Edelmetalle Kompakt für die 39. KW 2012
01.10.2012 | Florian Richardt
Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und die Platingruppenmetalle Palladium, Iridium, Osmium, Ruthenium und Rhodium gehören zum Kerngeschäft des Heraeus Konzerns. Am Standort Hanau ist das Tochterunternehmen Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH für den weltweiten Handel der Edelmetalle im Konzern tätig. In einem wöchentlich erscheinenden Marktbericht veröffentlicht das Unternehmen einen Marktüberblick in mehreren Sprachen.
Gold
Mit September ging das dritte Quartal zu Ende und Gold legte in diesem Zeitraum um 11% zu. Das Metall erreichte somit das stärkste Quartalsergebnis seit April-Juni 2010. Doch auch wer erst Anfang September investierte, konnte bis zum Monatsende noch einen Gewinn von 7,4% einstreichen. Die Umsätze der US Mint für ihre 1oz Gold Eagle lassen jedenfalls darauf schließen, dass der ein oder andere Anleger wieder aktiv wurde. Denn obwohl es sich für die US Mint zwar um den umsatzschwächsten September seit 2007 handelte, war es seit Januar 2012 (127.000 Unzen) mit 68.000 Unzen doch das beste Ergebnis.
Bemerkenswert waren auch die an der Comex gehandelten Future Positionen, die letzte Woche um 1,24 Mio ozs auf 29,3 Mio ozs anstiegen - dem höchsten Niveau seit August 2011!
Erneut heftige Proteste in Spanien und Griechenland gegen geplante Sparmaßnahmen und das entsprechend schwindende Vertrauen in Europas Führungsriege, schwächten letzte Woche den Euro und wieder erzielte Gold in dieser Währung ein neues Allzeithoch von 1.374,25 EUR/oz bzw. 44,18EUR /g (+ 0,15 € /oz im Vergleich zum Hoch der Vorwoche).
Pünktlich zur "Wedding Season" in Indien erstarkte dafür die Rupie fast auf ein Fünfmonatshoch, so dass niedrigere Goldpreise in Landeswährung die Nachfrage begünstigte. Nichtsdestotrotz wird erwartet, dass die Goldimporte nach Indien in 2012 um ca. 25% (entspricht 200-250 t) zurückgehen werden. Die bisherigen Rekordpreise in Rupien dieses Jahr haben den Bedarf stark beeinträchtigt. Wir erwarten in den nächsten Tagen weiterhin eine recht breite Handelsspanne. Sofern der Goldpreis die 1.720,00 $/oz nicht nach unten durchbricht, bleibt der Aufwärtstrend intakt. Nach oben muss sich das Metall zunächst stabil über 1.800,00 $/oz halten, bevor wir neue Höchstkurse erwarten können. Dies würde wohl auch die Barrennachfrage zusätzlich verstärken, die wie in der Vorwoche weiterhin konstant bleibt.
Silber
In Anlehnung zu Gold notiert auch der Preis für eine Unze Silber auf nahezu unverändert hohem Niveau. Unterstützung erhielt Silber in den letzten Wochen speziell durch gestiegene ETF Bestände (+0,65% in dieser Berichtsperiode).
Mittelfristig bleibt abzuwarten wie sich die Stützung der Wirtschaft durch die FED (Federal Reserve) auswirkt. Mit fortwährendem Eingreifen (QE3 - Quantitative Easing 3) könnte die erwartete Inflation noch weiter steigen, was die Edelmetallpreise zusätzlich unterstützen würde. Eine ähnliche Schlussfolgerung kann auch für den Fall unlimitierter Anleihekäufe der Europäischen Staaten durch die EZB getroffen werden.
Aus charttechnischer Sicht sehen wir die Marke von 35 $/oz weiterhin als wegweisend an. Ein nachhaltiges Überschreiten dieses Niveaus sollte zu weiteren Kurssteigerungen führen. In diesem Fall stellt das Niveau um 37,50 (Jahreshoch) den nächsten Widerstand dar.
Platin
Die Lohnerhöhungen für Mitarbeiter von Lonmin (weltweit drittgrößter Platinproduzent) haben zu einer Kettenreaktion geführt. Neben den Minen von AngloGold Ashanti sowie Gold Fields (weltweit drittgrößter bzw. viertgrößter Goldproduzent) wird auch Anglo American Platinum (weltweit größter Platinproduzent) bestreikt. Im Zuge dessen hat sich der Platinpreis im Verlauf der Berichtsperiode um ca. 31,00 $/oz von 1.629,00 $/oz auf 1.660,00 $/oz (+1,90%) erhöht.
Etwas Gegenwind erfährt Platin durch die verhaltene Nachfrage in der Automobilindustrie. Sowohl Toyota als auch Nissan haben ihre Produktion verringert.
Trotz dessen sehen wir aufgrund der weiterhin problematischen Lage in Südafrika den derzeit bei 1.675,00 $/oz notierenden Platinpreis gut unterstützt.
Palladium
Trotz der Preissteigerungen des großen Bruders, Platin, hat der Preis für eine Unze Palladium in der letzten Woche deutlich nachgegeben. So verlor Palladium im Verlauf der Berichtperiode ca. 37,00 $/oz (5,50%). Speziell letzten Montag musste das Metall einen deutlichen Abschlag von 29,00 $/oz hinnehmen. Begleitet wurden die Verluste von deutlichen Rückgängen der ETF Bestände. Die von Reuters erfassen Bestände verzeichneten Abflüsse in Höhe von ca. 27.000 Unzen. Aktuell notiert Palladium bei ca. 645,00 $/oz.
Rhodium, Ruthenium, Iridium
Den kleinen Platingruppenmetallen fehlen nach wie vor die Impulse. Sowohl Iridium als auch Ruthenium zeigen sich mit Handelsspannen von 950,00 $/oz - 1.065,00 $/oz bzw. 85,00 $/oz - 115,00 $/oz nahezu unverändert. Der Preis für eine Unze Rhodium gab im Verlauf der Berichtsperiode ca. 100 $/oz nach (1.075,00 $/oz - 1.175,00 $/oz). Wie im letzten Bericht erwähnt, war der Preisanstieg der vorletzten Woche hauptsächlich von spekulativen Käufen geprägt, welche momentan nicht als nachhaltig anzusehen waren.
© Florian Richardt, Manager Sales und Marketing
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH
Disclaimer: Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden.
Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht enthaltenen Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerichtete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können. Durch das Setzen eines Links zu fremden Internet-Seiten ("Hyperlinks") macht sich Heraeus weder diese Website noch deren Inhalt zu eigen, da Heraeus die Inhalte auf diesen Seiten nicht ständig kontrollieren kann. Ferner ist Heraeus nicht verantwortlich für die Verfügbarkeit dieser Internet-Seiten oder von deren Inhalten. Hyperlink-Verknüpfungen zu diesen Inhalten erfolgen auf eigenes Risiko des Nutzers. Heraeus haftet nicht für direkte oder indirekte Schäden, die dem Nutzer aus der Nutzung und der Existenz der Informationen auf diesen Webseiten entstehen. Heraeus haftet ferner nicht für die Virenfreiheit dieser vom Nutzer aufgerufenen Informationen.
Alle im Bericht genannten Preise sind Geldkurse im Interbankenmarkt, die Charts basieren auf Thomson Reuters.
Gold
Mit September ging das dritte Quartal zu Ende und Gold legte in diesem Zeitraum um 11% zu. Das Metall erreichte somit das stärkste Quartalsergebnis seit April-Juni 2010. Doch auch wer erst Anfang September investierte, konnte bis zum Monatsende noch einen Gewinn von 7,4% einstreichen. Die Umsätze der US Mint für ihre 1oz Gold Eagle lassen jedenfalls darauf schließen, dass der ein oder andere Anleger wieder aktiv wurde. Denn obwohl es sich für die US Mint zwar um den umsatzschwächsten September seit 2007 handelte, war es seit Januar 2012 (127.000 Unzen) mit 68.000 Unzen doch das beste Ergebnis.
Bemerkenswert waren auch die an der Comex gehandelten Future Positionen, die letzte Woche um 1,24 Mio ozs auf 29,3 Mio ozs anstiegen - dem höchsten Niveau seit August 2011!
Erneut heftige Proteste in Spanien und Griechenland gegen geplante Sparmaßnahmen und das entsprechend schwindende Vertrauen in Europas Führungsriege, schwächten letzte Woche den Euro und wieder erzielte Gold in dieser Währung ein neues Allzeithoch von 1.374,25 EUR/oz bzw. 44,18EUR /g (+ 0,15 € /oz im Vergleich zum Hoch der Vorwoche).
Pünktlich zur "Wedding Season" in Indien erstarkte dafür die Rupie fast auf ein Fünfmonatshoch, so dass niedrigere Goldpreise in Landeswährung die Nachfrage begünstigte. Nichtsdestotrotz wird erwartet, dass die Goldimporte nach Indien in 2012 um ca. 25% (entspricht 200-250 t) zurückgehen werden. Die bisherigen Rekordpreise in Rupien dieses Jahr haben den Bedarf stark beeinträchtigt. Wir erwarten in den nächsten Tagen weiterhin eine recht breite Handelsspanne. Sofern der Goldpreis die 1.720,00 $/oz nicht nach unten durchbricht, bleibt der Aufwärtstrend intakt. Nach oben muss sich das Metall zunächst stabil über 1.800,00 $/oz halten, bevor wir neue Höchstkurse erwarten können. Dies würde wohl auch die Barrennachfrage zusätzlich verstärken, die wie in der Vorwoche weiterhin konstant bleibt.
Silber
In Anlehnung zu Gold notiert auch der Preis für eine Unze Silber auf nahezu unverändert hohem Niveau. Unterstützung erhielt Silber in den letzten Wochen speziell durch gestiegene ETF Bestände (+0,65% in dieser Berichtsperiode).
Mittelfristig bleibt abzuwarten wie sich die Stützung der Wirtschaft durch die FED (Federal Reserve) auswirkt. Mit fortwährendem Eingreifen (QE3 - Quantitative Easing 3) könnte die erwartete Inflation noch weiter steigen, was die Edelmetallpreise zusätzlich unterstützen würde. Eine ähnliche Schlussfolgerung kann auch für den Fall unlimitierter Anleihekäufe der Europäischen Staaten durch die EZB getroffen werden.
Aus charttechnischer Sicht sehen wir die Marke von 35 $/oz weiterhin als wegweisend an. Ein nachhaltiges Überschreiten dieses Niveaus sollte zu weiteren Kurssteigerungen führen. In diesem Fall stellt das Niveau um 37,50 (Jahreshoch) den nächsten Widerstand dar.
Platin
Die Lohnerhöhungen für Mitarbeiter von Lonmin (weltweit drittgrößter Platinproduzent) haben zu einer Kettenreaktion geführt. Neben den Minen von AngloGold Ashanti sowie Gold Fields (weltweit drittgrößter bzw. viertgrößter Goldproduzent) wird auch Anglo American Platinum (weltweit größter Platinproduzent) bestreikt. Im Zuge dessen hat sich der Platinpreis im Verlauf der Berichtsperiode um ca. 31,00 $/oz von 1.629,00 $/oz auf 1.660,00 $/oz (+1,90%) erhöht.
Etwas Gegenwind erfährt Platin durch die verhaltene Nachfrage in der Automobilindustrie. Sowohl Toyota als auch Nissan haben ihre Produktion verringert.
Trotz dessen sehen wir aufgrund der weiterhin problematischen Lage in Südafrika den derzeit bei 1.675,00 $/oz notierenden Platinpreis gut unterstützt.
Palladium
Trotz der Preissteigerungen des großen Bruders, Platin, hat der Preis für eine Unze Palladium in der letzten Woche deutlich nachgegeben. So verlor Palladium im Verlauf der Berichtperiode ca. 37,00 $/oz (5,50%). Speziell letzten Montag musste das Metall einen deutlichen Abschlag von 29,00 $/oz hinnehmen. Begleitet wurden die Verluste von deutlichen Rückgängen der ETF Bestände. Die von Reuters erfassen Bestände verzeichneten Abflüsse in Höhe von ca. 27.000 Unzen. Aktuell notiert Palladium bei ca. 645,00 $/oz.
Rhodium, Ruthenium, Iridium
Den kleinen Platingruppenmetallen fehlen nach wie vor die Impulse. Sowohl Iridium als auch Ruthenium zeigen sich mit Handelsspannen von 950,00 $/oz - 1.065,00 $/oz bzw. 85,00 $/oz - 115,00 $/oz nahezu unverändert. Der Preis für eine Unze Rhodium gab im Verlauf der Berichtsperiode ca. 100 $/oz nach (1.075,00 $/oz - 1.175,00 $/oz). Wie im letzten Bericht erwähnt, war der Preisanstieg der vorletzten Woche hauptsächlich von spekulativen Käufen geprägt, welche momentan nicht als nachhaltig anzusehen waren.
© Florian Richardt, Manager Sales und Marketing
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH
Disclaimer: Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden.
Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht enthaltenen Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerichtete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können. Durch das Setzen eines Links zu fremden Internet-Seiten ("Hyperlinks") macht sich Heraeus weder diese Website noch deren Inhalt zu eigen, da Heraeus die Inhalte auf diesen Seiten nicht ständig kontrollieren kann. Ferner ist Heraeus nicht verantwortlich für die Verfügbarkeit dieser Internet-Seiten oder von deren Inhalten. Hyperlink-Verknüpfungen zu diesen Inhalten erfolgen auf eigenes Risiko des Nutzers. Heraeus haftet nicht für direkte oder indirekte Schäden, die dem Nutzer aus der Nutzung und der Existenz der Informationen auf diesen Webseiten entstehen. Heraeus haftet ferner nicht für die Virenfreiheit dieser vom Nutzer aufgerufenen Informationen.
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