Die Große Rezession: Fakten vs. Dementis
25.08.2022 | Matt Piepenburg
Wieder einmal stehen die USA vor einer Rezession, die der Normalbürger spürt, die die Wall Street lieber verdrängt und die man in Washington DC einfach abstreitet.
Im folgenden Artikel werfen wir einen Blick die besagten Rezessionskräfte und die irrational agierenden politischen Entscheidungsträger, um uns bestmöglich auf das vorzubereiten, was man längst spürt aber nie von oben hört. All das in Klarsprech und nicht in Fed-Sprech.
Dekodierung der jüngsten Fed-Sprechakte: Falke oder Taube? Oder beides?
Wie erwartet und vom Markt eingepreist, erhöhte die US-Notenbank letzte Woche die Fed Funds Rate (FFR) um 75 BSP, was oberflächlich betrachtet wie ein Falkenangriff auf die Inflation aussieht, in Wirklichkeit aber nichts weiter ist als ein neuer monetärer Bluff.
Doch diese "Orientierungsmaßnahme" der US-Notenbank von letzten Mittwoch enthält weiß Gott mehr versteckte Taube als offiziellen Falken.
Wie ich immer wieder erklärt hatte, wollte und will die Federal Reserve die Inflation in ihrem Sinne nutzen (und nicht besiegen). Quasi die klassische Methode der heimlichen "Weginflationierung" einiger Schichten des peinlichen Staatsschuldenbergs, während man öffentlich mit kraftlosen Zinssatzerhöhungen (und einer FFR von 2,50%) in den Inflationskampf zieht, obgleich diese Erhöhungen nie und nimmer das aktuelle Inflationsniveau von über 9% erreichen (und damit besiegen) werden.
Alle, auch Powell, wissen, dass sich die USA keine steigende Zinsen leisten können und auch keinen dauerhaft starken USD.
9% Inflation mit 2,5% Leitzins bekämpfen zu wollen - wozu dieser öffentliche Winkelzug?
Ganz einfach: Die Federal Reserve sieht eine Rezession kommen und muss die Zinsen noch heute anheben, damit es morgen überhaupt irgendetwas zu kürzen gibt.
"Tauben-Wende" übersetzt
Wie von unserer Seite immer wieder dargelegt wurde, wird das geldpolitisch harte Auftreten der Fed im Juli letztendlich (d.h. wenn die Rezession offiziell wird) in eine laxere Gangart Powells münden, welcher mit seiner magischen Formulierung "abhängig von der Datenlage" im Grunde schon eine zukünftige Zinserhöhungspause telegraphiert hat.
Kurz: Ich glaube, die Fed sucht nach einem Vorwand für erhöhte Geldschöpfung, um den Anstieg der Anleiherenditen/-zinsen mit weiterem Mausklickgeld, also auch auf Kosten des Normalverbrauchers, in Zaum zu halten. All das ist sehr schlecht für den relativ starken USD und sehr gut für echte Geldmetalle wie Gold.
Einfach ausgedrückt: Ich habe das Gefühl, dass wir letzten Mittwoch, das erste Zeichen/ den ersten Hinweis darauf bekommen haben, dass die unausweichliche Fed-Kehrtwende kommt (von steigenden Zinsen > Zinserhöhungspause) und dass wir in den folgenden Monaten/ Quartalen sinkende Zinssätze (Ertragskurvenkontrolle, EKK) und einen sinkenden Dollar bekommen werden.
Ende August werden wir mehr wissen, wenn sich Powell nach Jackon Hole schleicht und der Rest der USA tiefer in die Rezession abrutscht.
"Rezession" übersetzt
Stellt sich die Frage, mit welcher neuen Ausrede man die zwangsläufige geldpolitische Wende rechtfertigen wird? Wie erklärt man den Übergang vom aktuell fingierten Inflationskampf mit quantitativen Straffungen (QT) zu verstärkter "künstlicher Akkommodierung" (also QE)?
Im Fed-Sprech erklärt Powell es so: "watching for a slowdown in economic activity" (auf Deutsch in etwa: "mit Augenmerk auf eine konjunkturelle Abkühlung").
In redliche Sprache übersetzt bedeutet das nur: Powells Narrativ wird sich verschieben - weg vom Inflationsthema und hin zu den rezessiven Entwicklungen in der Wirtschaft, auch wenn Washington derzeit noch alles versucht, um eine Rezession zu leugnen.
Ich bin immer wieder beeindruckt von der Fähigkeit der Fed, sowohl die englische Sprache als auch Mathematik und Ehrlichkeit im Namen von Illusion, Ruhe und Strategie zu pervertieren.
Wie wir an anderer Stelle durch simple Mathematik und ohne sensationsheischendes Drama zeigten, hat die US-Notenbank - zusammen mit ihren Dienern im Statistikamt des US-Arbeitsministeriums (BLS) - tatsächlich einen magischen Rechenautomat erfunden, der aus 2 + 2 = 1 macht und auf das gesamte Spektrum von Verbraucherpreisinflation, M3-Geldmenge als auch auf die aktuellen Kennzahlen angewendet wird, die gerade dafür sorgen, dass der insgeheim angestrebte negative Realzins offiziell zur positiven Realverzinsung wird.
Angesichts von so viel Unehrlichkeit (und somit auch Misstrauen) unter den politischen Entscheidungsträgern überrascht es nicht, dass jetzt auch die Definition einer "Rezession" pervertiert wird. Auf diesem Weg lässt sich Realität mit Illusion überziehen, was die Massen angenehm betäubt hält angesichts der Folgen einer scheiternden Geldpolitik - sprich einer Rezession, die von der US-Notenbank erzeugt wird, um Dampf aus der selbstverschuldeten Inflation zu lassen.
Andererseits: Kann sich irgendjemand daran erinnern, wann ein Zentralbanker das letzte Mal aufstand und zugab: "Oh Mann, das ging voll in die Hose; wir haben uns richtig geirrt, jetzt drohen uns Jahre selbstverschuldeten Elends. Tut uns leid!"?
Oder kann sich jemand einen Zentralbanker vorstellen, der sagt: "OK, seit Jahren belügen wir euch über die wahre Höhe der Inflation. Wir brauchen sie aber, um die von uns mitverursachte Verschuldung abzutragen. Und jetzt nutzen wir eine Rezession, um diese Inflation wieder zu bändigen. Tut uns leid!"?
Eine Lektion in Rezessionsrealismus
Glücklicherweise sind wir nicht interessiert an einem faustischen Teufelspakt, den man für eine Stelle in der Washingtoner Administration eingehen muss. Wir haben kein Problem mit dem Eingeständnis von Rezessionen und steuern dahingehend gerne etwas ehrliche Mathematik und ein paar harte Fakten bei.
Wie die meisten wissen werden, redet man von einer Rezession, wenn das reale Bruttoinlandsprodukt zwei Quartale in Folge schrumpft. Eine seit Jahren gängige Definition. Dennoch erklären Powell, Yellen und Bidens Pressesprecherin plötzlich, die wahre Definition einer Rezession sei keineswegs so einfach.
Hmmm.
Im folgenden Artikel werfen wir einen Blick die besagten Rezessionskräfte und die irrational agierenden politischen Entscheidungsträger, um uns bestmöglich auf das vorzubereiten, was man längst spürt aber nie von oben hört. All das in Klarsprech und nicht in Fed-Sprech.
Dekodierung der jüngsten Fed-Sprechakte: Falke oder Taube? Oder beides?
Wie erwartet und vom Markt eingepreist, erhöhte die US-Notenbank letzte Woche die Fed Funds Rate (FFR) um 75 BSP, was oberflächlich betrachtet wie ein Falkenangriff auf die Inflation aussieht, in Wirklichkeit aber nichts weiter ist als ein neuer monetärer Bluff.
Doch diese "Orientierungsmaßnahme" der US-Notenbank von letzten Mittwoch enthält weiß Gott mehr versteckte Taube als offiziellen Falken.
Wie ich immer wieder erklärt hatte, wollte und will die Federal Reserve die Inflation in ihrem Sinne nutzen (und nicht besiegen). Quasi die klassische Methode der heimlichen "Weginflationierung" einiger Schichten des peinlichen Staatsschuldenbergs, während man öffentlich mit kraftlosen Zinssatzerhöhungen (und einer FFR von 2,50%) in den Inflationskampf zieht, obgleich diese Erhöhungen nie und nimmer das aktuelle Inflationsniveau von über 9% erreichen (und damit besiegen) werden.
Alle, auch Powell, wissen, dass sich die USA keine steigende Zinsen leisten können und auch keinen dauerhaft starken USD.
9% Inflation mit 2,5% Leitzins bekämpfen zu wollen - wozu dieser öffentliche Winkelzug?
Ganz einfach: Die Federal Reserve sieht eine Rezession kommen und muss die Zinsen noch heute anheben, damit es morgen überhaupt irgendetwas zu kürzen gibt.
"Tauben-Wende" übersetzt
Wie von unserer Seite immer wieder dargelegt wurde, wird das geldpolitisch harte Auftreten der Fed im Juli letztendlich (d.h. wenn die Rezession offiziell wird) in eine laxere Gangart Powells münden, welcher mit seiner magischen Formulierung "abhängig von der Datenlage" im Grunde schon eine zukünftige Zinserhöhungspause telegraphiert hat.
Kurz: Ich glaube, die Fed sucht nach einem Vorwand für erhöhte Geldschöpfung, um den Anstieg der Anleiherenditen/-zinsen mit weiterem Mausklickgeld, also auch auf Kosten des Normalverbrauchers, in Zaum zu halten. All das ist sehr schlecht für den relativ starken USD und sehr gut für echte Geldmetalle wie Gold.
Einfach ausgedrückt: Ich habe das Gefühl, dass wir letzten Mittwoch, das erste Zeichen/ den ersten Hinweis darauf bekommen haben, dass die unausweichliche Fed-Kehrtwende kommt (von steigenden Zinsen > Zinserhöhungspause) und dass wir in den folgenden Monaten/ Quartalen sinkende Zinssätze (Ertragskurvenkontrolle, EKK) und einen sinkenden Dollar bekommen werden.
Ende August werden wir mehr wissen, wenn sich Powell nach Jackon Hole schleicht und der Rest der USA tiefer in die Rezession abrutscht.
"Rezession" übersetzt
Stellt sich die Frage, mit welcher neuen Ausrede man die zwangsläufige geldpolitische Wende rechtfertigen wird? Wie erklärt man den Übergang vom aktuell fingierten Inflationskampf mit quantitativen Straffungen (QT) zu verstärkter "künstlicher Akkommodierung" (also QE)?
Im Fed-Sprech erklärt Powell es so: "watching for a slowdown in economic activity" (auf Deutsch in etwa: "mit Augenmerk auf eine konjunkturelle Abkühlung").
In redliche Sprache übersetzt bedeutet das nur: Powells Narrativ wird sich verschieben - weg vom Inflationsthema und hin zu den rezessiven Entwicklungen in der Wirtschaft, auch wenn Washington derzeit noch alles versucht, um eine Rezession zu leugnen.
Ich bin immer wieder beeindruckt von der Fähigkeit der Fed, sowohl die englische Sprache als auch Mathematik und Ehrlichkeit im Namen von Illusion, Ruhe und Strategie zu pervertieren.
Wie wir an anderer Stelle durch simple Mathematik und ohne sensationsheischendes Drama zeigten, hat die US-Notenbank - zusammen mit ihren Dienern im Statistikamt des US-Arbeitsministeriums (BLS) - tatsächlich einen magischen Rechenautomat erfunden, der aus 2 + 2 = 1 macht und auf das gesamte Spektrum von Verbraucherpreisinflation, M3-Geldmenge als auch auf die aktuellen Kennzahlen angewendet wird, die gerade dafür sorgen, dass der insgeheim angestrebte negative Realzins offiziell zur positiven Realverzinsung wird.
Angesichts von so viel Unehrlichkeit (und somit auch Misstrauen) unter den politischen Entscheidungsträgern überrascht es nicht, dass jetzt auch die Definition einer "Rezession" pervertiert wird. Auf diesem Weg lässt sich Realität mit Illusion überziehen, was die Massen angenehm betäubt hält angesichts der Folgen einer scheiternden Geldpolitik - sprich einer Rezession, die von der US-Notenbank erzeugt wird, um Dampf aus der selbstverschuldeten Inflation zu lassen.
Andererseits: Kann sich irgendjemand daran erinnern, wann ein Zentralbanker das letzte Mal aufstand und zugab: "Oh Mann, das ging voll in die Hose; wir haben uns richtig geirrt, jetzt drohen uns Jahre selbstverschuldeten Elends. Tut uns leid!"?
Oder kann sich jemand einen Zentralbanker vorstellen, der sagt: "OK, seit Jahren belügen wir euch über die wahre Höhe der Inflation. Wir brauchen sie aber, um die von uns mitverursachte Verschuldung abzutragen. Und jetzt nutzen wir eine Rezession, um diese Inflation wieder zu bändigen. Tut uns leid!"?
Eine Lektion in Rezessionsrealismus
Glücklicherweise sind wir nicht interessiert an einem faustischen Teufelspakt, den man für eine Stelle in der Washingtoner Administration eingehen muss. Wir haben kein Problem mit dem Eingeständnis von Rezessionen und steuern dahingehend gerne etwas ehrliche Mathematik und ein paar harte Fakten bei.
Wie die meisten wissen werden, redet man von einer Rezession, wenn das reale Bruttoinlandsprodukt zwei Quartale in Folge schrumpft. Eine seit Jahren gängige Definition. Dennoch erklären Powell, Yellen und Bidens Pressesprecherin plötzlich, die wahre Definition einer Rezession sei keineswegs so einfach.
Hmmm.