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Von Dummheit, Ruin & dem Bösen - Eine globale Momentaufnahme

09.10.2024  |  Matt Piepenburg
- Seite 3 -
Vom Ruin zum Wahnsinn: Inflation

Zentralbankenmonopole und korrumpierte Egomanen im Ministerium für Finanzen haben - davor hatten schon unsere Gründungsväter gewarnt - das Land der Freien und die Heimat der Tapferen in eine feudalistische Dystopie verwandelt, die praktisch nur noch von Schulden lebt. Siehe auch: Tod der Demokratie.

In diesem opportunistischen (aber auch vorsätzlich missverstandenen und medial ausgeklammerten) Kontext darf es einen nicht wundern, dass US-Finanzministerin Yellen in diesem Jahr T-Bills (Schuldscheine) im Umfang von weiteren 2 Billionen US$ emittierte, um die Anleihevolatilität in einem Wahljahr zu entschärfen (d.h. um ein Schuldendesaster mit noch mehr Schulden zu lösen).

Und falls Sie jetzt denken, die Federal Reserve sei doch nicht politisch, dann denken Sie bitte noch einmal nach: Siehe auch hier. Doch angesichts steigender Anleiherenditen müssen diese 2 Billionen US$, die Teil jener oben bezifferten 16 Billionen US$ sind, jetzt zu deutlich höheren Zinsen beglichen bzw. umgeschuldet werden, als sie auf dem ursprünglichen Preisaufkleber (also dem "Kupon") ausgewiesen waren.

Wie jede Bananenrepublik leben auch die USA ein gefährliches Leben in der Schuldenfalle; um hier weiterexistieren zu können, braucht es stetige, geschickte Um- und Weiterverschuldung; aktuell ernähren sie sich (verschulden sie sich) am kurzen Ende der Ertragskurve (in Form von kurzlaufenden T-Bills), um das strapazierte lange Ende der Ertragskurve (längerfristige Anleihen) zu entlasten.

Doch unterm Strich zeigt dieser ganze Eiertanz mit den Schuldscheinen (der vom kurzen bis zum langen Ende der Schuldscheinlaufzeiten reicht) nur eines: Vater Staats Schuldscheine (Bills, Notes und Bonds) werden niemals durch tatsächliche Produktivität oder Steuereinnahmen zurückgezahlt werden können!

Nie und nimmer.

Und das heißt auf gut deutsch: Um die staatlichen Schuldscheine der USA (oder aber jeder anderen G7-Nation) weiter bezahlen zu können, braucht es die eigene Zentralbank; nur sie kann diese Anleihen mit Eigenwährung aufkaufen, die per Mausklick erzeugt und dabei zunehmend entwertet wird. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht.

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Und deshalb wird die Inflation nicht nur von Dauer sein (in Abgrenzung zu „vorübergehend“), sie wird auch noch viel, viel, viel schlimmer werden.


Bekommen wir Deflation?

Doch was ist mit Rezessionen und möglichen Markteinbrüchen / einer Rückkehr zu den Mittelwerten? Wären das nicht disinflationäre oder gar deflationäre Ereignisse? Sicher doch.

In der Tat zielte Powells jüngster (und inzwischen gescheiterter) geldpolitischer Ansatz eines "eher längerfristig erhöhten" Zinsniveaus "zur Bekämpfung der Inflation" darauf ab, die Nachfrage (d.h. die Mittelschicht) abzuschalten und eine deflationäre Rezession hervorzurufen, die aber anschließend von den Statistikern in Washington bequemerweise nie als solche eingestanden werden wollte. Siehe auch: Wir befinden uns längst in einer Rezession.

Dennoch wird die Endphase weiterhin (wie seit eh und je und ohne historische Ausnahme) inflationär sein, weil alle Machthaber (ob in Togas, Militäruniformen oder Armani-Anzügen) auf Inflation mittels Währungsentwertung zurückgreifen, um das eigene Schulden- und Währungsfiasko auf die eigene Bevölkerung (und deren Geldbörsen) abzuwälzen.


Powells Zinssenkungen

Das ganze Jahr über hatten wir argumentiert, dass Powell die Zinsen im September aus einem ganz einfachen Grund senken werde: Nicht einmal Vater Staat konnte sich Powells Zinserhöhungen leisten. Die oben erwähnte Refinanzierung von Staatsanleihen in Höhe von 16 Billionen US$ kam für Washington zu schnell und war einfach zu teuer. Deswegen auch die aggressiven Zinssenkungen. Der Markt, der sie seit Monaten eingepreist hatte, zeigte sich nicht schockiert.

Natürlich sind Zinssenkungen auch nur ein Weg, um den Dollar zu schwächen; und so waren die Halter von Anti-Dollar-Absicherungswerten wie z.B. Gold eben nicht überrascht, dass dieses Edelmetall Allzeithochs durchbricht. Allerdings steht dieser Trend noch ganz am Anfang.

Angetrieben von einer Politik verbilligter Schulden werden aber auch BTC, der S&P und die Industrial-Indizes weiterhin besser rentieren als staatliche US-Schuldscheine. Das erklärt auch den Anstieg in den Verhältnissen Gold/TLT, BTC/TLT sowie SPX/TLT.


Wenn Dummheit ins Böse kippt

Leser kennen meinen Respekt vor Hemingways allzu weitsichtiger, aber auch historisch tragischer Beobachtung, dass politische Opportunisten ihre selbsterzeugten Schuldendesaster zwangsläufig dadurch lösen, dass sie den temporären Wohlstand aufgeblähter Aktienmärkte anpreisen, welchem aber - in Form von Inflation und Krieg - immer nur permanenter Ruin folgt.

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"Das erste Allheilmittel schlecht verwalteter Nationen ist Währungsinflation. Das zweite ist Krieg. Beide bringen vorläufig Wohlstand, beide bringen dauerhaft Ruin. Und beide sind der Rückzugsort für politische und wirtschaftliche Opportunisten." - Ernest Hemingway



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