"Schwächere Fundamentaldaten und ein erstarkter Dollar schickten letzte Woche die Rohstoffkurse weiter auf Talfahrt“, sagt Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank. Einzig Erdgas habe eine regelrechte Rallye hingelegt und im Wochenverlauf rund neun Prozent zugelegt. "Der Markt geht davon aus, dass Erdgas seinen Tiefstpunkt erreicht hat“, erklärt Hansen. So fiel der Verlust im Energiebereich insgesamt eher moderat aus, vor allem im Vergleich zu den Edelmetallen Silber (-5,7 Prozent) und Palladium (-7,5 Prozent).
Bei Rohöl sei die Nachfrage Chinas im April auf den tiefsten Stand seit sechs Monaten gefallen. "Es ist das erste Mal seit drei Jahren, dass die Nachfrage im Jahresvergleich zurückgeht", erklärt der Rohstoffexperte. Doch sowohl die OPEC als auch die Internationale Energiebehörde (IEA) erwarten laut Hansen eine weltweit steigende Ölnachfrage gegen Ende des Jahres. Treiber seien vor allem die Schwellenländer, die damit den sinkenden Verbrauch in den Industrieländern mehr als ausgleichen würden.
"Saudi Arabien und die OPEC haben sich erneut für einen sinkenden Ölpreis ausgesprochen, um eine anhaltende Verlangsamung der Weltwirtschaft abzuwenden", so Hansen weiter. Sowohl diese verbalen Äußerungen als auch die rekordverdächtigen Fördermengen hätten den Druck rausgenommen: WTI sei daraufhin unter die Marke von 100 US-Dollar gefallen und nähere sich seinem Durchschnittspreis von 2011. "In ihrem monatlichen Report geht die IEA jedoch von einem anhaltend hohen Ölpreis aus. Gegen die ungelösten geopolitischen Spannungen fallen eben auch steigende Lagerbestände kaum ins Gewicht", erklärt der Saxo Bank Experte abschließend.
Den vollständigen Kommentar von Ole S. Hansen auf Englisch finden Sie hier: "Rohstoffkommentar" (PDF)
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