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Kreditkrise: "Wir stehen vor ernsthaften Fragen"!

09.07.2008  |  Christian Lechner
Sehr geehrte Damen und Herren,

gestern warnte Jamie Dimon, Chef der US-Investmentbank JPMorgan, vor einer Verschärfung der Kreditkrise. Dem Auditorium erklärte Dimon, dass einige Probleme zwar schon gelöst seien, gleichzeitig aber verwies er auf das Risiko, dass sich in naher Zukunft die Marktbedingungen wieder erheblich verschlechtern könnten. Abschließend äußerte er sich jedoch, was die Langfristperspektive der US-Volkswirtschaft angeht, sehr positiv.

Man wird sehen, inwieweit die Herausforderungen der nahen Zukunft, die die Finanzindustrie und in weiterer Folge die Realwirtschaft zu bewältigen haben, die Langfristperspektive beeinflussen werden. Jetzt schon von einer "glänzenden" Langfrist-Aussicht zu sprechen erscheint uns in diesem Zusammenhang sehr ambitioniert.

Gold ging gestern Dienstag knapp über 925 USD je Feinunze in den Handel, stieg auf über 933 USD, um dann von diesem Niveau aus unter die 915er Marke zu korrigieren. Ein paar Dollar ging es vom Tagestief dann doch noch aufwärts. Der Schlusskurs wurde bei 917,70 USD je Feinunze markiert. Der Goldpreis gegen Euro gab ebenfalls nach. So kostet aktuell der 1.000 Gramm Goldbarren 19.182 Euro.

Silber startete bei ca. 17,85 USD je Feinunze in den Handel, fiel dann aber auf unter 17,50 USD zurück. Von diesem Tief aus setzt eine leichte Erholung nach oben bis knapp unter 17,90 USD ein. Zu Handelsschluss standen 17,78 USD je Feinunze auf dem Ticker.

Der EUR/ USD-Wechselkurs betrug zu Handelsbeginn 1,5723 und ging im Tagesverlauf bis auf 1,5634 zurück (=festerer Dollar). Aktuell jedoch wurde die 1,57er Marke wieder von unten nach oben durchbrochen und so notiert das Währungspaar in den heutigen Morgenstunden bei 1,5713.

Einen sehr turbulenten Tag erlebten all jene Investoren, die im Amex Gold Bugs Index (=HUI) positioniert sind: Dieser Index eröffnete bei 424,99 Punkten, korrigierte bis auf 412,43 Punkte und ging auf diesem Niveau in eine Seitwärtsbewegung über. In den letzten 90 Handelsminuten setzte eine Aufwärtsbewegung ein, die dafür sorgte, dass der HUI bei 420,37 Punkten aus dem Handel ging. Dies entspricht bezogen auf den Vortag einem Verlust von 1,09% bzw. 4,62 Punkten.

Als Begründung für die Volatilität bei den Edelmetallen wurden vorwiegend der "schwache" Ölpreis, welcher um mehr als 3,7% nach unten korrigierte und der zeitweise festere Dollar genannt. Dies wirkte sich auf die Ratios in folgender Weise aus: Das Gold/ Silber-Ratio ging auf 51,42 leicht zurück. Das Gold/ Öl-Ratio hingegen stieg signifikant - bedingt durch die oben erwähnte Korrektur am Ölmarkt- um mehr als 3 Prozentpunkte auf 6,79.

In eigener Sache: Wie bereits in einigen Marktkommentaren angekündigt, führen wir aktuell Analysen zum Gold in verschiedenen Währungen durch. Aus gegebenem Anlass wurden diese Überlegungen auf den HUI sowie das HUI/ GOLD-Ratio erweitert. Im Verlaufe dieser Woche werden diese Arbeiten aktualisiert. Bei Interesse erhalten Sie sämtliche Analysen (ältere und aktuelle) bei Herrn Michael Gasteiner, kostenlos per PDF-Datei. Er ist bei pro aurum in München unter der Telefonnummer 089/ 550 548 48 erreichbar.


München aktuell:

Die von uns bei 867 USD je Feinunze erworbene Tranche im Gold wurde gestern bei 915 USD mit Gewinn ausgestoppt. Wir bleiben, was die mittel- und langfristige Sicht angeht, sehr zuversichtlich. Da in unseren Augen sämtliche Ausbruchskonstellationen noch intakt sind, überlegen wir uns in den nächsten Handelstagen neue geeignete Einstiegsniveaus.

Silber sind wir weiterhin long bei 16,50 USD. Der Stoppkurs bleibt hier unverändert bei 17,30 USD. Somit sind bereits Gewinne für diese Positionen sicher. Wir halten unsere strategische Position auf ein steigendes Gold/ Öl-Ratio. Der durchschnittliche Einstandskurs liegt bei 6,65. Diese Position ist langfristig angelegt und deshalb verzichten wir hier auf eine Stopporder. Unsere langfristigen Edelmetallpositionen zur Vermögenssicherung bleiben unangetastet in den Tresoren. Die Performance im kurzfristigen Tradingbereich stieg nach der gestrigen Gewinnmitnahme auf 45% im Jahr 2008.


Berlin aktuell:

Dank der gestern eingetroffenen Lieferung Silberunzen, sind wir in diesen Positionen wieder voll lieferfähig. Dementsprechend rangierten die Silbermünzen Philharmoniker, Eagle und Maple Leaf erneut ganz oben auf der Liste der am meisten nachgefragten Gattungen. Beim Gold griffen die Kapitalanleger eher zu den größeren Barreneinheiten um somit den Spread zwischen An- und Verkauf möglichst gering zu halten. Alles in allem konnten wir gestern einen zunehmenden Auftragseineingang beobachten, wobei die Zahl der Kunden, die sich von ihren Edelmetallen trennen wollten, eher abnahm. Das Verhältnis Verkauf zu Kauf verschob sich damit auf den Faktor 1 : 4.


Wien aktuell:

Den späten Nachmittag des gestrigen Handelstages nutzten viele Anleger zu Erst- und Nachkäufen auf niedrigeren Niveaus. Während sich vermehrt Kunden von Schmelzwaren wie Schmuck oder Zahngold trennten, nahm die Nachfrage an Anlagegold und Silber sprunghaft zu.

Beliebteste Produkte im Speziellen:
  • Gold: Goldbarren 100, 250, 500 Gramm, Kruger Rand, Philharmoniker ATS 1 und ¼ Unze, Vreneli 20 SFR,
  • Silber: Barren 1000 und 5000 Gramm, Philharmoniker und Eagle
  • Platin: geringe Nachfrage, vor allem aus dem institutionellen Kundensegment
  • Palladium: siehe Platin

Zu den Wiener Limitorderbüchern:

Take/ Profit Kaufaufträge:

  • Gold: Die nächsten größeren Aufträge zum Erwerb von physischem Gold liegen bei 600 € pro Feinunze (nachgefragt: Kruger Rand, Philharmoniker ATS, Maple Leaf) und etwas unter 19.000 € pro Kilobarren (nachgefragt: 100, 500 und 1000 Gramm Heraeus Goldbarren).
  • Silber: Hier liegen die Aufträge bei nunmehr 380 - 385 € netto pro physischem Kilobarren und bei 12,00 bis 12,50 € netto pro Feinunze (nachgefragt: 1000 und 5000 Grammbarren, Kookaburra 1000 Gramm, sowie die 1 "Unzer" Philharmoniker, Maple Leaf und Eagle)
  • Platin: Kleinere Kaufaufträge bei 1.250 - 1.275 € netto pro physischer Feinunze (nachgefragt: Koala und Maple Leaf 1 Unze) und einzelne Orders zum Kauf von 100 Grammeinheiten zu 4.000 bis 4.050 € netto.
  • Palladium: Ebenso kleinere Kaufaufträge diverser Anleger auf den Niveaus von 380 - 385 € netto pro physischer Unze (nachgefragt: EMU) und für geringe Mengen 100 Grammeinheiten bei 925 - 950 € netto.

Stopp/ Loss Kaufaufträge:

Liegen bei Gold auf den Niveau von 620 € pro Feinunze (genannte Produkte bleiben auch dann nachgefragt), bei Silber auf 420 € ntto pro Kilogramm (Produkte: 5000 Grammeinheiten) und 14,00 € netto pro Unze (Produkte: Philharmoniker, Eagle).

Take/ Profit Verkaufaufträge:

Zurzeit eher Mangelware, einige wenige Goldverkaufaufträge für Handelsgold liegen um die 650 € pro physischer Unze, sollten wir höher gehen gibt es jedoch bei 675 € einen größeren Auftrag zum Verkauf von Feinunzen. Beim Silber kaum beauftragte Verkäufe.

Stopp/ Loss Verkaufaufträge:

Hier liegt die Angst der Anleger bei 560 € pro Feinunze im Gold und bei 350 € pro Kilogramm im Silber, also mit kurzfristigen Exekutionen ist hier nicht zu rechnen.


Die Handelspostionen Wien:

Der letzte Teil unserer Long-Position im Gold wurde Auftragsgemäß gestern mit US$ 915,00 verkauft (siehe frühere Kommentare). Wir warten jetzt einmal die Research Ergebnisse aus München ab und treffen danach dementsprechend unsere Entscheidungen.


Zürich aktuell:

Keine Neuigkeiten aus Zürich.


Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag.
Ihr Team von pro aurum


© Christian Lechner
pro aurum, Österreich



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