Gold: Konsolidierung mit rückläufiger Volatilität
12.02.2024 | Björn Heidkamp
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Mittelfristige Konsolidierung setzt sich fortInnerhalb der großen o.a. Seitwärtsbewegung hat sich in den letzten Wochen aus der Perspektive des mittelfristigen Wochencharts eine zusätzliche, engere Konsolidierung um die langfristigen analytisch bedeutsamen Widerstände ausgebildet: In den letzten Wochen pendelte der Gold Future zwischen 2.096 und 1.990 richtungslos hin und her.
Charakteristisch für einen solchen neutralen Stauraum sind häufige Richtungswechsel innerhalb einer bestimmten Handelsspanne. Im abgebildeten Wochenchart wird dieser Bereich durch die Wechselstäbe innerhalb des Messstabes visualisiert. Alle Wochenschlusskurse der letzten 10 Wochen befinden sich innerhalb des markierten Messstabs (letzte Novemberwoche). Erst ein Schlusskurs außerhalb dieses Stabes etabliert einen neuen mittelfristigen Trend.
Doji auf Wochenchart
In der abgelaufenen Börsenwoche hat der Gold Future eine "Einstab"- Konsolidierungsformation aus der japanischen Candlestick-Analse in Form eines Dojis ausgebildet. Ein Doji ist dadurch charakterisiert, dass sich das Eröffnungsniveau des Notierungsstabes in der Nähe des Schlusskurses befindet. Bei einem Doji-Notierungsstab ist der "Kampf der Bullen und Bären ausgeglichen." Dieser Doji bestätigt die oben angegebene mittelfristige neutrale Seitwärtsbewegung nochmals.
Saisonalität bleibt bis Ende Februar positiv
Bei der Betrachtung der typischen Durchschnittsverläufe aus der Vergangenheit zeigt sich der Goldpreis in den ersten beiden Monaten des Jahres üblicherweise als besonders gut gelaunt und sollte somit im Normalfall den Bullen in die Karten spielen. Jedoch muss weiter erwähnt werden, dass die die typischen saisonalen Verläufe des Gold Futures im letzten Jahr erst seit Oktober besseren Korrelationen unterliegen.
Fazit:
Aus der Perspektive des langfristigen Quartalscharts handelt der Gold Future seit August 2020 weiter in der großen neutralen Seitwärtsbewegung zwischen den Unterstützungen um 1.673 und den Widerständen um 2.079, erweitert durch die neue Bestmarke vom 26. Dezember bei 2.095,80. Erst Kurse außerhalb dieser neutralen Zone etablieren einen neuen langfristigen Trend. Aufgrund des trendbestätigenden Charakters dieser großen Konsolidierung bleibt die Ausbruchwahrscheinlichkeit nach oben weiterhin größer als nach unten. Selbst die stärksten Widerstände werden früher oder später überboten, wenn die Dynamik des Aufwärtstrends nur groß genug ist.
Aus der Sichtweise des mittelfristigen Wochencharts wurde der seit Oktober bestehende Aufwärtstrend durch die eingezeichnete Konsolidierung zwischen 2.096 und 1.990 abgelöst. Erst ein Schlusskurs außerhalb des eingezeichneten Messstabes der letzten Novemberwoche etabliert einen neuen mittelfristigen Trend. Fällt Gold unter 1.990 trübt sich das mittelfristig verhalten positive Chartbild wieder ein.
Mit der fortlaufenden mittelfristigen Konsolidierung baut sich der überkaufte Zustand resultierend aus dem stark verbrauchten Momentum des letzten Quartals weiter ab.
Aktuell bleibt die Hoffnung der Goldbullen aufgrund der mittelfristigen Konsolidierung um die Hochs der übergeordneten Seitwärtsbewegung und dem "saisonalen Rückenwind" bis zum Ende des Februars, weiterhin bestehen, dass die Zone um 2.060 bis 2.100 überwunden werden kann.
In der Regel gilt: Je stärker die Qualität der jeweiligen überbotenen Widerstände, desto größer das Aufwärtspotential. Kurse über diesem Bereich wären für die Bullen ein enorm wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Bei diesem positiven Szenario eröffnet sich deutliches Aufwärtspotential mit einem Etappenziel in Richtung 2.400 bis 2.500.
Aus Sicht der langfristigen Perspektive der Goldoptimisten ist die Verteidigung der Marke um das Oktobertief von 1.800 zur Aufrechterhaltung der positiven Ambitionen elementar.
© Björn Heidkamp
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