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Streiks schaden Südafrikas Platinproduktion

04.02.2012  |  Roman Baudzus
Der südafrikanische Bergbauriese Impala Platinum (Implats) musste den Betrieb seiner im Nordwesten von Johannesburg gelegenen Platinmine Rustenberg vorübergehend komplett einstellen. Laut Angaben einer Konzernsprecherin habe der durch ein Gericht für illegal erklärte Arbeiterstreik einen Produktionsstopp zur Folge, weshalb das Unternehmen pro Tag 3.000 Unzen weniger Platin abbaue. Diese Streiks halten nun schon seit Mitte Januar an.

Ein Arbeitsgericht erklärte den Streik der Arbeiter in Südafrikas Rustenburg Mine für illegal und urteilte in diesem Disput zugunsten von Implats, dem weltweit zweitgrößten Platinproduzenten. Die Konzernleitung nahm dieses Urteil zum Anlass, um Ende Januar 5.000 seiner sich im Ausstand befindlichen Minenarbeiter fristlos zu entlassen. Die Nationale Gewerkschaft der Minenarbeiter (NUM) gab bekannt, dass sie sich in einer schwierigen Lage befinde, da ihre offiziellen Vertreter kaum Einfluss auf die Entscheidungen der aufgebrachten Minenarbeiter in Rustenburg ausübten.

Der Streit habe bereit seit längerer Zeit unter der Oberfläche geschwelt und sei nun wie ein Vulkan ausgebrochen. Erst im vergangenen Oktober handelte NUM einen neuen Tarifvertrag mit der Geschäftsleitung von Implats aus, der eine Laufzeit von zwei Jahren vorsah. Diese Vereinbarung basierte im ersten Vertragsjahr auf einem Gehaltsanstieg von 10 Prozent für Mitarbeiter des oberen und mittleren Managements sowie einem Zuwachs von 8,5 Prozent für Mitarbeiter der unteren Ebenen.

Im zweiten Jahr sollten die Gehälter des oberen Managements um nochmals 10 Prozent klettern, während sich die Zuwächse für das mittlere Management und die untere Ebene um weitere 9 respektive 8 Prozent belaufen sollten.

Implats beschäftigt in Südafrika rund 50.000 Mitarbeiter. Der Disput begann, nachdem 5.000 Mitarbeiter, die in der Rustenberg Mine spezielle Bohrausrüstungen bedienen, von dem Vertrag ausgeschlossen blieben und nicht einsahen, warum ihnen eine Gehaltserhöhung von 18 Prozent über die kommenden zwei Jahre vorenthalten blieb. Als diese Mitarbeiter Mitte Januar ihre Arbeit niederlegten reichte Implats bei einem Arbeitsgericht Klage ein, der seitens der Richter statt gegeben wurde.

Der Ausstand sei illegal, wie es in dem entsprechenden Urteil hieß. Im Finanzjahr 2010 baute Implats insgesamt 3,69 Millionen Unzen an Metallen der PGM Gruppe ab. Nach einer durch den Streik erzwungen Stilllegung der Aktivitäten in der Rustenberg Mine entgeht dem Konzern derzeit der Abbau von 3.000 Unzen Platin pro Tag.

Nachdem es am Montag dieser Woche abermals zum Ausstand weiterer Mitarbeiter kam, die sich über die gewährten Gehaltsanhebungen hinaus für bessere Arbeitsbedingungen und zusätzliche Vergünstigungen einsetzten, gab Implats gestern bekannt, weitere 13.000 Mitarbeiter fristlos zu entlassen, wodurch die Gesamtzahl der entlassenen Mitarbeiter auf rund 18.000 kletterte].

Die jüngsten Auseinandersetzungen zeigen, warum Südafrika in der Gunst globaler Investoren immer mehr abrutscht. Am Mittwoch warf NUM dem Konzern jedoch vor, mit verantwortlich zu sein an der Zuspitzung der Lage in Rustenburg, da die Geschäftsführung von Implats ihr Versprechen gebrochen habe, über die Gewährung zusätzlicher Vergünstigungen für die Mitarbeiter zu verhandeln.

In Sambia hatte sich die Lage Anfang Januar ebenfalls zugespitzt, nachdem die kanadische Minenfirma First Quantum Minerals erklärte, dass ein Arbeiterstreik in ihrer Kansanshi Mine, in der die Firma pro Jahr 231.000 Tonnen Kupfer abbaut, illegal gewesen sei. Die Arbeiter hätten ihre Tätigkeit von einem auf den anderen Tag eingestellt, um einer beanspruchten Gehaltserhöhung von 100 Prozent Nachdruck zu verleihen.


© Roman Baudzus
www.GoldMoney.com/de



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