Edelmetalle Kompakt für die 36. KW 2012
10.09.2012 | Florian Richardt
Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und die Platingruppenmetalle Palladium, Iridium, Osmium, Ruthenium und Rhodium gehören zum Kerngeschäft des Heraeus Konzerns. Am Standort Hanau ist das Tochterunternehmen Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH für den weltweiten Handel der Edelmetalle im Konzern tätig. In einem wöchentlich erscheinenden Marktbericht veröffentlicht das Unternehmen einen Marktüberblick in mehreren Sprachen.
Gold
Der Preis für eine Unze Gold hat sich vergangene Woche über 1.690 $/oz etabliert, was einem neuen 6,5 Monatshoch entspricht. Während die Aussagen Ben Bernankes den Goldpreis bereits zu Wochenbeginn in die Höhe trieben, fand das goldene Metall in den folgenden Tagen durch die EZB Sitzung am Donnerstag Unterstützung. In Erwartung eines klaren Statements zum Euro durchbrach Gold die wichtige Marke von 1.700 $/oz und kletterte bis auf über 1.712 $/oz um anschließend ca. 20 $/oz zu verlieren.
Anscheinend hätten sich die Marktteilnehmer neben der klaren Bekenntnis zum Euro nähere Details zur Vorgehensweise der Europäischen Zentralbank gewünscht. Mario Draghi, Chef der EZB, ließ keinen Zweifel daran, dass die Euro Rettung höchste Priorität hat. "Die EZB werde alles Notwendige tun, um den Euro zu erhalten". Dazu gehört auch der unbegrenzte Kauf von Staatsanleihen der europäischen Krisenstaaten. Preistreibend wirkte neben der EZB Sitzung auch die Veröffentlichung der amerikanischen Arbeitslosenzahlen am Freitag, welche schlechter als erwartet ausfielen. Anschließend erreichte der Goldpreis mit 1.741,00 $/oz ein neues Hoch.
Wir sehen den Goldpreis derzeit gut unterstützt. Die erneut leicht erhöhten ETF Bestände, der EUR/USD Kurs um 1,2785 heute Morgen sowie die Erwartung einer höheren Inflation sollten hierzu beitragen.
Impulse könnten sich diese Woche durch das ESM Urteil (European Stability Mechanism, 12. September), die FOMC Sitzung (Federal Open Market Committee, 13. September) sowie das am 15. September stattfindende Treffen der Finanzminister der Eurozone, bei dem unter anderem über Spanien-Hilfen diskutiert wird, ergeben.
Silber
Getrieben durch die Aussagen Ben Bernankes in Jackson Hole, konnte der Preis für eine Unze Silber zu Wochenbeginn die Marke von 32 $/oz durchbrechen. Zusätzliche Impulse erfuhr Silber in der Berichtsperiode durch die bereits angesprochene EZB Sitzung am Donnerstag sowie die schlechten US Arbeitsmarktdaten. Die Hoffnungen auf weitere Maßnahmen zur Stützung der Eurozone trieben den Silberpreis bereits im Vorfeld auf knapp 33 $/oz.
Die starken Kurszuwächse des Edelmetalls spiegeln sich neben den gestiegenen Netto Long Positionen (Futures) bzw. ETF Beständen auch in Relation zu Gold wieder. So notiert die Gold-Silber-Ratio derzeit bei 51,60, was einem 4,5 Monatstief entspricht. Aufgrund des niedrigen Ratios ist in den kommenden Tagen eine stärkere Performance als bei Gold möglich. Silber handelte heute Morgen bei 33,95 und tastet sich derzeit an die wichtige Marke von 34 $/oz heran.
Platin
Parallel zu Gold hat sich auch Platin im Berichtszeitraum deutlich verteuert. Der Preis für eine Unze Platin ist um 52,50 $/oz (3,5%) von 1.529 auf 1.581,50 $/oz gestiegen. Die positive Stimmung spiegelt sich besonders in den ETF- Beständen wider, welche sich einmal mehr mit 3,46% signifikant erhöht haben. Somit notieren die ETF Bestände so hoch wie seit September 2011 nicht mehr.
Ein Ende der Streiks in Südafrika ist nach wie vor nicht in Sicht. In der letzten Woche haben Arbeiter von Lonmins Marikana Minenkomplex führende Manager des weltweit drittgrößten Platinproduzenten (Lonmin) mit dem Tod gedroht, sollte es nicht zu einer Einigung kommen. Die Anklage gegen die Arbeiter wurde jedoch fallen gelassen. Der deutliche Jahresüberschuss, welcher vor der Krise auf 500.000 Unzen geschätzt wurde, hat sich somit die dritte Woche in Folge um ca. 17.500 Unzen reduziert. Lieferschwierigkeiten sind dennoch vorerst nicht zu erwarten.
Ausblickend könnte ein nachhaltiges Überschreiten der wichtigen Marke von 1.600 $/oz zu weiter steigenden Preisen führen.
Palladium
Nach der leichten Korrektur in der vorletzten Woche konnte sich Palladium im Verlauf der Berichtsperiode um 22 $/oz von 627,00 $/oz auf 649,00 $/oz verteuern. Somit folgt Palladium dem großen Bruder Platin, welcher derzeit neben den geldpolitischen Diskussionen, speziell durch die Ausschreitungen in Süd Afrika, steigende Preise erfährt. Demzufolge sollte sich die künftige Preisentwicklung an den aktuellen Geschehnissen in Süd Afrika orientieren. Für den Fall, dass man sich in der kommenden Woche wiedermals nicht einigen kann, sehen wir auch aufgrund der Aussagen Draghis und Bernankes weiteres Potential für steigende Kurse.
Rhodium, Ruthenium, Iridium
Dem Markt der kleinen Platingruppenmetalle fehlen weiterhin die Impulse. Weder die weltweiten geldpolitischen Diskussionen noch die Unruhen in Süd Afrika beeinflussen die Preise. So verwundert es nicht, dass Rhodium, Iridium und Ruthenium unverändert in Spannen von 1.050 $/oz - 1.125 $/oz, 950 $/oz - 1.065 $/oz bzw. 85 $/oz - 115 $/oz handeln.
© Florian Richardt, Manager Sales und Marketing
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH
Disclaimer: Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden.
Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht enthaltenen Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerichtete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können. Durch das Setzen eines Links zu fremden Internet-Seiten ("Hyperlinks") macht sich Heraeus weder diese Website noch deren Inhalt zu eigen, da Heraeus die Inhalte auf diesen Seiten nicht ständig kontrollieren kann. Ferner ist Heraeus nicht verantwortlich für die Verfügbarkeit dieser Internet-Seiten oder von deren Inhalten. Hyperlink-Verknüpfungen zu diesen Inhalten erfolgen auf eigenes Risiko des Nutzers. Heraeus haftet nicht für direkte oder indirekte Schäden, die dem Nutzer aus der Nutzung und der Existenz der Informationen auf diesen Webseiten entstehen. Heraeus haftet ferner nicht für die Virenfreiheit dieser vom Nutzer aufgerufenen Informationen.
Alle im Bericht genannten Preise sind Geldkurse im Interbankenmarkt, die Charts basieren auf Thomson Reuters.
Gold
Der Preis für eine Unze Gold hat sich vergangene Woche über 1.690 $/oz etabliert, was einem neuen 6,5 Monatshoch entspricht. Während die Aussagen Ben Bernankes den Goldpreis bereits zu Wochenbeginn in die Höhe trieben, fand das goldene Metall in den folgenden Tagen durch die EZB Sitzung am Donnerstag Unterstützung. In Erwartung eines klaren Statements zum Euro durchbrach Gold die wichtige Marke von 1.700 $/oz und kletterte bis auf über 1.712 $/oz um anschließend ca. 20 $/oz zu verlieren.
Anscheinend hätten sich die Marktteilnehmer neben der klaren Bekenntnis zum Euro nähere Details zur Vorgehensweise der Europäischen Zentralbank gewünscht. Mario Draghi, Chef der EZB, ließ keinen Zweifel daran, dass die Euro Rettung höchste Priorität hat. "Die EZB werde alles Notwendige tun, um den Euro zu erhalten". Dazu gehört auch der unbegrenzte Kauf von Staatsanleihen der europäischen Krisenstaaten. Preistreibend wirkte neben der EZB Sitzung auch die Veröffentlichung der amerikanischen Arbeitslosenzahlen am Freitag, welche schlechter als erwartet ausfielen. Anschließend erreichte der Goldpreis mit 1.741,00 $/oz ein neues Hoch.
Wir sehen den Goldpreis derzeit gut unterstützt. Die erneut leicht erhöhten ETF Bestände, der EUR/USD Kurs um 1,2785 heute Morgen sowie die Erwartung einer höheren Inflation sollten hierzu beitragen.
Impulse könnten sich diese Woche durch das ESM Urteil (European Stability Mechanism, 12. September), die FOMC Sitzung (Federal Open Market Committee, 13. September) sowie das am 15. September stattfindende Treffen der Finanzminister der Eurozone, bei dem unter anderem über Spanien-Hilfen diskutiert wird, ergeben.
Silber
Getrieben durch die Aussagen Ben Bernankes in Jackson Hole, konnte der Preis für eine Unze Silber zu Wochenbeginn die Marke von 32 $/oz durchbrechen. Zusätzliche Impulse erfuhr Silber in der Berichtsperiode durch die bereits angesprochene EZB Sitzung am Donnerstag sowie die schlechten US Arbeitsmarktdaten. Die Hoffnungen auf weitere Maßnahmen zur Stützung der Eurozone trieben den Silberpreis bereits im Vorfeld auf knapp 33 $/oz.
Die starken Kurszuwächse des Edelmetalls spiegeln sich neben den gestiegenen Netto Long Positionen (Futures) bzw. ETF Beständen auch in Relation zu Gold wieder. So notiert die Gold-Silber-Ratio derzeit bei 51,60, was einem 4,5 Monatstief entspricht. Aufgrund des niedrigen Ratios ist in den kommenden Tagen eine stärkere Performance als bei Gold möglich. Silber handelte heute Morgen bei 33,95 und tastet sich derzeit an die wichtige Marke von 34 $/oz heran.
Platin
Parallel zu Gold hat sich auch Platin im Berichtszeitraum deutlich verteuert. Der Preis für eine Unze Platin ist um 52,50 $/oz (3,5%) von 1.529 auf 1.581,50 $/oz gestiegen. Die positive Stimmung spiegelt sich besonders in den ETF- Beständen wider, welche sich einmal mehr mit 3,46% signifikant erhöht haben. Somit notieren die ETF Bestände so hoch wie seit September 2011 nicht mehr.
Ein Ende der Streiks in Südafrika ist nach wie vor nicht in Sicht. In der letzten Woche haben Arbeiter von Lonmins Marikana Minenkomplex führende Manager des weltweit drittgrößten Platinproduzenten (Lonmin) mit dem Tod gedroht, sollte es nicht zu einer Einigung kommen. Die Anklage gegen die Arbeiter wurde jedoch fallen gelassen. Der deutliche Jahresüberschuss, welcher vor der Krise auf 500.000 Unzen geschätzt wurde, hat sich somit die dritte Woche in Folge um ca. 17.500 Unzen reduziert. Lieferschwierigkeiten sind dennoch vorerst nicht zu erwarten.
Ausblickend könnte ein nachhaltiges Überschreiten der wichtigen Marke von 1.600 $/oz zu weiter steigenden Preisen führen.
Palladium
Nach der leichten Korrektur in der vorletzten Woche konnte sich Palladium im Verlauf der Berichtsperiode um 22 $/oz von 627,00 $/oz auf 649,00 $/oz verteuern. Somit folgt Palladium dem großen Bruder Platin, welcher derzeit neben den geldpolitischen Diskussionen, speziell durch die Ausschreitungen in Süd Afrika, steigende Preise erfährt. Demzufolge sollte sich die künftige Preisentwicklung an den aktuellen Geschehnissen in Süd Afrika orientieren. Für den Fall, dass man sich in der kommenden Woche wiedermals nicht einigen kann, sehen wir auch aufgrund der Aussagen Draghis und Bernankes weiteres Potential für steigende Kurse.
Rhodium, Ruthenium, Iridium
Dem Markt der kleinen Platingruppenmetalle fehlen weiterhin die Impulse. Weder die weltweiten geldpolitischen Diskussionen noch die Unruhen in Süd Afrika beeinflussen die Preise. So verwundert es nicht, dass Rhodium, Iridium und Ruthenium unverändert in Spannen von 1.050 $/oz - 1.125 $/oz, 950 $/oz - 1.065 $/oz bzw. 85 $/oz - 115 $/oz handeln.
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Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht enthaltenen Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerichtete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können. Durch das Setzen eines Links zu fremden Internet-Seiten ("Hyperlinks") macht sich Heraeus weder diese Website noch deren Inhalt zu eigen, da Heraeus die Inhalte auf diesen Seiten nicht ständig kontrollieren kann. Ferner ist Heraeus nicht verantwortlich für die Verfügbarkeit dieser Internet-Seiten oder von deren Inhalten. Hyperlink-Verknüpfungen zu diesen Inhalten erfolgen auf eigenes Risiko des Nutzers. Heraeus haftet nicht für direkte oder indirekte Schäden, die dem Nutzer aus der Nutzung und der Existenz der Informationen auf diesen Webseiten entstehen. Heraeus haftet ferner nicht für die Virenfreiheit dieser vom Nutzer aufgerufenen Informationen.
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