Krügerrand
Krügerrand
Südafrika
ab 1967
Gold
916,66
1 oz, 1/2 oz, 1/4 oz, 1/10 oz
gleichbleibend
DE: 0 %, AT: 0 %, CH: 0 %
k.A.
Die mit Abstand bedeutendste und am weitverbreitetste Anlagegoldmünze der Welt ist der seit 1967 in Südafrika geprägte Krugerrand.
Der Münzname setzt sich aus dem abgebildeten General und Präsidenten Paul Kruger und der südafrikanischen Währung Rand zusammen. Der Währungsname ist abgeleitet von Witwatersrand, einem südafrikanischer Höhenzug/Gebirge - der größten bekannten Goldlagerstätte der Welt. Der Rand löste 1961 das Südafrikanische Pfund ab.
Im deutschen Sprachraum ist im Laufe der Zeit aus dem "u" ein "ü" geworden und so hat der "Krügerrand" die Aussprache und die Schreibweise beeinflusst.
Die in der ehemaligen britischen Kronkolonie geprägten Sovereigns, wie auch die Rand Goldmünzen, wiesen eine 916,66er Feinheit auf. Kupfer, das einzige Legierungsmetall, verlieh der Münze neben ihrer markanten rötlichen Färbung die nötige Härte, die für jede zirkulierende Umlaufmünze unerlässlich ist. Der Krügerrand übernahm diese Eigenschaft (Feinheit), die einer 22-Karat-Goldmünze entspricht. (= 11 von 12 Anteilen sind Gold, 1 Anteil ist Kupfer)
Das Springbockmotiv stammt von dem Bildhauer Coert Steynberg (1905-1982) und ist auch auf anderen südafrikanischen Münzen zu finden. Der Springbock ist eine gazellenartige Antilope, die in Südafrika und im angrenzenden Angola, Botswana und Namibia lebt. Als Lebensraum dienen dem Springbock ebene bis hügelige Graslandschaften, die symbolisch auf der Münze abgebildet sind.
Links und rechts vom Springbock ist das Prägejahr geteilt dargestellt, eine Darstellungsform, die so einmalig auf einer Bullionmünze ist. Oberhalb ist der Münzname "Krugerrand" und unten die zweisprachige Angabe der Metallart auf Afrikaans und in Englisch: "Fyngoud" bzw. "Fein Gold". Der Münzrand ist geriffelt.
Auf der Kehrseite ist das Porträt des burischen Generals und späteren Präsidenten der Burenrepublik Transvaal Paul Kruger (1825-1904) abgebildet, welches der deutsche Münzmeister Otto Schultz an der Kaiserlichen Münze in Berlin entwarf. Kruger, der von deutschen Einwanderern abstammte, war zeitlebens auch ein großer Naturliebhaber. Zum Schutze der einheimischen Tierwelt gründete er 1898 das Sabie-Schutzgebiet, aus dem später der Kruger-Nationalpark entstand. Das Ausgabeland Südafrika ist sowohl in Afrikaans ("Suid Afrika") wie auch in Englisch ("South Africa") aufgeprägt.
Eine Währungsangabe wird der Betrachter vergebens suchen. Trotzdem handelt es sich um eine Münze und nicht um eine Medaille oder einen Barren. Laut südafrikanischer Verfassung bzw. Notenbankverordnung ist die 22-Karat-Goldmünze in Südafrika offizielles Zahlungsmittel mit einem täglich variierenden Nennwert. Dieser entspricht dem Londoner Fixingpreis umgerechnet in die Landeswährung. Damit stellt der Krügerrand neben dem Libertad (in Gold und Silber) die berühmte Ausnahme der Ausnahmen dar.
Die South African Mint begrenzte in den ersten beiden Jahren die Auflage auf je 40.000 Exemplare. Die "Massenproduktion" des Krügerrands begann im dritten Jahr und überschritt 1974 erstmalig mit 3,2 Mio. Bullionmünzen die Millionengrenze. Das Rekordjahr 1978 mit über 6 Mio. 1-Unzen-Goldmünzen ging in die Geschichte ein. Diese Zahl wurde bis heute, noch nicht einmal annährend, von einer anderen Anlagemünze wieder erreicht. Bis heute wurden ca. 60 Mio. Stück des Krügerrands (alle Größen) von der Rand Refinery, die die eigentliche Produktion für die South African Mint übernahm, geprägt.
Apropos Münzgrößen. Der Krügerrand war die erste Münze überhaupt, die auf Basis einer Feinunze (Troy-Unze) geprägt wurde. Für kleinere Stückelungen bestand keine Notwendigkeit, da die beiden 1 und 2 Rand Goldumlaufmünzen, die seit 1961 parallel geprägt wurden, die Lücke aus Sicht der Südafrikaner recht gut füllten. Mit der Präsentation der kanadischen Maple Leaf Goldmünze, die es im ersten Jahr auch nur als 1-Unzen-Stück gab, aber immerhin mit einer 999er Feinheit, kamen die Südafrikaner unter Zugzwang. Das Resultat waren die Halb-, Viertel- und Zehntelstückelungen, die es ab dem Jahr 1980 gab. Bis auf die 1/10-oz-Stückelung überstieg keine der Münzgrößen die Millionengrenze.
1986 stellte für den Krügerrand ein markantes Jahr dar. Die Apartheidspolitik der südafrikanischen Regierung veranlasste die USA zu Sanktionen. Auf Druck der USA boykottierte auch die EU alle südafrikanischen Produkte und so kam es, dass auch die Einfuhr des Krügerrands nach Deutschland untersagt wurde. Der weltweite Handel und in der Folge die Produktion des Krügerrands brachen ein und markierten beispielsweise 1995 mit nur 8.285 geprägten 1-Unze-Exemplaren bzw. 1998 mit einer Gesamtjahresproduktion (alle Unzengrößen) von nur 23.277 oz das absolute Tief. Während dieser Zeit (1986-1999) wurden größtenteils Sätze und Einzelstücke in Polierter Platte geprägt.
Der Besitz und der Handel von Krügerrands war in Europa, einschließlich Deutschland, nie verboten. Allerdings nutzten die schweizer Banken die allgemeine Verunsicherung sowie Desinformation aus und unterbreiteten Goldanlegern ein attraktives Tauschangebot in Maple-Leaf-Goldmünzen. Der kanadischen Münze bescherte diese Aktion eine Rekordauflage, den Südafrikanern eine riesige Einschmelzaktion und einen Preisabschlag.
Nach dem Ende der Apartheid wurde das allgemeine Importverbot im Jahre 1999 aufgehoben. Das Ergebnis war niederschmetternd. Südafrika hatte nicht nur sein ganzen Zentralbankgold an die USA verloren, sondern auch große Marktanteile an die Mitbewerber, wie dem American Gold Eagle (ab 1986), dem Nugget (ab 1986), dem Känguru (ab 1989) und dem Philharmoniker (ab 1989), abgeben müssen.
Seit 2000 erhöht sich die Krügerrand-Produktion, jedoch erreicht sie bei Weitem nicht mehr die damaligen Auflagenstärken. Dank der enorm hohen Stückzahlen in den 1970/80er Jahren gehört sie heute noch zu den bekanntesten, beliebtesten und die am weitesten verbreitete Goldanlagemünzen der Welt. Der Großteil der am Markt angebotenen Krügerrands sind zu 80% ältere Jahrgänge. Dies kann sich teils im Preis niederschlagen. Aktuelle Jahrgänge werden seitens der Prägeanstalt ungekapselt ausgeliefert.
Im Jahre 2017 feierte Südafrika das 50-jährige Jubiläum der Krügerrand Goldanlagemünze, zu dessen Anlass diverse Sonderprägungen erschienen. Zu erkennen sind jene Goldmünzen an einem Privy Mark. Weitere Details siehe: Krügerrand - Jubiläum 50. Geburtstag. In diesem Zusammenhang erschien einmalig der Krügerand in Platin, in Silber gibt es ihn seither.
(Anmerkung zur nachfolgenden Tabelle: die Münzabmaße können leicht um einige Zehntel mm variieren).
Der Münzname setzt sich aus dem abgebildeten General und Präsidenten Paul Kruger und der südafrikanischen Währung Rand zusammen. Der Währungsname ist abgeleitet von Witwatersrand, einem südafrikanischer Höhenzug/Gebirge - der größten bekannten Goldlagerstätte der Welt. Der Rand löste 1961 das Südafrikanische Pfund ab.
Im deutschen Sprachraum ist im Laufe der Zeit aus dem "u" ein "ü" geworden und so hat der "Krügerrand" die Aussprache und die Schreibweise beeinflusst.
Die in der ehemaligen britischen Kronkolonie geprägten Sovereigns, wie auch die Rand Goldmünzen, wiesen eine 916,66er Feinheit auf. Kupfer, das einzige Legierungsmetall, verlieh der Münze neben ihrer markanten rötlichen Färbung die nötige Härte, die für jede zirkulierende Umlaufmünze unerlässlich ist. Der Krügerrand übernahm diese Eigenschaft (Feinheit), die einer 22-Karat-Goldmünze entspricht. (= 11 von 12 Anteilen sind Gold, 1 Anteil ist Kupfer)
Das Springbockmotiv stammt von dem Bildhauer Coert Steynberg (1905-1982) und ist auch auf anderen südafrikanischen Münzen zu finden. Der Springbock ist eine gazellenartige Antilope, die in Südafrika und im angrenzenden Angola, Botswana und Namibia lebt. Als Lebensraum dienen dem Springbock ebene bis hügelige Graslandschaften, die symbolisch auf der Münze abgebildet sind.
Links und rechts vom Springbock ist das Prägejahr geteilt dargestellt, eine Darstellungsform, die so einmalig auf einer Bullionmünze ist. Oberhalb ist der Münzname "Krugerrand" und unten die zweisprachige Angabe der Metallart auf Afrikaans und in Englisch: "Fyngoud" bzw. "Fein Gold". Der Münzrand ist geriffelt.
Auf der Kehrseite ist das Porträt des burischen Generals und späteren Präsidenten der Burenrepublik Transvaal Paul Kruger (1825-1904) abgebildet, welches der deutsche Münzmeister Otto Schultz an der Kaiserlichen Münze in Berlin entwarf. Kruger, der von deutschen Einwanderern abstammte, war zeitlebens auch ein großer Naturliebhaber. Zum Schutze der einheimischen Tierwelt gründete er 1898 das Sabie-Schutzgebiet, aus dem später der Kruger-Nationalpark entstand. Das Ausgabeland Südafrika ist sowohl in Afrikaans ("Suid Afrika") wie auch in Englisch ("South Africa") aufgeprägt.
Eine Währungsangabe wird der Betrachter vergebens suchen. Trotzdem handelt es sich um eine Münze und nicht um eine Medaille oder einen Barren. Laut südafrikanischer Verfassung bzw. Notenbankverordnung ist die 22-Karat-Goldmünze in Südafrika offizielles Zahlungsmittel mit einem täglich variierenden Nennwert. Dieser entspricht dem Londoner Fixingpreis umgerechnet in die Landeswährung. Damit stellt der Krügerrand neben dem Libertad (in Gold und Silber) die berühmte Ausnahme der Ausnahmen dar.
Die South African Mint begrenzte in den ersten beiden Jahren die Auflage auf je 40.000 Exemplare. Die "Massenproduktion" des Krügerrands begann im dritten Jahr und überschritt 1974 erstmalig mit 3,2 Mio. Bullionmünzen die Millionengrenze. Das Rekordjahr 1978 mit über 6 Mio. 1-Unzen-Goldmünzen ging in die Geschichte ein. Diese Zahl wurde bis heute, noch nicht einmal annährend, von einer anderen Anlagemünze wieder erreicht. Bis heute wurden ca. 60 Mio. Stück des Krügerrands (alle Größen) von der Rand Refinery, die die eigentliche Produktion für die South African Mint übernahm, geprägt.
Apropos Münzgrößen. Der Krügerrand war die erste Münze überhaupt, die auf Basis einer Feinunze (Troy-Unze) geprägt wurde. Für kleinere Stückelungen bestand keine Notwendigkeit, da die beiden 1 und 2 Rand Goldumlaufmünzen, die seit 1961 parallel geprägt wurden, die Lücke aus Sicht der Südafrikaner recht gut füllten. Mit der Präsentation der kanadischen Maple Leaf Goldmünze, die es im ersten Jahr auch nur als 1-Unzen-Stück gab, aber immerhin mit einer 999er Feinheit, kamen die Südafrikaner unter Zugzwang. Das Resultat waren die Halb-, Viertel- und Zehntelstückelungen, die es ab dem Jahr 1980 gab. Bis auf die 1/10-oz-Stückelung überstieg keine der Münzgrößen die Millionengrenze.
1986 stellte für den Krügerrand ein markantes Jahr dar. Die Apartheidspolitik der südafrikanischen Regierung veranlasste die USA zu Sanktionen. Auf Druck der USA boykottierte auch die EU alle südafrikanischen Produkte und so kam es, dass auch die Einfuhr des Krügerrands nach Deutschland untersagt wurde. Der weltweite Handel und in der Folge die Produktion des Krügerrands brachen ein und markierten beispielsweise 1995 mit nur 8.285 geprägten 1-Unze-Exemplaren bzw. 1998 mit einer Gesamtjahresproduktion (alle Unzengrößen) von nur 23.277 oz das absolute Tief. Während dieser Zeit (1986-1999) wurden größtenteils Sätze und Einzelstücke in Polierter Platte geprägt.
Der Besitz und der Handel von Krügerrands war in Europa, einschließlich Deutschland, nie verboten. Allerdings nutzten die schweizer Banken die allgemeine Verunsicherung sowie Desinformation aus und unterbreiteten Goldanlegern ein attraktives Tauschangebot in Maple-Leaf-Goldmünzen. Der kanadischen Münze bescherte diese Aktion eine Rekordauflage, den Südafrikanern eine riesige Einschmelzaktion und einen Preisabschlag.
Nach dem Ende der Apartheid wurde das allgemeine Importverbot im Jahre 1999 aufgehoben. Das Ergebnis war niederschmetternd. Südafrika hatte nicht nur sein ganzen Zentralbankgold an die USA verloren, sondern auch große Marktanteile an die Mitbewerber, wie dem American Gold Eagle (ab 1986), dem Nugget (ab 1986), dem Känguru (ab 1989) und dem Philharmoniker (ab 1989), abgeben müssen.
Seit 2000 erhöht sich die Krügerrand-Produktion, jedoch erreicht sie bei Weitem nicht mehr die damaligen Auflagenstärken. Dank der enorm hohen Stückzahlen in den 1970/80er Jahren gehört sie heute noch zu den bekanntesten, beliebtesten und die am weitesten verbreitete Goldanlagemünzen der Welt. Der Großteil der am Markt angebotenen Krügerrands sind zu 80% ältere Jahrgänge. Dies kann sich teils im Preis niederschlagen. Aktuelle Jahrgänge werden seitens der Prägeanstalt ungekapselt ausgeliefert.
Im Jahre 2017 feierte Südafrika das 50-jährige Jubiläum der Krügerrand Goldanlagemünze, zu dessen Anlass diverse Sonderprägungen erschienen. Zu erkennen sind jene Goldmünzen an einem Privy Mark. Weitere Details siehe: Krügerrand - Jubiläum 50. Geburtstag. In diesem Zusammenhang erschien einmalig der Krügerand in Platin, in Silber gibt es ihn seither.
(Anmerkung zur nachfolgenden Tabelle: die Münzabmaße können leicht um einige Zehntel mm variieren).
Eckdaten der Krügerrand Goldanlagemünzen
Feingewicht | Nennwert | Bezeichnung | Prägejahr | Herstellungsart | Feinheit | Gesamt | Abmaße |
---|---|---|---|---|---|---|---|
1/10 oz | variabel | Krügerrand | ab 1980 | geprägt | 916,66 | 3,393 g | Ø 16,55 x 1,35 mm |
1/10 oz | variabel | "50 Jahre" Krügerrand | 2017 | geprägt | 916,66 | 3,393 g | Ø 16,55 x 1,35 mm |
1/4 oz | variabel | Krügerrand | ab 1980 | geprägt | 916,66 | 8,482 g | Ø 22,06 x 1,89 mm |
1/2 oz | variabel | Krügerrand | ab 1980 | geprägt | 916,66 | 16,965 g | Ø 27,07 x 2,22 mm |
1 oz | variabel | Krügerrand | ab 1967 | geprägt | 916,66 | 33,930 g | Ø 32,77 x 2,84 mm |
1 oz | variabel | "50 Jahre" Krügerrand | 2017 | geprägt | 916,66 | 33,930 g | Ø 32,77 x 2,84 mm |
Durchschnittliche Kauf- & Verkaufspreise
Produzenten
-
Die Rand Refinery wurde 1920 von der Chamber of Mines gegründet, um das aus den Minen geförderte Erz verarbeiten zu können. Heute ist das Unternehmen nicht nur das Größte seiner Art auf dem afrikanischen Kontinent, sondern auch weltweit spielt es in der oberen Liga. Die Raffinerie-, Schmelz- und Verarbeitungsanlagen sind unter einem Dach vereint.Barrenproduzent, Südafrika
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Die South African Mint wurde privatisiert und am 1. September 1988 als hundertprozentige Tochter der South African Reserve Bank gegründet. Der Name der Prägestätte änderte sich auf Grund dessen in "South African Mint Company Limited". Der Springbock und das Porträt von Paul Kruger auf den ersten südafrikanischen Goldmünzen ergab den beliebten Krügerrand.Staatliche Münzprägestätte, Südafrika