5 Anzeichen, dass Gold verstärkt in den Osten fließen wird
20.10.2023 | Ronald Peter Stöferle
Die Neugestaltung der Weltwirtschaft und der globalen (politischen) Ordnung ist im vollen Gange. Es handelt sich dabei um einen langen Prozess, dessen konkreter Ausgang im Vorhinein ungewiss und mit zahlreichen Unwägbarkeiten verbunden ist.
Dennoch gibt es wirkmächtige Faktoren wie die Verschiebung des ökonomischen, demographischen und militärischen Gewichts, die die Neujustierung in der (geo-)politischen Arena antreiben. Und diese Neujustierung zeigt sich auch in der Veränderung der Goldflüsse. Diese verschieben sich zunehmend von West nach Ost, denn wie James Steel pointiert formulierte: „Gold goes where the money is.“
Die Zentralbanken der Staaten des Ostens zählen zu den stärksten Goldkäufern – auch innerhalb des Westens
Das zeigt sich gerade auch in der sich fortsetzenden Begeisterung der Zentralbanken für Gold, speziell in nicht-westlichen Staaten. 2022 sah mit 1.136 Tonnen die größten Zukäufe an Gold durch Zentralbanken seit Aufzeichnungsbeginn vor mehr als 70 Jahren. Im ersten Halbjahr 2023 setzte sich dieser Trend weiter fort. Trotz eines schwächeren zweiten Quartals verzeichneten die Zukäufe der Zentralbanken im ersten Halbjahr einen neuen Halbjahresrekord. Um insgesamt 378 Tonnen stockten die Zentralbanken ihre Goldreserven von Januar bis Juni auf.
Der bisherige Halbjahresrekord aus dem Jahr 2019 wurde damit leicht übertroffen. Die größten Zukäufe tätigte China, gefolgt von Singapur, Polen, Indien und Tschechien. Selbst im Westen waren es also östliche Staaten, die zukauften.
Wie stark sich die institutionelle Goldnachfrage in den Osten verlagert hat, zeigt der folgende Chart. Dieser stellt die kumulativen Goldverkäufe der westlichen Zentralbanken den kumulativen Goldkäufen der "Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit" (SOZ bzw. SOC) seit 2001 gegenüber.
Betrachtet man die BRICS-Länder, so fällt auf, dass die Zentralbanken von vier der fünf BRICS-Länder, nämlich Brasilien, Russland, Indien und China, von 2010 bis 2022 insgesamt 2.932 Tonnen Gold gekauft haben.
Die Bestände an US-Treasuries werden reduziert
Im Gegenzug reduzieren die BRICS ihren Anteil an den stark steigenden US-Staatsschulden immer weiter. Anders gesagt: Gold wird als Reserveasset immer interessanter, weil US-Treasuries seit mehr als einem Jahrzehnt als Währungsreserve immer uninteressanter werden. Die Militarisierung des Geldes durch das Einfrieren der russischen Währungsreserven nur wenige Tage nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine Ende Februar 2022 hat diesem Prozess Nachdruck verliehen, ihn aber nicht angestoßen.
Mittlerweile halten die BRICS nur mehr 4,1 Prozent aller US-Staatsschulden, im Jänner 2012 waren es noch 10,4 Prozent gewesen. Das ist ein Rückgang um mehr als 60 Prozent. Der Rest der Welt hat seinen Anteil an den US-Staatsschulden deutlich weniger reduziert. Im Januar 2012 hatte der Rest der Welt 22,0 Prozent aller US-Staatsschulden auf sind Büchern, aktuell sind es 19,3 Prozent. Das ist ein Rückgang um mehr als 12 Prozent.
Der Osten baut seine Infrastruktur für den Goldhandel aus
Der Osten stockt seine Goldbestände aber nicht nur auf und fördert selber in großem Ausmaß Gold. China und Russland seit Jahren rangieren seit Jahren unter den Top-3-Goldfördernationen.
Länder wie China, die Vereinigten Arabischen Emirate oder auch Russland bauen ihre Infrastruktur für den Goldhandel aus. Damit soll eine dauerhafte Infrastruktur für die Umleitung des Goldhandels von Goldhandelsplätzen im Westen wie London, New York und Zürich errichtet werden. Das zeugt vom veränderten Rollenverständnis: Der Osten sieht sich zunehmend nicht mehr als Kunde westlicher Infrastrukturen, sondern bietet die Infrastruktur selber an.
Dennoch gibt es wirkmächtige Faktoren wie die Verschiebung des ökonomischen, demographischen und militärischen Gewichts, die die Neujustierung in der (geo-)politischen Arena antreiben. Und diese Neujustierung zeigt sich auch in der Veränderung der Goldflüsse. Diese verschieben sich zunehmend von West nach Ost, denn wie James Steel pointiert formulierte: „Gold goes where the money is.“
Die Zentralbanken der Staaten des Ostens zählen zu den stärksten Goldkäufern – auch innerhalb des Westens
Das zeigt sich gerade auch in der sich fortsetzenden Begeisterung der Zentralbanken für Gold, speziell in nicht-westlichen Staaten. 2022 sah mit 1.136 Tonnen die größten Zukäufe an Gold durch Zentralbanken seit Aufzeichnungsbeginn vor mehr als 70 Jahren. Im ersten Halbjahr 2023 setzte sich dieser Trend weiter fort. Trotz eines schwächeren zweiten Quartals verzeichneten die Zukäufe der Zentralbanken im ersten Halbjahr einen neuen Halbjahresrekord. Um insgesamt 378 Tonnen stockten die Zentralbanken ihre Goldreserven von Januar bis Juni auf.
Der bisherige Halbjahresrekord aus dem Jahr 2019 wurde damit leicht übertroffen. Die größten Zukäufe tätigte China, gefolgt von Singapur, Polen, Indien und Tschechien. Selbst im Westen waren es also östliche Staaten, die zukauften.
Wie stark sich die institutionelle Goldnachfrage in den Osten verlagert hat, zeigt der folgende Chart. Dieser stellt die kumulativen Goldverkäufe der westlichen Zentralbanken den kumulativen Goldkäufen der "Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit" (SOZ bzw. SOC) seit 2001 gegenüber.
Betrachtet man die BRICS-Länder, so fällt auf, dass die Zentralbanken von vier der fünf BRICS-Länder, nämlich Brasilien, Russland, Indien und China, von 2010 bis 2022 insgesamt 2.932 Tonnen Gold gekauft haben.
Die Bestände an US-Treasuries werden reduziert
Im Gegenzug reduzieren die BRICS ihren Anteil an den stark steigenden US-Staatsschulden immer weiter. Anders gesagt: Gold wird als Reserveasset immer interessanter, weil US-Treasuries seit mehr als einem Jahrzehnt als Währungsreserve immer uninteressanter werden. Die Militarisierung des Geldes durch das Einfrieren der russischen Währungsreserven nur wenige Tage nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine Ende Februar 2022 hat diesem Prozess Nachdruck verliehen, ihn aber nicht angestoßen.
Mittlerweile halten die BRICS nur mehr 4,1 Prozent aller US-Staatsschulden, im Jänner 2012 waren es noch 10,4 Prozent gewesen. Das ist ein Rückgang um mehr als 60 Prozent. Der Rest der Welt hat seinen Anteil an den US-Staatsschulden deutlich weniger reduziert. Im Januar 2012 hatte der Rest der Welt 22,0 Prozent aller US-Staatsschulden auf sind Büchern, aktuell sind es 19,3 Prozent. Das ist ein Rückgang um mehr als 12 Prozent.
Der Osten baut seine Infrastruktur für den Goldhandel aus
Der Osten stockt seine Goldbestände aber nicht nur auf und fördert selber in großem Ausmaß Gold. China und Russland seit Jahren rangieren seit Jahren unter den Top-3-Goldfördernationen.
Länder wie China, die Vereinigten Arabischen Emirate oder auch Russland bauen ihre Infrastruktur für den Goldhandel aus. Damit soll eine dauerhafte Infrastruktur für die Umleitung des Goldhandels von Goldhandelsplätzen im Westen wie London, New York und Zürich errichtet werden. Das zeugt vom veränderten Rollenverständnis: Der Osten sieht sich zunehmend nicht mehr als Kunde westlicher Infrastrukturen, sondern bietet die Infrastruktur selber an.