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Edelmetalle Kompakt für die 9. KW 2013

04.03.2013  |  Florian Richardt
Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und die Platingruppenmetalle Palladium, Iridium, Osmium, Ruthenium und Rhodium gehören zum Kerngeschäft des Heraeus Konzerns. Am Standort Hanau ist das Tochterunternehmen Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH für den weltweiten Handel der Edelmetalle im Konzern tätig. In einem wöchentlich erscheinenden Marktbericht veröffentlicht das Unternehmen einen Marktüberblick in mehreren Sprachen.


Gold

Zunächst sah es letzte Woche so aus, als würde sich Gold nach mehreren Verlustwochen und -monaten erholen. Während wir mit Kursen um die 1.555,00 $/oz in die Berichtsperiode gestartet waren, verzeichnete Gold am Mittwoch - nach dem stärksten Tagesanstieg seit drei Monaten (+30,00 $/oz) - wieder einen Preis von ca. 1.620,00 $/oz. Somit sprang das Metall erneut über die psychologisch wichtige Marke von 1.600,00 $/oz. Verantwortlich für den Anstieg waren die beschwichtigenden Aussagen Ben Bernanke’s. Er machte deutlich, dass die Fed auch weiterhin die Amerikanische Wirtschaft mit Anleihekäufen stützen werde (Quantitative Easing 3). Lange ließ sich der Markt davon allerdings nicht besänftigen und der Preis des gelben Metalls gab wieder nach.

Ein Grund hierfür ist die derzeit grundsätzlich gedämpfte Stimmung gegenüber Gold. Andere Anlageklassen locken mit höheren Renditen und das Metall scheint seit Jahresanfang ein wenig von seinem Glanz eingebüßt zu haben. Weniger relevant scheint bei derzeit positiveren Wirtschaftsdaten aktuell der Aspekt des "sicheren Hafens". So kam es auch letzte Woche erneut zu ETF Abflüssen, was ebenfalls darauf schließen lässt, dass die Anleger derzeit andere Prioritäten setzen.

Nachdem Demokraten und Republikaner in den USA sich nicht innerhalb der am vergangenen Freitag auslaufenden Frist auf einen Sparkurs einigen konnten, könnte das nun automatisch einsetzende Spargesetz in den USA die Stimmung gegenüber Gold jedoch wieder wenden. Allein in den kommenden sieben Monaten müssen nun 85 Milliarden Dollar (65 Mrd. Euro) eingespart werden. Schätzungen zufolge könnte dies das Wachstum mit 0,5% belasten und ca. 75.000 Jobs kosten. Die Börsen schienen diese Wendung jedoch antizipiert zu haben und blieben vergangenen Freitag stabil. Inwiefern es Gold beeinflussen wird, ist noch offen.

Charttechnisch befindet sich Gold weiterhin im Abwärtstrend. Wichtig ist, dass wir das Februartief bei einem Preis von 1.555,00 $/oz nicht unterschreiten. Sollte das Metall doch noch einmal darunter fallen, liegt die nächste wichtige Unterstützung dann beim 52-Wochen-Tief von ca. 1.525,00 $/oz.


Silber

Silber konnte in keiner der letzten drei Berichtsperioden einen Gewinn verzeichnen. Das Metall verlor 0,16 $/oz (0,56%) von 28,71 $/oz auf 28,55 $/oz. Auch in Relation zu Gold gab Silber stärker nach als sein großer Bruder. Die Gold-Silber-Ratio notiert aktuell bei ca. 55,15.

Aufwind erfuhr das Metall zur Wochenmitte hin durch die Rede des Chefs der amerikanischen Notenbank, welcher das Programm zur Stützung der Wirtschaft (Quantitative Easing) verteidigte. Trotz dessen herrscht bei Silber aktuell eine eingetrübte Stimmung. Die auf steigende Kurse spekulierenden Netto-Long-Positionen befanden sich während der Berichtsperiode auf einem 6-Monats-Tief. Auch die schlechten Europäischen Arbeitsmarktdaten vom Freitag bzw. ein schwacher italienischer Einkaufsmanagerindex zogen das Silber nach unten. Zudem befindet sich das Metall charttechnisch in einem Abwärtstrend.

Diese Woche ist speziell der Donnerstag von wichtigen Events geprägt. Neben der Bank of Japan sowie der Europäischen Zentralbank (Zinsentscheid) tagt auch die Bank of England.


Platin

Platin handelte im Verlauf der Woche höher als Gold, was sich dementsprechend in einer Gold-Platin-Ratio von über 1 widerspiegelte. Trotz dessen handelt Platin aktuell um 1.575,00 $/oz was einem Wochenverlust von 2,00 % entspricht. Aufgrund der gefallenen Preise konnten wir während der Berichtsperiode ein erhöhtes industrielles Kaufinteresse verzeichnen.

Das Südafrikanische Finanzministerium (National Treasury) schätzt den in 2012 durch Streiks verlorenen Produktionsausfall auf einen Gegenwert von ca. 15,3 Mrd. Südafrikanische Rand (ca. 1,3 Mrd. Euro). Alleine der weltweit größte Platinproduzent, Anglo American Platinum, verlor über 300.000 Unzen. Zumindest Sillwater Mining, konnte die geplanten Produktionszahlen in 2012 leicht übertroffen und förderte somit 513.700 Unzen (Planung: 500.000 Unzen). Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg mitteilte, unterzeichneten gleich mehrere Gewerkschaften (unter anderem AMCU und NUM) eine Vereinbarung die Unruhen in Südafrika einzudämmen. Es bleibt abzuwarten, inwiefern diese Vereinbarung den erwünschten Erfolg mit sich bringt.


Palladium

Auch Palladium hat im Wochenverlauf deutlich verloren (-2,14%) und handelt aktuell bei 718,00 $/oz.

Das sich stark an Platin orientierende Metall wird dementsprechend signifikant durch die Meldungen aus Südafrika beeinflusst. Hier gibt es neue Meldungen von Eskom. Der südafrikanische staatliche Stromproduzent erhielt die Genehmigung die Strompreise in den nächsten fünf Jahren um durchschnittlich 7,5% p.a. erhöhen zu dürfen. Die Kostenbasis der Minen steigt dementsprechend deutlich an. Somit sollte es nicht verwunderlich sein, dass wir an unserer Prognose von steigenden Platin- und Palladiumpreisen festhalten.


Rhodium, Ruthenium, Iridium

Bei den kleinen Platingruppenmetallen ist aktuell speziell Rhodium von großem Interesse geprägt. Dies spiegelt sich unter anderem in der engen Handelsbandbreite von 1.225,00 $/oz - 1.275,00 $/oz wider. Rhodium hat allerdings von allen Edelmetallen relativ gesehen in 2013 am stärksten zugelegt (+16%). Wenig Beachtung wird derzeit den preislich unveränderten Metallen Iridium und Ruthenium beigemessen. Die Metalle handeln aktuell in Bandbreiten von 985,00 $/oz - 1.025,00 $/oz bzw. 65,00 $/oz - 85,00 $/oz.


© Florian Richardt, Manager Sales und Marketing
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH






Disclaimer: Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden.

Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht enthaltenen Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerichtete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können. Durch das Setzen eines Links zu fremden Internet-Seiten ("Hyperlinks") macht sich Heraeus weder diese Website noch deren Inhalt zu eigen, da Heraeus die Inhalte auf diesen Seiten nicht ständig kontrollieren kann. Ferner ist Heraeus nicht verantwortlich für die Verfügbarkeit dieser Internet-Seiten oder von deren Inhalten. Hyperlink-Verknüpfungen zu diesen Inhalten erfolgen auf eigenes Risiko des Nutzers. Heraeus haftet nicht für direkte oder indirekte Schäden, die dem Nutzer aus der Nutzung und der Existenz der Informationen auf diesen Webseiten entstehen. Heraeus haftet ferner nicht für die Virenfreiheit dieser vom Nutzer aufgerufenen Informationen.

Alle im Bericht genannten Preise sind Geldkurse im Interbankenmarkt, die Charts basieren auf Thomson Reuters.

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