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Edelmetalle Kompakt für die 47. KW 2012

26.11.2012  |  Florian Richardt
Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und die Platingruppenmetalle Palladium, Iridium, Osmium, Ruthenium und Rhodium gehören zum Kerngeschäft des Heraeus Konzerns. Am Standort Hanau ist das Tochterunternehmen Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH für den weltweiten Handel der Edelmetalle im Konzern tätig. In einem wöchentlich erscheinenden Marktbericht veröffentlicht das Unternehmen einen Marktüberblick in mehreren Sprachen.


Gold

Gold wurde vergangene Woche in einer Bandbreite von ca. 1.712,00 $/oz bis 1.752,00 $/oz gehandelt. Im Zuge eines Durchbrechens des 50 Tage-Durchschnittskurses und technisch ausgelösten Käufen stieg das Metall am Freitagnachmittag um 1% auf den höchsten Preis seit über einem Monat.

Obwohl bezüglich der Gespräche zwischen Barack Obama und dem Gesetzgeber tendenziell positiv berichtet wurde, scheinen die Diskussionen rund um das drohende Fiscal Cliff in den USA die Menschen dennoch verunsichert zu haben. Darauf lassen zumindest die Verkaufszahlen der US Prägestätte schließen: Der November wird mit bisher 56.000oz Gold und 2.265.500oz Silber vermutlich der umsatzstärkste Monat seit Januar diesen Jahres werden.

Interessante Zahlen veröffentlichte zudem der Internationale Währungsfonds (IWF) für den Monat Oktober. Ihm zufolge haben die Zentralbanken der Schwellenländer in diesem Monat 40t Gold gekauft. Davon macht Brasilien mit 17,2t einen wesentlichen Anteil aus und treibt seine Goldreserven auf den höchsten Stand seit Januar 2001 (52,5t). Lateinamerika ist dabei seine Reserven zu diversifizieren – ein Trend der künftig auch von China erwartet wird. Offiziell hält China ca. 1054t, was jedoch weniger als 2% der Gesamtreserven ausmacht. Die USA führen mit 76% und ca. 8.133t die Liste der Gold haltenden Staaten.

Als Goldbullen werden auch (wieder) die namhaften Hedge Fund Manager Paulson und Soros bezeichnet. Beide haben ihre Anteile am SPDR Gold ETF, dem größten Exchange Traded Fund für Gold, erhalten oder sogar erhöht. Nach den zuletzt erreichten ETF Höchstständen  stieg auch diese Woche das Volumen. Auch in Asien ist das Thema ETF aktuell. So wird die Aufsetzung eines in China gelisteten ETFs innerhalb der nächsten 12 Monate erwartet.

Weniger pro-Gold verfährt Indien: Die Reserve Bank von Indien hat demnach die Banken beauftragt, die Finanzierung von Goldkäufen jeglicher Form zu limitieren. Hintergrund ist der Versuch, Goldimporte zu reduzieren und das wachsende Fiskaldefizit auszubalancieren.  Sofern Gold die Grenze von 1.750,00 $/oz nachhaltig durchbrechen kann, sind weitere Preissteigerungen möglich. Interessant wird nun, ob zum Jahresende eine Rallye eintritt oder es zu Gewinnmitnahmen kommt. Aktuell sehen wir Widerstände bei 1.782 $/oz bzw. 1.800 $/oz.


Silber

Der Preis für eine Unze Silber ist letzte Woche um 1,86% von 32,24 $/oz auf 34,10 $/oz gestiegen. Somit veränderte sich der Silberpreis einmal mehr deutlich stärker als Gold, was folgend zu einer Gold-Silber Ratio von derzeit unter 52 $/oz führte. Die ETF Bestände sind letzte Woche zwar um 0,56% gefallen, befinden sich jedoch nach wie vor auf einem hohen Niveau. Auf die Auszahlung zusätzlicher Gelder für Griechenland konnte man sich auch diese Woche nicht einigen. Es bleibt also weiterhin spannend, ob sich die Politik am heutigen Tage einigen kann. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sollten die Edelmetallpreise somit weiterhin unterstützen.


Platin

Auch der Preis für eine Unze Platin konnte im Verlauf der Berichtsperiode deutlich zulegen (+4,07%).

Die letzten Tage bzw. Wochen wurden vor allem durch den Bericht von Johnson Matthey sowie die Streiks in Südafrika beeinflusst. Nachdem Johnson Matthey ein Angebotsdefizit von 400.000 Unzen (2012) für Platin prognostizierte, konnte Impala Platinum einen Produktionsanstieg von 17% für das dritte Quartal 2012 vermelden.

Wir sehen weiteres Aufwärtspotential, falls sich das Metall nachhaltig über 1.600,00 $/oz etablieren sollte. In diesem Falle wäre die wichtige Marke von 1.625,00 $/oz die nächste Hürde. Gegen steigende Preise spricht die weiterhin von Zurückhaltung geprägte industrielle Nachfrage.


Palladium

Palladium ist im Verlauf der Berichtsperiode signifikant gestiegen. Das Edelmetall hat über 6% gewonnen und notiert aktuell bei 662,00 $/oz. Wie auch für Platin, veröffentlichte Impala Platinum auch für Palladium seine Produktionszahlen für das dritte Quartal. Die Fördermenge stieg von 251.000 auf 287.000 Unzen (Johnson Matthey prognostizierte für 2012 ein Defizit in Höhe von 900.000 Unzen).

Erheblichen Auftrieb erfuhren die Edelmetalle aus Investorensicht durch das Scheitern des Gipfels zum mehrjährigen EU-Haushalt am Freitag, auf dem sich die Diplomaten nicht auf einen Haushalt für die Jahre 2014 bis 2020 einigen konnten. Zwar ist man geschlossen der Meinung, dass der Haushalt verschlankt werden soll: die Frage ist jedoch wie man dies umsetzt.


Rhodium, Ruthenium, Iridium

Den kleinen Platingruppenmetallen fehlen nach wie vor größere Impulse. Rhodium und Iridium handeln nahezu unverändert bei Preisen von 1.050,00 $/oz - 1.125,00 $/oz bzw. 960,00 $/oz - 1.060,00 $/oz, wobei es so scheint als hätte Rhodium seinen Boden um 1.100,00 $/oz gefunden. Ruthenium hat die erwartete Bewegung nach unten vollzogen und handelt jetzt bei 70,00 $/oz - 90,00 $/oz. Aufgrund der tiefen Preise sehen wir im Ruthenium aktuell "2-way Business".


© Florian Richardt, Manager Sales und Marketing
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH



Disclaimer: Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden.

Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht enthaltenen Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerichtete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können. Durch das Setzen eines Links zu fremden Internet-Seiten ("Hyperlinks") macht sich Heraeus weder diese Website noch deren Inhalt zu eigen, da Heraeus die Inhalte auf diesen Seiten nicht ständig kontrollieren kann. Ferner ist Heraeus nicht verantwortlich für die Verfügbarkeit dieser Internet-Seiten oder von deren Inhalten. Hyperlink-Verknüpfungen zu diesen Inhalten erfolgen auf eigenes Risiko des Nutzers. Heraeus haftet nicht für direkte oder indirekte Schäden, die dem Nutzer aus der Nutzung und der Existenz der Informationen auf diesen Webseiten entstehen. Heraeus haftet ferner nicht für die Virenfreiheit dieser vom Nutzer aufgerufenen Informationen.

Alle im Bericht genannten Preise sind Geldkurse im Interbankenmarkt, die Charts basieren auf Thomson Reuters.




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