Gold & Öl: Verstehen statt Angst vor Veränderung
18.06.2024 | Matt Piepenburg
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Das ignorierte Gold-Öl-VerhältnisAuch wenn es kaum jemand sehen will, stellt Luke Gromen dahingehend Folgendes fest: Wenn Gold zum "Defacto-Entlastunsgventil für Rohstoffpreisfindung und -nettoverrechnung wird", ergeben sich langfristige Folgen für den Goldpreis, die nur eine Frage von Mathematik und nicht Meinung sind. Wiederholt erinnert er uns daran, dass der globale Ölmarkt, gemessen an den physischen Fördermengen, 12- bis 15-mal so groß ist wie der globale Goldmarkt:
Man könnte folglich mutmaßen, dass die Goldbewertungen durch andere Rohstoffe und speziell Öl in die Höhe getrieben werden können und werden. Mit Blick auf das globale Gold-Öl-Verhältnis scheint das heute schon Realität zu sein; das Verhältnis hat sich (gar nicht so zufällig) schon vervierfacht seitdem Moskau 2008 begonnen hat, Gold aufzustapeln, während die US-Notenbank Vorbereitungen traf, um in Washington Billionen falscher Dollars herbeizuklicken…
Das Asset, das (vorsätzlich) am meisten missverstanden wird
Unterdessen nehmen wir mit großer Befremdung wahr, dass es Gold im Rahmen der konsenslastigen globalen Vermögensallokation nur auf 0,5% schafft (der 40-Jahre-Durchschnitt beträgt 2%); auch Family Offices (die sich bei der Ertragssuche immer weiter und weiter auf dem Risikoast vorwagen) sind mit kaum mehr als 1% in Gold investiert. Hier stellt sich zwangsläufig die Frage, ob es in der Natur des Menschen (oder bloß im politischen und monetären Eigeninteresse) liegt, dass man Veränderung fürchtet, selbst dann, wenn rundherum alles auf ebensolche hindeutet.
Doch nur wenige erkennen die wahre Rolle von Gold…
Goldanlegern (≠ Spekulanten), die nicht im Rhythmus von Tagesschlagzeilen reagieren, sondern über Generationen hinweg in die Zukunft vorausdenken und dabei verstehen, dass Vermögenserhaltung das Geheimnis der Existenz von Eigenvermögen ist – diesen Anlegern macht dieses Asset (und auch Veränderung) keine Angst.
Ok, wir haben verstanden…
Und genau so verstehen wir Gold: Gold erhält Vermögen. Papierwährungen zerstören Vermögen. Und deswegen durchbricht Gold alte Korrelationen und traditionelle "Hemmnisse" und markiert Allzeithochs – trotz positiver Realzinsen, trotz eines relativ starken US-Dollars und trotz angeblich eingedämmter Inflation. So einfach ist es. Gold wird viel mehr Vertrauen entgegengebracht als den kaputten Währungen kaputter Staaten in West (darunter auch die einst hochgeachteten USA) wie Ost.
"In gold we trust.", heißt es zu Recht bei Ronald. Das ergibt jede Menge (vernunft- und geschichtsbasierten) Sinn. Zählen Sie eins und eins zusammen und lesen Sie etwas Geschichte…
© Matt Piepenburg
Kommerzdirektor bei VON GREYERZ AG
Dieser Artikel wurde am 09. Juni 2024 auf vongreyerz.gold veröffentlicht.