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Börsenampel drehte auf "Gelb" – Deutschland: Stimmung im Wohnungsbau steigt – IMD-Ranking: Deutschland verliert weiter an Konkurrenzfähigkeit

18.06.2024  |  Folker Hellmeyer
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Europa importierte mehr Gas aus Russland als aus den USA (Quelle FT)

Europa importierte per Mai 2024 mehr Gas aus Russland als aus den USA. Nachfolgender Chart belegt, dass der Tiefpunkt russischer Lieferungen im 4. Quartal 2022 markiert wurde. Seitdem gibt es eine zarte Aufwärtsbewegung.

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Kommentar: Die Tatsache, dass die USA die langfristigen LNG-Lieferverträge mit Fragezeichen versahen (Link) , unterstreicht das mittel- und langfristige Versorgungsrisiko für Europa. Aber allen voran für Deutschland. Wie die internationale Energieagentur bereits vor zwei Jahren konstatierte, funktioniert die globale Energieversorgung ohne Russland nicht. Die europäische Sanktionspolitik ist zu großen Teilen Symbolpolitik.

Die Symbolpolitik kostet den europäischen Verbraucher und unterminiert konstant die Konkurrenzfähigkeit des europäischen, aber insbesondere des deutschen Standorts. In Deutschland ist das seit drei Jahren messbar an den Nettokapitalabflüssen im dreistelligen Milliardenbereich. Um das Dilemma der fehlenden Konkurrenzfähigkeit zu verdeutlichen werfen wir einen Blick auf die Preisentwicklung von Gas im Fünfjahresvergleich: Europa +209,4% versus USA +19,7% (Quelle/Grafiken Finanzen.net)

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EZB-Chefvolkswirt Lane zur aktuellen Lage

Lane konstatierte in manchen Ländern erhebliche Lohnzuwächse. Lane prognostiziert per 2025 verhaltenen Kostendruck. Man solle nicht zu sensitiv bezüglich monatlicher Veränderungen bei Inflationsdaten sein. Lane sagte, dass es bei potentiellen Sprüngen der Energiepreise im kommenden Jahr nicht sinnvoll wäre, die Wirtschaft zu drosseln.

Kommentar: Das letzte Statement ist von Relevanz. Es zahlt auf die Erfahrungen Japans ein, dass exogene Preisschocks nicht durch Zinserhöhungen gemildert werden können. Sie wirken bereits wie Zinserhöhungen. Dass Lane zum jetzigen Zeitpunkt der Eskalation der Ukraine-Krise dieses Thema aufnimmt, macht nachdenklich. Ist die in den Raum gestellte Neuorientierung der EZB-Politik, nicht auf Energiepreise reagieren zu wollen, Ausdruck von Hintergrundwissen (Krieg) oder hat man diesen Report bezüglich Zinspolitik gelesen?


Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden

Eurozone: Lohn- und Arbeitskosten deutlich höher als im Vorquartal

Die Löhne nahmen in der Eurozone im 1. Quartal 2024 im Jahresvergleich um 5,3% nach zuvor 3,2% zu. Die Arbeitskosten verzeichneten per 1. Quartal im Jahresvergleich einen Anstieg um 5,1% nach zuvor 3,4%.

Italien: Die Verbraucherpreise legten per Mai gemäß finaler Berechnung im Monatsvergleich um 0,2% (Prognose und vorläufiger Wert 0,2%). Im Jahresvergleich stellte sich die Zunahme auf 0,8% (Prognose und vorläufiger Wert 0,8%).


UK: Immobilienpreise legen im Jahresvergleich zu (Unterschied zu D)

Die Immobilienpreise legten laut Erfassung durch "Rightmove" im Jahresvergleich um 0,6% nach zuvor 0,6% zu.


USA: New York Index erholt

Der New York Fed Manufacturing Index stellte sich per Berichtsmonat Juni auf -6,0 (Prognose -9,0) nach zuvor -15.6 Punkten.


China: Industrie schwächer und Einzelhandel besser als erwartet

Die Industrieproduktion stieg per Mai im Jahresvergleich um 5,6% (Prognose 6,0%) nach zuvor 6,7%. Im Zeitraum Januar bis Mai lag die Zunahme im Jahresvergleich bei 6,2% (Zeitraum Januar bis April 6,3%). Die Einzelhandelsumsätze legten per Mai im Jahresvergleich um 3,7% (Prognose 3,0%) nach zuvor 2,3% zu. Im Zeitraum Januar bis Mai kam es zu einem Plus in Höhe von 4,05% nach zuvor 4,13%.

Die Investitionstätigkeit in urbanen Räumen verzeichnete in dem Zeitraum Januar bis Maieinen Anstieg um 4,0% (Prognose 4,2%) nach zuvor 4,2%. Die Hauspreise sanken per Berichtsmonat Mai im Jahresvergleich um 3,9% nach zuvor -3,1%. Es war der stärkste Rückgang seit circa 10 Jahren. Die Arbeitslosenquote lag per Berichtsmonat Mai bei 5,0% nach zuvor 5,0%.

Derzeit ergibt sich für den EUR gegenüber dem USD eine negative Tendenz. Ein Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1,0950 – 1,0980 negiert das für den EUR negative Szenario.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe



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