In einem Gespräch mit Jennifer Ablan von Pensions & Investments erklärte Jeffrey Gundlach vergangene Woche, dass eine Rezession kurz bevorstehe. Nach Ansicht des Gründers und Geschäftsführers von DoubleLine Capital geht die dramatische Steilheit der Renditekurve von US-Staatsanleihen in der Regel einem Wirtschaftsabschwung voraus. "In allen vergangenen Rezessionen, die Jahrzehnte zurückreichen, beginnt die Renditekurve ein paar Monate vor der Rezession zu de-invertieren", erklärte er in dem Twitter Spaces Audio-Chat am Donnerstag.
Zuletzt hatte Gundlach eine Rezession für das vierte Quartal vorausgesagt, doch nun werde diese früher eintreten: "Ich denke, dass es höchstens noch vier Monate dauern wird. Bei fast jedem Indikator ist die Wahrscheinlichkeit hoch. Der einzige, der noch nicht umgeschlagen ist, ist die Arbeitslosenquote." Wenn diese Quote ihren gleitenden 12-Monats-Durchschnitt übersteige, sei das ein zuverlässiger Indikator für eine Rezession, so der erfolgreiche Investor.
Der Aktienmarkt befinde sich aktuell in einem Bärenmarkt, er würde daher im Falle von Erholungen verkaufen. Gundlach prognostiziert, dass der S&P 500-Index bis auf 3.200 fallen wird. Das Ziel für 2023 sei für Anleger "das Überleben und der Verlust von so wenig Geld wie möglich".
Die größte Sorge sei derzeit eine Ausbreitung der geopolitischen Konflikte: "Ich glaube, die Ausweitung von Kriegen macht mir am meisten Sorgen. Die Fed ist pleite. Die Bilanz der Fed liegt bei minus 1,1 Billionen Dollar. Es gibt nichts, was sie zur Bekämpfung von Problemen tun können, außer Geld zu drucken. Sie haben nichts mehr übrig. Früher schickte die Fed Geld an das Finanzministerium. Jetzt schickt das Finanzministerium Geld an die Fed. Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem wir keinen Weg mehr haben, um unsere Misswirtschaft in der Finanz- und Geldpolitik zu bekämpfen."
Im Hinblick auf eine Absicherung des Vermögens durch Gold erklärt er, dass das gelbe Metall eindeutig zum Schutz vor der Inflation diene. "Ich denke, dass Gold eine gute langfristige Anlage ist, Gold und andere reale Vermögenswerte mit echtem Wert, wie Land, Gold und Sammlerstücke," so Gundlach. Sollte die US-Regierung ihre Ausgaben beibehalten, werde der Dollar unter dem Gewicht des Defizits zusammenbrechen.
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