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Edelmetalle Kompakt für die 44. KW 2012

05.11.2012  |  Florian Richardt
Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und die Platingruppenmetalle Palladium, Iridium, Osmium, Ruthenium und Rhodium gehören zum Kerngeschäft des Heraeus Konzerns. Am Standort Hanau ist das Tochterunternehmen Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH für den weltweiten Handel der Edelmetalle im Konzern tätig. In einem wöchentlich erscheinenden Marktbericht veröffentlicht das Unternehmen einen Marktüberblick in mehreren Sprachen.


Gold

Es schien, als würde es über die Bewegungen von Gold in der letzten Woche nicht allzu viel zu berichten geben: Das Metall wurde stabil über dem zuvor getesteten Level von 1.700.00 $/oz gehandelt und kletterte im Verlauf der Woche peu à peu wieder auf ein Niveau um 1.720,00 $/oz. New York blieb nach Hurrikan Sandy Anfang der Woche zudem geschlossen, so dass das Handelsvolumen zudem geringer ausfiel. Es sah ganz nach einer eher unspektakulären Woche für Gold aus, die aber zumindest dem sich seit Anfang Oktober abbildenden Abwärtstrend trotzen würde.

Bis zu den Präsidentschaftswahlen in den USA morgen wäre es also durchaus möglich gewesen, dass das Metall weiter vor sich hin dümpelt und in einer breiten Range gehandelt werden würde. Wären da nicht die am Freitag veröffentlichten Arbeitslosenzahlen gewesen, die zum Wochenende die Edelmetallmärkte ordentlich auf den Kopf stellten:

Gold fiel um ca. 30,00 $/oz (ca. 2%) auf ein Zwei-Monatstief von 1.673,95 $/oz.  Die Zahlen aus USA (nonfarm payroll), ein wichtiger Indikator für die Lage der US Konjunktur und somit wichtig für den Bedarf und Einsatz von geldpolitischen Maßnahmen,  waren besser ausgefallen als erwartet. Das Edelmetall reagierte mit einer kräftigen Korrektur und die Nachfrage nach Gold als sicherem Hafen schwand.

Die positiven Zahlen sollten Barack Obama in Hinblick auf sein Kopf-an-Kopf Rennen mit Mitt Romney zumindest sehr willkommen gewesen sein. Nun werden der Ausgang der Wahl und ihre Auswirkungen auf die Märkte mit Spannung erwartet. Trotz des sehr schwachen Starts ist der November traditionell der an sich stärkste Monat für Gold. Unterstützung findet das Metall derzeit bei einem Preis von 1.660,00 $/oz, den es nun gilt zu halten, um nicht tiefer zu fallen.


Silber

Der Preis für eine Unze Silber ist in der letzten Woche um 1,17 $/oz (3,65%) von 32,02 $/oz auf 30,85 $/oz gesunken. Ein Hauptgrund für den Rückgang waren wie beim Gold die Arbeitsmarktdaten der USA, welche besser als erwartet ausgefallen waren. Außerhalb der Landwirtschaft wurden 175.000 neue Stellen geschaffen - Hochrechnungen zufolge waren es lediglich 125.000. Weitere Interventionen der Federal Reserve werden somit unwahrscheinlicher, was die Inflationsängste in den Hintergrund rücken lässt. Folgend ist der Preis für eine Unze Silber am Freitag, unterstützt durch Stop Loss Verläufe, um 4,34% auf 30,85 $/oz gefallen.

Trotz der guten Arbeitsmarktdaten der USA sehen wir die Durchführung von QE 3.5 (QE3 & Operation Twist - Senkung der langfristigen Zinsen durch Verkäufe kurzfristiger Anleihen und Käufe langfristiger Anleihen) als sehr wahrscheinlich an, was die Edelmetallkurse unterstützen sollte. Ausblickend werden die Präsidentschaftswahlen (06. November) sowie die Sitzung der Europäischen Zentralbank (08. November) mit Spannung erwartet.


Platin

Platin handelt mit Preisen um 1.540,00 $/oz im Vergleich zum Wochenbeginn nahezu unverändert. Ebenso verhält es sich mit der grundsätzlichen Lage in Südafrika. Aufgrund von Streiks hat sich der Produktionsausfall bei Anglo American Platinum (Amplats) mittlerweile auf ca. 150.000 Unzen summiert. Mit jedem weiteren Tag verliert das Unternehmen durchschnittlich 3.700 Unzen. Der weltweit größte Platinproduzent hatte angekündigt 12,000 bereits wegen illegalen Streiks gekündigte Mitarbeiter wieder einzustellen. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass diese die Arbeit kurzfristig wieder aufnehmen.

Auch Lonmin (drittgrößter Platinproduzent) hat weiterhin ähnliche Probleme zu vermelden. Aktuell plant das Unternehmen Restrukturierungsmaßnahmen, was den Druck auf die Arbeiter wieder zu den Werkzeugen zu greifen, zusätzlich erhöhen sollte. Bis jetzt hat Platin ca. 110.000 Unzen durch Streiks verloren.

Für die Industriemetalle fiel der Sell-off am vergangenen Freitag nicht so stark aus wie für Gold und Silber. Auch durch die Lage in Südafrika sollte der Platinpreis in dieser Woche weiterhin Unterstützung finden.


Palladium

Im Vergleich zu seinem nahezu unverändertem Bruder, Platin, hat Palladium im Verlauf der Woche ca. 2,00 $/oz zugelegt. Das Metall handelt bereits seit 1,5 Wochen in einer Bandbreite von 583,00 $/oz - 615,50 $/oz.

Norilsk Nickel, der weltweit größte Palladiumproduzent vermeldete einen Produktionsrückgang für das dritte Quartal 2012. Im Vergleich zum letzten Quartal ist die Produktion um 4% von 729.000 Unzen auf 702.000 Unzen gefallen. Ähnlich verhält es sich bei Platin. Hier ist die Produktion um 11.000 Unzen (6%) niedriger ausgefallen (drittes Quartal 2012: 175.000 Unzen).

Ausblickend bleibt abzuwarten wie sich die Situation in Südafrika entwickelt. Falls sich das Metall über 600,00 $/oz etablieren sollte, sehen wir weiteres Potential für steigende Kurse.


Rhodium, Ruthenium, Iridium

Nachdem Rhodium in den letzten Wochen deutlich nachgab, hat sich das Metall über 1.100,00 $/oz etabliert. Der Grund hierfür ist hauptsächlich in der leicht gestiegenen Nachfrage zu sehen. Wie auch letzte Woche zeigen sich Iridium sowie Ruthenium mit Handelsspannen von 960,00 $/oz - 1.060,00 $/oz bzw. 80,00 $/oz - 110,00 $/oz unverändert. Ausblickend sehen wir bei Ruthenium die Gefahr, dass sich diese Nachfrage als nicht nachhaltig erweist, was zu fallenden Preisen führen würde.


© Florian Richardt, Manager Sales und Marketing
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH



Disclaimer: Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden.

Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht enthaltenen Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerichtete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können. Durch das Setzen eines Links zu fremden Internet-Seiten ("Hyperlinks") macht sich Heraeus weder diese Website noch deren Inhalt zu eigen, da Heraeus die Inhalte auf diesen Seiten nicht ständig kontrollieren kann. Ferner ist Heraeus nicht verantwortlich für die Verfügbarkeit dieser Internet-Seiten oder von deren Inhalten. Hyperlink-Verknüpfungen zu diesen Inhalten erfolgen auf eigenes Risiko des Nutzers. Heraeus haftet nicht für direkte oder indirekte Schäden, die dem Nutzer aus der Nutzung und der Existenz der Informationen auf diesen Webseiten entstehen. Heraeus haftet ferner nicht für die Virenfreiheit dieser vom Nutzer aufgerufenen Informationen.

Alle im Bericht genannten Preise sind Geldkurse im Interbankenmarkt, die Charts basieren auf Thomson Reuters.




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