Groteske Realitäten: Ironie als Brückenschlag
20.07.2009 | Prof. Dr. Hans J. Bocker
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Währungsschnitt?In der Gerüchteküche brodeln wieder einmal die ätzenden Dämpfe. Von einer baldigen dringend erforderlichen Weltwährungsreform ist die Rede und das ThemaWährungsschnitt taucht sporadisch sogar in den streng kontrollierten Massenmedien auf. Ja, es scheint zu stimmen, dass die sieben Staaten südlich von Mexiko eine gemeinsame Währung erhalten und dass der Golfo als goldgedeckte Währung der Ölstaaten am 1. Januar 2010 das Licht der Welt erblicken soll. Und die Gerüchte verdichten sich, dass wir nur noch wenige Schritte weit vom Amero entfernt sind, der US- und Kanada-Dollar mit dem mexikanischen Peso verschmelzen wird.
Natürlich unter dem glänzenden Stern eines massiven Kaufkraftschnittes - versteht sich. Irgendwie müssen ja Staaten und Regierungen von ihren astronomischen Schuldenbergen herunterkommen, zu deren Zinsbedienung die Steuereinnahmen schon bald nicht mehr ausreichen. Bevor dieser von den Naturgesetzen erzwungene Punkt erreicht wird, dürften die Mächtigen mit großer Entschlossenheit handeln.
Dabei wächst die Wahrscheinlichkeit, dass der IWF die Weltwährung leise und unauffällig durch die Hintertür in Form von Sonderziehungsrechten (SZR) einführt, von Woche zu Woche. Diese SZR setzen sich aus den Welt-Hauptwährungen zusammen, wobei der todkranke Dollar krass übergewichtet und überbewertet wird. Nur ein neuer Name, wie Globo, Sol oder Terra muß noch gefunden werden, und schon ist die neue Weltleitwährung da. Sie soll nach den Plänen der Mächtigen die alleinige Währung des Planeten werden, beherrscht durch eine Art globale Fed, zunächst in Form des IWF, später als neue Super-Weltnotenbank umdeklariert. Spätestens dann fällt das Beil des globalen Währungsschnitts.
Dies wird dann dem lieben Obama, der von den Medien so erfolgreich zur Messiasgestalt emporstilisiert wird, der mit «Change» warb, und der genau die Mitarbeiter und alten Gesichter um sich versammelt hat, die die Krise wesentlich mit verursachten - eine übergroße Freude sein. Bei seinen dann per Währungsschnitt oder Hyperinflation zwangsenteigneten Landsleuten, wie auch bei den Bewohnern der massiv dollarisierten Restwelt, denen Konten und Barvermögen dann auf Null oder fast auf Null gestellt würde, könnte sich die Euphorie möglicherweise etwas in Grenzen halten. Aber ein paar Opfer muß eben jeder bringen.
Sogar die Bankmanager, deren Boni dann von vielleicht 20 auf 18 Millionen $ pro Mann und Halbjahr dramatisch gekürzt würden. Das Ganze dient doch letztlich einer guten Sache. Ansonsten würde doch die Hochfinanz am Ende noch ein paar Billiärdchen und viel Macht und Kontrolle verlieren. Wo kämen wir denn da hin? Da bleibt man hart! Obama arbeitet schließlich siegessicher mit mehr Rettungsaktionen, mehr Wohlfahrt und Steuernachlässen, mehr Sozialprogrammen und Beihilfen, und vor allem mit mehr Bürokratie, Verwaltung und der Schaffung neuer Parasiten aller Art. Das klingt doch beruhigend, oder?
Vertrauensverlust?
Ein bisschen Vertrauensverlust hier oder da? Wen kümmert das schon? Welche Alternativen bleiben denn den Bürger-Schäfchen? Sie müssen auf der Weide mit ihren wild wuchernden Papiergeldgräsern und im System bleiben, wenn sie weiter einkaufen und leben wollen. Die staatliche Allmacht wird sie per Finanzamt weiter scheren, mit oder ohne Vertrauen, und dies bis auf die Haut, notfalls bis aufs Blut. Und sie finden das völlig in Ordnung. Und was sollen das alberne Gerede und die Zweifel über die hochmodernen Finanzinstitute und über fehlende Kontrollen? Tatsächlich haben ja viele Banken Billionen $ an ihren Bilanzen vorbeigeführt. Aber sie gehören ja zum Kartell und das engmaschige Kontrollnetz des Staates wurde nicht für Banken sondern nur für den kleinen Mann geknüpft. Dort fehlt es doch nicht an allerstrengster Kontrolle. Was wollen die Kritiker eigentlich?
Das Vertrauen der Öffentlichkeit hat sich seit der ersten Auflage dieses Buches rapide der Nulllinie genähert. Na und? Repräsentativen Umfragen zufolge hatten im Februar 2009 noch ganze 22% aller Amerikaner Vertrauen ins Finanzsystem, aber auf die Aktienbörsen bezogen waren es immerhin noch stattliche 12%. Das genügt doch. Beachtliche 11% gingen sogar soweit, dass sie ihr Geld von der Bank abholten. Diese Narren! Doch wen interessiert das schon? Leider nimmt das Vertrauen in Gold und Silber von Woche zu Woche zu. Doch handelt es sich hier bestenfalls um eine winzige Minderheit geistig Verwirrter. Falls sie sich zu einer Massenpsychose entwickeln sollte, werden die Zentralbanker korrigierend eingreifen. Lästige Erscheinungen wie diese stören doch das Gesamtsystem nicht. Zwischenzeitlich sollten informative Zwangsimpfungen durch die Medien genügen. Und das ewige Gerede von der Schaffung einer zentralen bad bank, die allen Finanzgiftmüll aufsammeln und bis zur Fäulnis-Vollreife ablagern soll, nervt die Vielehe zwischen Bankern und Politikern gewaltig. Aber wir brauchen keine zweite bad bank. Wir haben doch schon eine: Die Fed!
Unerschöpfliche Trickkiste
Wahrscheinlich ist die Trickkiste, in die die Mächtigen immer wieder greifen, noch längst nicht erschöpft. Doch leider sind all diese großen Parolen, Thesen, Werbesprüche und «Erkenntnisse» der noch größeren Systemführer von heute - der allergrößte Irrtum von morgen.
Tresorverkäufer haben in USA und Deutschland trotz aller Beschwichtigungsarien der Politsänger Hochkonjunktur und die Münzhändler können sich vor Anfragen kaum retten. In der Schweiz erwägt die Münzstätte die Wiederaufnahme der 1949 eingestellten Prägung des 20-Franken-Vrenelis, einer Gold-Massenmünze. Wer noch nicht im Edelmetallsektor engagiert ist, sollte den nächsten Kursrückschlag zum Einstieg nutzen. Es ist noch nicht zu spät und noch sind Gold und Silber erhältlich. Die für kommende Jahre zu erwartenden hohen Inflationsschübe könnten die Preise in nicht allzuferner Zukunft, zumindest zeitweilig, in absurde Höhen treiben. Lassen Sie sich nicht von der mit ungeheurer Sicherheit und abstrusen Selbstbewusstsein auftretenden Zentralbankern und Politikern verwirren. Die haben ihr betrügerisches Papiergeldsystem und damit Leben und Macht zu verlieren.
Doch die Eigner von Edelmetallen haben nichts zu verlieren, aber ihren Platz an der Sonne zurück zu gewinnen. Wenn Marx einst meinte, dass die ölverschmierten Proletarier in ihren blauen Kitteln nichts zu verlieren hätten außer ihren Ketten, so haben heute die vom System angeschmierten Anhänger von König Gold und Königin Silber nichts zu verlieren, außer den manipulativen Preis-Ketten der Zentralbanker und Politiker.
Der sogenannte Exchange Stabilization Fund (ESF) tat bisher sein Bestes, den Goldpreis unten zu halten. Er gilt neben dem Plunge Protection Team und den Comex-Manipulatoren als die Speerspitze im Kampf gegen Goldpreissteigerungen. Der mächtige ESF begann seine Arbeit im April 1934 mit einem Anfangskapital von 2 Milliarden $, das inzwischen auf etwa 280 oder 300 Milliarden $ angeschwollen ist. Hauptzweck: Den Dollar zu stützen und den Goldpreis zu drücken. Aufgrund des Gold Reserve Acts von 1934 ist der ESF von jeglicher Rechenschaftspflicht gegenüber dem US-Kongress befreit. Damit unterliegt der ESF keinerlei parlamentarischer, öffentlich-rechtlicher oder sonstigen Kontrolle. Die gewaltigen Mittel können von seinen Lenkern und dem Finanzminister nach Belieben eingesetzt werden. Als ausgewiesene Bevollmächtigte fungiert seit 1962 - wie könnte es anders sein - die kleine private Fed bzw. deren Eigner.