Freundlicher Wochenschluss am Aktienmarkt – Ifo-Institut: Inflationsrate fällt im August unter 2%-Marke! – China muss zwischen Geschäften im Westen und Aufrüstung Russlands wählen
03.06.2024 | Folker Hellmeyer
Der EUR eröffnet gegenüber dem USD bei 1,0852 (05:29 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0815 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 157,23. In der Folge notiert EUR-JPY bei 170,62. EUR-CHF oszilliert bei 0,9782.
Märkte: Freundlicher Wochenschluss am Aktienmarkt
An den Finanzmärkten kam es nach dem Durchatmen am Donnerstag zu einem freundlichen Wochenschluss am Freitag.
Geopolitisch gibt es im Rahmen der andauernden Eskalation zwei Hoffnungswerte. Im Gaza-Konflikt erfährt der aktuelle Biden-Vorschlag für eine Waffenruhe viel Unterstützung. Obwohl er innenpolitisch in Israel umstritten ist, lässt sich die Regierung zunächst darauf ein.
In der Ukraine-Krise nähern wir uns der Friedenskonferenz in der Schweiz, die keine Lösung ohne Russland und China liefern wird (Teilnahme der USA unklar). Sie kann jedoch positiven Einfluss entwickeln, da sie ein erster Schritt zu einer zweiten von China ins Spiel gebrachten Konferenz mit Russland und mit China sein kann. Hoffen wir das Beste!
Das Datenpotpourri (siehe unten) lieferte unterschiedliche Botschaften. Die Verbraucherpreise der Eurozone zogen auf niedrigem Niveau geringfügig stärker als erwartet an. Deutschlands Einzelhandelsumsätze als auch der Einkaufsmanagerindex aus Chicago enttäuschten deutlich. Dagegen setzte die Immobilienpreisentwicklung im UK als auch die Einzelhandelsumsätze der Schweiz positive Akzente. Die Phalanx der Einkaufsmanagerindices aus Asien signalisiert Wachstum. Fernost ist und bleibt das Epizentrum der globalen Wachstumskräfte.
Chinas Caixin PMI markierte zudem den höchsten Indexstand seit knapp 2 Jahren. Dieses Ergebnis steht im Widerspruch zum staatlichen PMI von NBS, der 49,5 Punkte für den Berichtsmonat auswies.
An den Aktienmärkten dominierte die Farbe "Grün" bei wenigen Ausnahmen. Der Late Dax stieg um 0,55%, der EuroStoxx 50 um 0,40%, der S&P 500 um 0,82% und der Dow Jones um 1,47%. Dagegen verlor der US Tech 100 um 0,04%. In Fernost ergab sich Stand 06:30 Uhr folgendes Bild. Der Nikkei (Japan) legte um 1,23% zu. Der Sensex (Indien) stieg um 2,83%, der Kospi (Südkorea) um 1,90% und der Hangseng (Hongkong) um 2,32%. Dagegen sank der CSI 300 (China) um 0,14%. An den Rentenmärkten rentiert die 10-jährige Bundesanleihe mit 2,66% (Freitag 2,66%) und die 10-jährige US-Staatsanleihe mit 4,49% (Freitag 4,55%).
Der USD hat leicht gegenüber dem EUR verloren. Gold und Silber standen unter Abgabedruck.
Ifo-Institut: Inflationsrate fällt im August unter 2%-Marke!
Das Ifo-Institut rechnet mit einer sinkenden Inflation, obwohl aktuell wieder etwas mehr Unternehmen ihre Preise anheben wollen. Das Barometer für deren Preiserwartungen stieg im Mai von 15,2 auf 16,2 Punkte. Demnach wollen vor allem in der Industrie und im Großhandel etwas mehr Firmen als im Vormonat mehr Geld von ihren Kunden verlangen. In den konsumnahen Branchen sind die Preiserwartungen dagegen gesunken. O-Ton Ifo-Institut: "Daher dürfte die Inflationsrate in den kommenden Monaten wieder zurückgehen und im August erstmals seit März 2021 unter die 2%-Marke sinken."
Kommentar: Der Argumentation des Ifo-Instituts kann man folgen, sofern es durch Geopolitik nicht zu neuen Verwerfungen kommt. Dieses Risiko nahm bisher zu. Dieses Szenario ist jedoch noch nicht das Basisszenario.
Niveaus um die 2% Marke sind in Deutschland voraussichtlich das "Best Case Scenario", da die Zweitrundeneffekte durch Lohnerhöhungen als auch die mangelnden Investitionen (weniger Produktivitätsfortschritte) sich ihren Weg in die Preisstatistik bahnen werden.
USA: China muss zwischen Geschäften im Westen und Aufrüstung Russlands wählen
Die USA wollen zusätzlichen Druck ausüben, damit chinesische Firmen Russland keine für das Militär benötigten Güter mehr liefern. Der stellvertretende US-Finanzminister sagte in Berlin: "Wir müssen die Wahl für China einfach machen. Die chinesischen Firmen könnten entweder Geschäfte in den USA und der EU machen oder Russland mit Gütern beliefern, die sowohl im zivilen als auch im militärischen Bereich genutzt werden könnten, so genannte Dual-Use-Güter. Sie können nicht beides machen."
Kommentar: Mit welchem Recht (Basis WTO, Basis Völkerrecht) können derartige Eingriffe in die Souveränität gerechtfertigt werden? Die US-Position ist verständlich im Hinblick auf die Ziele der USA und Teile des Westens, mehr aber auch nicht, denn nur Länder, denen ihr Souveränität egal ist, können diesen Forderungen nachkommen.
Sollte es zu diesbezüglichen Sanktionen kommen, stellt sich die Frage, ob nur China einen Preis zu zahlen hätte? Bestünde dann nicht das Risiko, dass der Westen diese Märkte dauerhaft verliert. Es sind die Märkte, die das Tempo der Weltwirtschaft vorgeben (globaler Süden BIP-Wachstum 4,2%, Asien 5,2%). Setzte man diese Politik des Westens fort, käme das nicht einer Aufforderung an diese Länder gleich, sich lieferkettentechnisch vollständig vom Westen zu emanzipieren? Findet das nicht schon statt?
Fazit: Was nützt eine gewonnene Schlacht, wenn man ultimativ den Krieg verliert?
Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden
Eurozone: Verbraucherpreise etwas höher als erwartet, Niveau unkritisch
Laut Erstschätzung stiegen die Verbraucherpreise per Mai im Jahresvergleich um 2,6% (Prognose 2,5%) nach zuvor 2,4%. Die Kernrate der Verbraucherpreise legte im Jahresvergleich um 2,9% (Prognose 2,7%) nach zuvor 2,7% zu.
Deutschland. Die Einzelhandelsumsätze fielen per April im Monatsvergleich um 1,2% (Prognose -0,1%) nach zuvor +2,6% (revidiert von +1,8%). Im Jahresvergleich ergab sich ein Rückgang um 0,6% nach zuvor -1,9% (revidiert von +0,3%, weitere Revisionen der Vormonate).
Deutschland: Die Importpreise nahmen per April im Monatsvergleich um 0,7% (Prognose 0,5%, Vormonat 0,4%) zu. Im Jahresvergleich kam es im April zu einem Minus in Höhe von 1,7% (Prognose -1,8%) nach zuvor -3,6% (Aspekt auslaufende Basiseffekte).
UK: Stärkerer Preisanstieg im Wohnimmobiliensektor
Die Wohnimmobilienpreise stiegen per Mai im Monatsvergleich um 0,4% (Prognose 0,1%, Vormonat -0,4%). Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 1,3% (Prognose 0,8%) nach zuvor 0,6%. Kommentar: Was für ein Unterschied zu Deutschland!
Schweiz: Starke Einzelhandelsumsätze
Die Einzelhandelsumsätze stiegen per Berichtsmonat April im Jahresvergleich um 2,7% nach zuvor -0,2%. Kommentar: Was für ein Unterschied zu Deutschland!
USA: Chicago PMI prekär
Der Einkaufsmanagerindex (PMI) aus Chicago sank per Mai unerwartet von zuvor 37,9 auf 35,4 Punkte (Prognose 41,0). Das Niveau ist prekär, tiefere Indexstände gab es in den letzten 20 Jahren nur im „Corona-Wirtschaftsverbot 2020“ und während der Lehman-Pleite 2008/2009.
Der PCE Preisindex nahm im April im Monatsvergleich um 0,3% (Prognose/Vormonatswert 0,3%) zu. Die PCE-Kernrate lag im Jahresvergleich bei 2,7% (Prognose/vorläufiger Wert 2,7%). Die persönlichen Einkommen legten per April im Monatsvergleich um 0,3% (Prognose 0,3%) nach zuvor 0,5% zu. Die persönlichen Ausgaben verzeichneten eine Zunahme im Monatsvergleich um 0,2% (Prognose 0,3%) nach zuvor 0,7% (revidiert von 0,8%).
Einkaufsmanagerindices Region Asien: Alle PMIs über 50!
Derzeit ergibt sich für den EUR gegenüber dem USD eine negative Tendenz. Ein Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1,0950 – 1,0980 negiert das für den EUR negative Szenario.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe
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Die im Hellmeyer Report genannten Kennzahlen und Entwicklungen der Vergangenheit sind keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen, sodass sich insbesondere darauf gestützte Prognosen im Nachhinein als unzutreffend erweisen können. Der Hellmeyer Report kann zudem naturgemäß die individuellen Anlagemöglichkeiten, -strategien und -ziele seiner Empfänger nicht berücksichtigen und enthält dementsprechend keine Aussagen darüber, wie sein Inhalt in Bezug auf die persönliche Situation des jeweiligen Empfängers zu würdigen ist. Soweit im Hellmeyer Report Angaben zu oder in Fremdwährungen gemacht werden, ist bei der Würdigung solcher Angaben durch den Empfänger zudem stets auch das Wechselkursrisiko zu beachten.
Märkte: Freundlicher Wochenschluss am Aktienmarkt
An den Finanzmärkten kam es nach dem Durchatmen am Donnerstag zu einem freundlichen Wochenschluss am Freitag.
Geopolitisch gibt es im Rahmen der andauernden Eskalation zwei Hoffnungswerte. Im Gaza-Konflikt erfährt der aktuelle Biden-Vorschlag für eine Waffenruhe viel Unterstützung. Obwohl er innenpolitisch in Israel umstritten ist, lässt sich die Regierung zunächst darauf ein.
In der Ukraine-Krise nähern wir uns der Friedenskonferenz in der Schweiz, die keine Lösung ohne Russland und China liefern wird (Teilnahme der USA unklar). Sie kann jedoch positiven Einfluss entwickeln, da sie ein erster Schritt zu einer zweiten von China ins Spiel gebrachten Konferenz mit Russland und mit China sein kann. Hoffen wir das Beste!
Das Datenpotpourri (siehe unten) lieferte unterschiedliche Botschaften. Die Verbraucherpreise der Eurozone zogen auf niedrigem Niveau geringfügig stärker als erwartet an. Deutschlands Einzelhandelsumsätze als auch der Einkaufsmanagerindex aus Chicago enttäuschten deutlich. Dagegen setzte die Immobilienpreisentwicklung im UK als auch die Einzelhandelsumsätze der Schweiz positive Akzente. Die Phalanx der Einkaufsmanagerindices aus Asien signalisiert Wachstum. Fernost ist und bleibt das Epizentrum der globalen Wachstumskräfte.
Chinas Caixin PMI markierte zudem den höchsten Indexstand seit knapp 2 Jahren. Dieses Ergebnis steht im Widerspruch zum staatlichen PMI von NBS, der 49,5 Punkte für den Berichtsmonat auswies.
An den Aktienmärkten dominierte die Farbe "Grün" bei wenigen Ausnahmen. Der Late Dax stieg um 0,55%, der EuroStoxx 50 um 0,40%, der S&P 500 um 0,82% und der Dow Jones um 1,47%. Dagegen verlor der US Tech 100 um 0,04%. In Fernost ergab sich Stand 06:30 Uhr folgendes Bild. Der Nikkei (Japan) legte um 1,23% zu. Der Sensex (Indien) stieg um 2,83%, der Kospi (Südkorea) um 1,90% und der Hangseng (Hongkong) um 2,32%. Dagegen sank der CSI 300 (China) um 0,14%. An den Rentenmärkten rentiert die 10-jährige Bundesanleihe mit 2,66% (Freitag 2,66%) und die 10-jährige US-Staatsanleihe mit 4,49% (Freitag 4,55%).
Der USD hat leicht gegenüber dem EUR verloren. Gold und Silber standen unter Abgabedruck.
Ifo-Institut: Inflationsrate fällt im August unter 2%-Marke!
Das Ifo-Institut rechnet mit einer sinkenden Inflation, obwohl aktuell wieder etwas mehr Unternehmen ihre Preise anheben wollen. Das Barometer für deren Preiserwartungen stieg im Mai von 15,2 auf 16,2 Punkte. Demnach wollen vor allem in der Industrie und im Großhandel etwas mehr Firmen als im Vormonat mehr Geld von ihren Kunden verlangen. In den konsumnahen Branchen sind die Preiserwartungen dagegen gesunken. O-Ton Ifo-Institut: "Daher dürfte die Inflationsrate in den kommenden Monaten wieder zurückgehen und im August erstmals seit März 2021 unter die 2%-Marke sinken."
Kommentar: Der Argumentation des Ifo-Instituts kann man folgen, sofern es durch Geopolitik nicht zu neuen Verwerfungen kommt. Dieses Risiko nahm bisher zu. Dieses Szenario ist jedoch noch nicht das Basisszenario.
Niveaus um die 2% Marke sind in Deutschland voraussichtlich das "Best Case Scenario", da die Zweitrundeneffekte durch Lohnerhöhungen als auch die mangelnden Investitionen (weniger Produktivitätsfortschritte) sich ihren Weg in die Preisstatistik bahnen werden.
USA: China muss zwischen Geschäften im Westen und Aufrüstung Russlands wählen
Die USA wollen zusätzlichen Druck ausüben, damit chinesische Firmen Russland keine für das Militär benötigten Güter mehr liefern. Der stellvertretende US-Finanzminister sagte in Berlin: "Wir müssen die Wahl für China einfach machen. Die chinesischen Firmen könnten entweder Geschäfte in den USA und der EU machen oder Russland mit Gütern beliefern, die sowohl im zivilen als auch im militärischen Bereich genutzt werden könnten, so genannte Dual-Use-Güter. Sie können nicht beides machen."
Kommentar: Mit welchem Recht (Basis WTO, Basis Völkerrecht) können derartige Eingriffe in die Souveränität gerechtfertigt werden? Die US-Position ist verständlich im Hinblick auf die Ziele der USA und Teile des Westens, mehr aber auch nicht, denn nur Länder, denen ihr Souveränität egal ist, können diesen Forderungen nachkommen.
Sollte es zu diesbezüglichen Sanktionen kommen, stellt sich die Frage, ob nur China einen Preis zu zahlen hätte? Bestünde dann nicht das Risiko, dass der Westen diese Märkte dauerhaft verliert. Es sind die Märkte, die das Tempo der Weltwirtschaft vorgeben (globaler Süden BIP-Wachstum 4,2%, Asien 5,2%). Setzte man diese Politik des Westens fort, käme das nicht einer Aufforderung an diese Länder gleich, sich lieferkettentechnisch vollständig vom Westen zu emanzipieren? Findet das nicht schon statt?
Fazit: Was nützt eine gewonnene Schlacht, wenn man ultimativ den Krieg verliert?
Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden
Eurozone: Verbraucherpreise etwas höher als erwartet, Niveau unkritisch
Laut Erstschätzung stiegen die Verbraucherpreise per Mai im Jahresvergleich um 2,6% (Prognose 2,5%) nach zuvor 2,4%. Die Kernrate der Verbraucherpreise legte im Jahresvergleich um 2,9% (Prognose 2,7%) nach zuvor 2,7% zu.
Deutschland. Die Einzelhandelsumsätze fielen per April im Monatsvergleich um 1,2% (Prognose -0,1%) nach zuvor +2,6% (revidiert von +1,8%). Im Jahresvergleich ergab sich ein Rückgang um 0,6% nach zuvor -1,9% (revidiert von +0,3%, weitere Revisionen der Vormonate).
Deutschland: Die Importpreise nahmen per April im Monatsvergleich um 0,7% (Prognose 0,5%, Vormonat 0,4%) zu. Im Jahresvergleich kam es im April zu einem Minus in Höhe von 1,7% (Prognose -1,8%) nach zuvor -3,6% (Aspekt auslaufende Basiseffekte).
UK: Stärkerer Preisanstieg im Wohnimmobiliensektor
Die Wohnimmobilienpreise stiegen per Mai im Monatsvergleich um 0,4% (Prognose 0,1%, Vormonat -0,4%). Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 1,3% (Prognose 0,8%) nach zuvor 0,6%. Kommentar: Was für ein Unterschied zu Deutschland!
Schweiz: Starke Einzelhandelsumsätze
Die Einzelhandelsumsätze stiegen per Berichtsmonat April im Jahresvergleich um 2,7% nach zuvor -0,2%. Kommentar: Was für ein Unterschied zu Deutschland!
USA: Chicago PMI prekär
Der Einkaufsmanagerindex (PMI) aus Chicago sank per Mai unerwartet von zuvor 37,9 auf 35,4 Punkte (Prognose 41,0). Das Niveau ist prekär, tiefere Indexstände gab es in den letzten 20 Jahren nur im „Corona-Wirtschaftsverbot 2020“ und während der Lehman-Pleite 2008/2009.
Der PCE Preisindex nahm im April im Monatsvergleich um 0,3% (Prognose/Vormonatswert 0,3%) zu. Die PCE-Kernrate lag im Jahresvergleich bei 2,7% (Prognose/vorläufiger Wert 2,7%). Die persönlichen Einkommen legten per April im Monatsvergleich um 0,3% (Prognose 0,3%) nach zuvor 0,5% zu. Die persönlichen Ausgaben verzeichneten eine Zunahme im Monatsvergleich um 0,2% (Prognose 0,3%) nach zuvor 0,7% (revidiert von 0,8%).
Einkaufsmanagerindices Region Asien: Alle PMIs über 50!
Derzeit ergibt sich für den EUR gegenüber dem USD eine negative Tendenz. Ein Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1,0950 – 1,0980 negiert das für den EUR negative Szenario.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe
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Die im Hellmeyer Report genannten Kennzahlen und Entwicklungen der Vergangenheit sind keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen, sodass sich insbesondere darauf gestützte Prognosen im Nachhinein als unzutreffend erweisen können. Der Hellmeyer Report kann zudem naturgemäß die individuellen Anlagemöglichkeiten, -strategien und -ziele seiner Empfänger nicht berücksichtigen und enthält dementsprechend keine Aussagen darüber, wie sein Inhalt in Bezug auf die persönliche Situation des jeweiligen Empfängers zu würdigen ist. Soweit im Hellmeyer Report Angaben zu oder in Fremdwährungen gemacht werden, ist bei der Würdigung solcher Angaben durch den Empfänger zudem stets auch das Wechselkursrisiko zu beachten.