6,2 Mrd. Euro. Seit der vorläufigen Anwendung des Abkommens ist das Handelsvolumen um ca. 20 % gestiegen.

Die Zustimmung zum Abkommen ist mehr von politischer Bedeutung als das sie wirtschaftliche Auswirkungen hat. Innerhalb der EU sollten die geschlossenen Verträge kurzfristig ratifiziert werden. Das Verschleppen aus politischen Gründen verdeutlicht die mangelnde Geschlossenheit des Gesamtblocks. Dadurch mögen Zweifel bei möglichen Handelspartnern aufkommen, mit denen die EU ihren Außenhandel weiter diversifizieren will, sich auf langwierige Verhandlungen überhaupt einzulassen. Blöcke mit ähnlicher wirtschaftlicher Bedeutung wie die USA oder China haben an dieser Stelle einen Wettbewerbsvorteil.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, dass bei dem Währungspaar EUR/USD eine neutrale Haltung favorisiert.

Viel Erfolg und einen guten Start in den Tag


© Christian Buntrock
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