Forscher der New York University befassten sich in einem Mitte März veröffentlichtem Paper mit dem Thema der hypothekenbesicherten Wertpapiere (mortgage-backed securities, MBS) und genauer mit der Frage, warum Banken in diese investieren.
Hintergrund der Fragestellung ist die Übernahme der Silicon Valley Bank (SVB) am 10. März dieses Jahres durch die US-Aufsichtsbehörden. Es handelte sich dabei um die zweitgrößte Bankenpleite in der Geschichte der USA und die größte Bankenpleite seit der Finanzkrise 2008.
Der unmittelbare Grund für das Eingreifen war den Autoren Itamar Drechsler, Alexi Savov und Philipp Schnabl zufolge, dass die SVB einen Bank-Run erlebte, nachdem nachdem sie einen großen Verlust aus dem Verkauf einiger ihrer hypothekenbesicherten Wertpapiere bekannt gegeben hatte. Der Verlust bei den MBS wurde durch einen Anstieg der Zinssätze infolge der Straffung der Geldpolitik durch die Federal Reserve verursacht.
Den Autoren zufolge betrifft dies jedoch bei Weitem nicht nur die SVB. Wie Sie erklären, machen Wertpapiere nur einen Teil der nicht realisierten Verluste aus, die den US-Banken durch den Zinsanstieg entstehen. Wie Wertpapiere verlören auch Kredite an Wert, wenn die Zinsen steigen. Der Gesamtbetrag der Kredite und Wertpapiere belief sich den Berechnungen der Forscher zufolge im Dezember 2022 auf 17,5 Billionen Dollar.
"Legt man die durchschnittliche Laufzeit von Krediten und Wertpapieren (3,9 Jahre) zugrunde, so belaufen sich die nicht realisierten Verluste bei den gesamten Bankkrediten im Dezember 2022 auf 17,5 × 3,9 × 2,5% = 1,7 Billionen Dollar. Dies ist nur geringfügig weniger als das gesamte Eigenkapital der Banken von 2,1 Billionen Dollar im Jahr 2022. Die Verluste aus dem Zinsanstieg sind also vergleichbar mit dem gesamten Eigenkapital des gesamten Bankensystems," heißt es in dem Paper.
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