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Von Dummheit, Ruin & dem Bösen - Eine globale Momentaufnahme

07:00 Uhr  |  Matt Piepenburg
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Widerspenstige Mathematik

Die aktuellen Signale aus dem US-Schuldenmarkt (und somit US-Anleihemarkt) lassen solche Feststellungen, die ansonsten als reißerisch gelten, zur empirischen Realität werden. An dieser Stelle sei erneut auf die 16 Billionen US$ verwiesen, die Vater Staat in den nächsten drei Jahren refinanzieren / überrollen muss.

Der durchschnittliche Kupon (Nominalverzinsung oder "Preisaufkleber") jener Schuldscheine, aus denen sich Schuldensumme zusammensetzt, liegt bei ca. 2%; doch angesichts des globalen Misstrauens gegenüber den haushoch verschuldeten USA liegt die tatsächliche Rendite (d.h. die TATSÄCHLICHEN Zinskosten) jener T-Bills bei mehr als 5%.

Bitte lesen Sie den letzten Satz noch einmal.

Hier haben wir ein kostspieliges und schrilles Signal für einen kommenden Schreckensmoment ("uh-oh") am Kreditmarkt.


Von Dummheit zum Ruin

Doch wie sind wir überhaupt an diesen Punkt gekommen?

Erstens, weil die Vereinigten Staaten (und ihre CEOs, die von steigenden Aktienkursen profitieren und von Gewinnspannen besessen sind) im Rahmen einer neuen WTO-"Politik" die amerikanische Produktivität (und den amerikanischen Traum) um das Jahr 2001 nach China auslagerten.

Anstatt nur amerikanische Produkte zu KAUFEN, erlaubten die amerikanischen CEOs China auch die HERSTELLUNG unserer Produkte. Die billigen Löhne und die höheren Gewinnspannen machten eine Handvoll Unternehmensführer reich und Millionen von Arbeitern in den USA ärmer. Das bedeutete aber auch weniger Produktivität (und somit weniger BIP), die zur Finanzierung der eigenen Schulden benötigt wurde. Lösung? Mehr Schulden aufnehmen und mehr Schuldscheine emittieren, um die älteren Schuldenscheine bezahlen zu können.

Das zweite Problem war nur, dass es auch weniger Abnehmer für diese Schulden gab.

Warum? Weil immer weniger Nationen, Investoren und ausländische Zentralbanken einem sinkenden Asset (Anleihe) Vertrauen schenken, das von einem überschuldeten Emittenten (USA) stammt und an dem ein waffenfähig gemachter Dollar (man denke an Sanktionen) hängt. Siehe auch: Das war der Westen.

Das erklärt auch, warum Zentralbanken seit 2014 unterm Strich US-Staatsanleihen abstoßen und ihre Goldbestände netto ausbauen - eine Tatsache, die von der sogenannten "freien Presse" explizit ausgespart wird.

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Auf diese Weise verwandeln sich vertrauens- und kreditwürdige Nationen in scheiternde Nationen. Und wenn die Attraktivität von / das Vertrauen in US-Schuldscheine sinkt, sinken auch die Anleihekurse; sinken die Kurse der Anleihen, steigt ihre Verzinsung. Steigt ihre Verzinsung, so steigen auch die Kosten, die mit der Rückzahlung dieser Schuldscheine verbunden sind.

Nochmals: Für die breite Masse mag der Anleihemarkt langweilig sein, dennoch ist er von Bedeutung - viel bedeutender als der beißende politische Scharfsinn einer Taylor Swift oder George Clooneys ökonomischer IQ. Und eben jene Schuldensucht sorgte dafür, dass sich die Vereinigten Staaten nach dem 2. Weltkrieg vom größten Produzenten und Gläubiger der Welt zum größten Auslagerer von Produktionsstätten und zum größten Schuldner der Welt entwickelten.


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Seit 20 Jahren empfehlen wir aus Vermögensschutzgründen Anlagen in Gold und Silber. Aus unserer Sicht
gab es nie eine Zeit, in der Edelmetalleigentum relevanter und zwingender notwendig war als heute.

Matthew Piepenburg, Handelsdirektor der Matterhorn Asset Management AG
Matthew Piepenburg, Handelsdirektor der VON GREYERZ AG

„Unserer aktuellen politischen und finanziellen Landschaft mangelt es gefährlich an Offenheit und ehrlichem Realismus in Bezug auf untragbare Schuldenstände und gescheiterte Geldpolitiken. Angesichts dieser historischen und globalen Schuldenkrise sind und bleiben bewusste Währungsabwertungen und pro-inflationäre Maßnahmen die neue Norm, trotz gegenteiliger offizieller Erklärungen. In einem so offen verzerrten Hintergrund fungiert Gold als Versicherung für offen sterbende Währungen.“


Hochsicherheitstresoranlagen in den Schweizer Alpen, in Zürich, in Singapur und in Dubai.






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