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Silberpreis: Rallye setzt sich fort

01.03.2012  |  GoldMoney
Der Silberpreis schoss gestern regelrecht nach oben. An der Comex konnte der Silberkontrakt für März um 4,6% zulegen und schloss bei 37,14 $ pro Feinunze - der höchste Schlusskurs seit September. Die Zugewinne beim Goldpreis waren dagegen mager, so gewann der April-Kontrakt für Gold 0,8% und stieg auf 1.788,40 $.

Nichtsdestotrotz schaffte Gold es damit über den Widerstand bei 1.780 $ und hat nun gute Chancen die 1.800-Marke $ zu testen und möglicherweise zu meistern. Wie MarketWatch berichtet, gesellten sich auch Platin und Palladium zur Feiergesellschaft und stiegen um 2,1% auf 719,75 $ für den Palladium März-Kontrakt und um 0,5% auf 1.723,50 $ für den Platin-Kontrakt.

Wie es seit neustem der Fall ist, stiegen die Aktienkurse zusammen mit den Edelmetallen an und so schloss der Dow Jones über der wichtigen, psychologischen Marke von 13.000 Punkten bei 13.005,12. Für den Dow ist dies der höchste Schlusskurs seit dem 19. Mai 2008. Der Rohstoffkomplex im Allgemeinen konnte auch Zugewinne verbuchen, wenngleich die Ölpreise zum zweiten Mal in Folge tiefer schlossen.

Wie an einem solchen 'risk on'-Tag üblich, fiel der Dollar gegenüber dem Euro und anderen wichtigen Währungen, sodass der Dollar Index um 0,38% auf 78,27 fiel. Allerdings fielen auch die Renditen langfristiger US-Staatsanleihen - entgegen dem, was man in einem Umfeld wachsender Inflationsängste annehmen würde. Wir müssen wohl noch ein wenig auf die "Apokalypse der Staatsanleihen“ warten, vor der Peter Schiff und Andere warnen.

Die Hauptneuigkeit des Tages ist der Umfang der neuerlichen Runde von Billigkrediten (1%) der Europäischen Zentralbank an die Banken der Eurozone. 800 Banken liehen sich insgesamt 529,5 Mrd. €. Von der EZB. Dieses zweite "längerfristige Refinanzierungsgeschäft“ (LTRO2) ist größer als die erste LTRO1-Runde, bei der 523 Banken insgesamt 489 Mrd. € aufnahmen. Diese Maßnahmen geschehen alle aus dem gleichen Grund, aus dem auch andere Zentralbanken Geld drucken: Um das Bankensystem zu erhalten, eine Deflation zu verhindern und die Banken dazu zu bringen, weiterhin Geld an Regierungen zu verleihen. Europäische Aktien haben wie auch die Rohstoffe positiv auf diese Nachricht reagiert.

Wenngleich Mervyn King, Chef der Bank of England, die QE-Programme der BoE "äquivalent“ zu den LTROs nennt, so sind die QE-Programme in Großbritannien und den USA doch eine direktere und ehrlichere Form der Monetarisierung von Schulden. QE bedeutet, dass Zentralbanken direkt Staatsanleihen von privaten Anleihehaltern ankaufen. Für den Verkauf der Staatsanleihen an die Zentralbank erhalten diese privaten Institutionen frisch geschaffenes, elektronisches Geld.

Im Kontrast dazu - ohne Zweifel um damit die Deutschen zu beschwichtigen - sind die LTRO-Kredite der EZB angeblich von begrenzter Dauer (drei Jahre). Dies birgt natürlich die Frage in sich, wie diese Banken in Zukunft über eine Billion Euro an Dreijahreskrediten zurückzahlen sollen, ohne eine ernsthafte Kreditkontraktion auszulösen und damit erneut Probleme in der Eurozone zu verursachen.

Die Ökonomin Megan Greene von Roubini Global Economics tweetete vor Kurzem: "Die EZB ist gefangen. Sie müssen es in 3 Jahren wieder tun. Bis dahin sind wir bei LTRO28“. Auch Alen Mattich vom Wall Street Journal bläst ins gleiche Horn, indem er fragt: "Wie genau sollen die europäischen Banken eine Billion Euro (Wahnsinn) an EZB Krediten in 3 Jahren zurückzahlen? Oder sind 3 Jahre die Art der EZB um 'für immer' zu sagen?“


© GoldMoney News Desk
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