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So viele klare Signale für anstehendes Finanzdesaster & Goldaktivität

28.04.2023  |  Matt Piepenburg
- Seite 3 -
Wie kann es QE geben, wenn die Nachrichten QT sagen?

Das offizielle Narrativ und die Nachrichten sagen immer nur etwas über QT (quantitative Straffungen), und nichts von QE. Also was ist jetzt das Problem? Nun, es ist wie bei fast allem anderen – wie z.B. Verbraucherpreisindexdaten, vorrübergehende-Inflation-Memes oder die Umdefinierung des Rezessionsbegriffs: Das offizielle Narrativ ist nicht immer das wahrheitsgetreue Narrativ…

Tatsächlich sind wir von "Hintertür-QE" oder "verstecktem QE" geradezu umgeben – das reicht von Repomärkten oder toten Regionalbanken, die von der Fed gerettet werden bis zu Zentralbanken, die im Hintergrund geheime Deals klarmachen.

Auch wenn es sich nicht offiziell um QE handelt, wenn die Zentralbank eines Landes die Schuldtitel (Anleihen) eines anderen Landes aufkauft, so ist es überaus wahrscheinlich, dass die führenden Zentralbanken koordiniert handeln, um "ihre Schulden gegenseitig zu QE-tisieren" – ein System, das die ehemalige US-Notenbank-Funktionärin, Kathleen Tyson, als „Daisy Chain“ beschreibt (hier ungefähr: "Reihenschaltung" im Sinne von koordiniertes Trading einer Reihe von Akteuren, um Aktivität vorzuspiegeln und Kurse zu treiben, A. d. Ü.).

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"'Verdeckte Intervention' zur Stützung des Yen passt zu meiner Idee gegen Mitte Oktober, dass die New York Fed die BoJ stützt im Austausch gegen zwei kleine Inseln, die jetzt mit US-Raketen für WK 3 bestückt werden. Und seither wachsen die BoJ-Reserven, weil die BoJ USTs kauft. Daisy Chain!" @Kathleen Tyson


Wenn wir uns die öffentlichen Daten des IWF anschauen, können wir die Zusammenhänge in dieser "Daisy Chain" relativ klar (und ohne Aluhut) herstellen. So sind seit dem 4. Quartal 2022 die US-Devisenreserven insgesamt um mehr als 340 Mrd. $ gestiegen – das Pendant zu monatlich über 100 Mrd. $ Zentralbank-QE unter anderem Namen. In diesem Sinne ist die Rechnung simpel: 1.) Anstieg der GBP-Reserven um 10% (was angesichts der Gilt-Implosion von Okt. 22 nicht überrascht), Anstieg der JPY-Reserven um fast 8%, der EUR-Reserven um 7% und der USD-Reserven nur um 0,5%.

Hier entsteht der Eindruck, dass "Hintertür-QE" als "Aufbau von Überschussreserven" getarnt wird. Doch nicht nur das. Für mich zumindest sieht es auch nach einem koordinierten Versuch der DXY-Zentralbanken aus, den 2022er-Dollar kollektiv zu schwächen, weil er sich durch Powells Leitzinserhöhung für den Rest der Welt so schmerzlich verteuert hatte. Eine Tatsache/ Kehrtwende, vor der wir das ganze Jahr 2022 über gewarnt hatten.

Seitdem die beschriebene G7-Taktik Wirkung zeigt, ist der USD auf dem Weg ins Jahr 2023 bislang um 11% gesunken, während sich die anderen Währungen (JPY, EUR und GBP) einen kleinen Hintertür/QE-Boost genehmigten.

Kurz: Es scheint, als hätte das in dieser USD-durstigen Welt herrschende Verlangen nach künstlicher Liquidität einen cleveren Weg gefunden, die relative Stärke (und die Kosten) dieses USD zu schwächen (aber auch der explodierenden Volatilität bei USTs entgegenzutreten und diese zu zähmen), ohne dass Powell explizit von seinem eigenen Laptop aus Dollars herbeiklicken müsste.


Steigende Märkte trotz heraufziehender Rezession?

Diese inoffizielle aber wahrscheinlich koordinierte Aktion der großen Akteure zur konstruktiven Schwächung des USD ist auch hilfreich, um zu erklären, warum der S&P seit Ende 2022 wieder steigende Kurstendenz zeigte, trotz der klaren Indikatoren dafür, dass das Land an sich in Richtung Rezession marschierte und marschiert.

Der US-Einkaufmanagerindex (ISM) hat inzwischen ein Niveau erreicht, das mit einer Rezession in Einklang steht…

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Auch hier wieder: An Ironien (und unnatürlichen Manipulationen) mangelt es nicht. Das von der Atlanta Fed veröffentlichte GDPNow ist unterdessen, ausgehend von jenen 3,2% für März, um 1,5% gesunken. Aber hey, was braucht es Wachstum, Produktivität, Steuereinnahmen oder das Fünkchen nationalökonomischer Leistungsfähigkeit, wenn ein liquiditätsgetriebener Aktienmarkt auch realitätsfern laufen kann … vorerst zumindest.


Warten bis zur Schuldenabrechnung

Am Ende haben natürlich die Schulden das letzte und grausame Wort. Und da die USA auf ein Defizit zusteuern, das 50% größer ist als das GLOBALE BIP (!), glaube ich persönlich, dass die US-Notenbank wieder kräftigst vom eigenen Gelddrucker Gebrauch machen muss, sobald diese Marktfarce mit einem historischen "Uh-Oh"-Moment endet. Diese scheinbar unausweichliche Rückkehr zu den Mausklick-Billionen (inflationär) wird wahrscheinlich nach einer deflationären Implosion der Aktienwerte kommen, welche aktuell von den zuvor beschrieben Tricks und Fantasien gestützt werden, aber nicht von Gewinnen und Wachstum.

Wir (aber auch die oben erwähnten Hedgefonds-Sportskanonen) können unterdessen nur zusehen, wie es da draußen und im S&P übel zugeht und wie Gold – das in den ersten Marktcrash-Stunden gerne erst mitschwingt – bald in Richtung Allzeithochs davonrast.


© Matt Piepenburg
Kommerzdirektor bei MAM



Dieser Artikel wurde am 23. April 2023 auf www.goldswitzerland.com veröffentlicht.


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