"Digitales Bargeld ist so unattraktiv wie alkoholfreier Wein"
08.02.2023 | Vertrauliche Mitteilungen
Fast im Gleichklang mit der aktuell laufenden "Bargeldverbot-Diskussion“ bei Käufen mit einem Gegenwert von mehr als 10.000 € wurde mit Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) an der Spitze auch die Forderung nach Einführung eines digitalen Euro immer lauter.
Während Lindner von großen Chancen für die Wirtschaft fabulierte und Maßnahmen zur Wahrung der Privatsphäre versprach (um das zu erwartende Misstrauen der Bürger zu zerstreuen), fielen außerhalb der Bundesregierung die meisten Reaktionen negativ aus.
Weil ein Großteil der Transaktionen schon heute bargeldlos erfolgt, fragten sich viele Beobachter, wozu es dann noch eine weitere bargeldlose Alternative brauche?
Der Ökonom und frühere "Wirtschaftsweise“ Peter Bofinger (Professor für Volkswirtschaft an der Universität Würzburg) wurde sogar recht deutlich:
"Der digitale Euro wird ein Flop. Digitales Bargeld ist so unattraktiv wie alkoholfreier Wein. Europa braucht eine Alternative zu PayPal, keinen digitalen Euro.“
In einer von Bofinger mitverfassten Studie, so der Ökonom sinngemäß weiter, habe man letztlich schon vor geraumer Zeit den immer wieder behaupteten Mehrwert digitaler Zentralbankwährungen in Frage gestellt.
Wirtschaftsvertreter sehen in dem Wunsch nach einem digitalen Zentralbankgeld den Ausdruck eines "übergriffigen Staates“, der "dreist in seinem Kontrollwahn“ sei und die "absurde Absicht“ hege, "alles steuern zu können“.
Die überwiegend negativen Reaktionen veranlassten Lindner zum alsbaldigen Zurückrudern:
"Es ist keine Rede davon, das Bargeld abzuschaffen. Im Gegenteil, wir arbeiten daran, daß der geplante digitale Euro in Sachen Privatheit dieselben Eigenschaften hat wie der gedruckte und geprägte Euro.“
Doch Lindner half dies alles nicht mehr weiter. Er konnte die angestoßene Debatte nicht mehr lenken.
Wie in anderen Ländern auch, deren Zentralbanken an einer digitalen Landeswährung arbeiten, fürchten Bürger, Datenschützer und Finanzdienstleister gleichermaßen sowohl einen gravierenden Verlust an Privatsphäre und in manchen Fällen auch einen regelrechten Ansturm auf das eines Tages wohl letzte Bargeld, der in vergangenen Jahrzehnten als "Bank-run“ zum schnellen Ende so manches Kreditinstituts führte.
Spätestens dann, so die stärksten Befürchtungen, hätte der Staat einen praktisch vollständigen Zugriff auf die Finanzaktivitäten seiner Bürger, was staatlichem Machtmissbrauch Tür und Tor öffnen würde.
© Vertrauliche Mitteilungen
Auszug aus den "Vertrauliche Mitteilungen", Nr. 4433
Während Lindner von großen Chancen für die Wirtschaft fabulierte und Maßnahmen zur Wahrung der Privatsphäre versprach (um das zu erwartende Misstrauen der Bürger zu zerstreuen), fielen außerhalb der Bundesregierung die meisten Reaktionen negativ aus.
Weil ein Großteil der Transaktionen schon heute bargeldlos erfolgt, fragten sich viele Beobachter, wozu es dann noch eine weitere bargeldlose Alternative brauche?
Der Ökonom und frühere "Wirtschaftsweise“ Peter Bofinger (Professor für Volkswirtschaft an der Universität Würzburg) wurde sogar recht deutlich:
"Der digitale Euro wird ein Flop. Digitales Bargeld ist so unattraktiv wie alkoholfreier Wein. Europa braucht eine Alternative zu PayPal, keinen digitalen Euro.“
In einer von Bofinger mitverfassten Studie, so der Ökonom sinngemäß weiter, habe man letztlich schon vor geraumer Zeit den immer wieder behaupteten Mehrwert digitaler Zentralbankwährungen in Frage gestellt.
Wirtschaftsvertreter sehen in dem Wunsch nach einem digitalen Zentralbankgeld den Ausdruck eines "übergriffigen Staates“, der "dreist in seinem Kontrollwahn“ sei und die "absurde Absicht“ hege, "alles steuern zu können“.
Die überwiegend negativen Reaktionen veranlassten Lindner zum alsbaldigen Zurückrudern:
"Es ist keine Rede davon, das Bargeld abzuschaffen. Im Gegenteil, wir arbeiten daran, daß der geplante digitale Euro in Sachen Privatheit dieselben Eigenschaften hat wie der gedruckte und geprägte Euro.“
Doch Lindner half dies alles nicht mehr weiter. Er konnte die angestoßene Debatte nicht mehr lenken.
Wie in anderen Ländern auch, deren Zentralbanken an einer digitalen Landeswährung arbeiten, fürchten Bürger, Datenschützer und Finanzdienstleister gleichermaßen sowohl einen gravierenden Verlust an Privatsphäre und in manchen Fällen auch einen regelrechten Ansturm auf das eines Tages wohl letzte Bargeld, der in vergangenen Jahrzehnten als "Bank-run“ zum schnellen Ende so manches Kreditinstituts führte.
Spätestens dann, so die stärksten Befürchtungen, hätte der Staat einen praktisch vollständigen Zugriff auf die Finanzaktivitäten seiner Bürger, was staatlichem Machtmissbrauch Tür und Tor öffnen würde.
© Vertrauliche Mitteilungen
Auszug aus den "Vertrauliche Mitteilungen", Nr. 4433