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Nach Schweizer Franken-Schock: Gold verbleibt als einziger sicherer Hafen

08.09.2011  |  GoldMoney
Gold erreichte gestern mit 1.921 US-Dollar ein neues nominales Allzeithoch, schloss den Tag allerdings gemäß dem London p.m. Fix bei 1.895 US-Dollar pro Feinunze. Die Gründe für den Preisanstieg lassen sich mehreren Faktoren zuordnen:

1) Die Schuldenkrise in Europa spitzt sich zusehends zu 2) Auch der Ausblick für die amerikanischen Wirtschaft - sowohl im privaten als auch im öffentlichen Sektor - verschlechtert sich weiterhin und 3) Die Goldnachfrage aus Ländern wie Indien und China beläuft sich auf nahezu 52% der globalen Investmentnachfrage.

Obwohl der Goldpreis im Gegensatz zu den globalen Aktienmärkten auf Jahresbasis mit 33% im Plus steht, handelt es sich dennoch um keine Blase, meint der renommierte Investor Marc Faber. Gold sei "Eine Absicherung gegen ein systemisches Versagen sowie Probleme an den Finanzmärkten" bemerkte Faber.

Zur Bekämpfung des besagten “systemischen Versagens" haben die Zentralbanken darauf zurückgegriffen, mit dem Ankauf von Staatsanleihen, Liquidität in die Märkte zu pumpen. In den Vereinigten Staaten hat die Federal Reserve seit Anfang 2011 mit Ihrem Quantitative Easing Programm (QE II) genau diese Politik verfolgt.

Laut Medienberichten ist auch die Bank of England zu einem ähnlichen Schritt bereit. Unter dem Namen "monetärer Aktivismus" soll die Zentralbank auch in Großbritannien eigene Staatsanleihen aufkaufen, um die Refinanzierungskosten der Regierung niedrig zu halten.

Staatsanleihen sind jedoch nicht das einzige, was Zentralbanken derzeit kaufen. Viele Zentralbanken kaufen Gold. Neben Thailand, Russland und Südkorea baute nun auch Kolumbien seine Goldbestande im Juli um 2,3 Tonnen aus. Auch Rumänien erwägt ähnliche Schritte. Im gleichen Zug lässt sich auch Venezuela nennen, dessen Zentralbank seine physischen Goldbestände - 99 Tonnen um genau zu sein - vom derzeitigen Halter, der Bank of England, in den eigenen Besitzt zurückfordert.

In Regionen wie Südamerika oder Asien sieht die Lage zwar stabiler aus, aber dennoch nicht ideal. Nachdem der NIKKEI Index die Tiefststände aus dem Jahr 2009 erreichte, befürchtete die japanische Regierung einen zu starken Yen, der die Exporte eindämmen könnte. Aus diesem Grund war die Bank of Japan bestrebt, sowohl Immobilienfonds zu kaufen, als auch mit einem Anreizprogramm die japanischen Banken dazu zu bewegen, mehr Geld an japanische Hausbesitzer und Unternehmen zu leihen. Das Ziel: den Yen schwächen.

Auch die Schweizer Nationalbank (SNB) verfolgt ähnliche Ziele für ihre Währung. Nachdem der Schweizer Franken auf ein Rekordhoch von 1,4025 Franken für einen Euro geklettert war, gab die SNB bekannt, mit ihrer neuen Politik - dem Ankauf von "unbegrenzten Mengen" von Euros an den Devisenmärkten - einen Wechselkurs von 1,20 Schweizer Franken für einen Euro anzustreben. Nach der Umsetzung dieser neuen Politik kam es zu einem sofortigen 10%igen Einbruch des Franken, als Investoren sich auf die Suche nach einem anderen sicheren Hafen begaben.

Der Schweizer Franken wird vielleicht dennoch nicht der größte Verlierer der Woche sein. Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe wird am heutigen Morgen seine Entscheidung über die Rechtmäßigkeit der Europäischen Finanzstabilisierungsfaszilität (EFSF) - dem europäischen Bailout-Mechanismus - anhand der europäischen Verfassung bekanntgeben.

Es wird erwartet, dass die Verfassungsrichter den Euro-Rettungsschirm nicht per se als vervassungswidrig einstufen wird, jedoch wird es interessant sein, ob das Gericht zusätzliche Auflagen für die Vergabe weiterer Rettungskredite erteilt. Ein solcher Rechtsspruch könnte die Märkte in Panik versetzten, wenn die europäischen Investoren realisieren, dass Deutschland - die stärkste Wirtschaft und der größte Beitragszahler zum EFSF - nun langsamer und bedachter auf weitere Rettungsaktionen reagieren wird.

Wohin werden sich die Investoren wenden, wenn der Schweizer Franken bewusst geschwächt wird und Deutschlands Unterstützung für den Euro eingeschränkt wird? Gold scheint da die augenscheinliche Alternative zu sein.


© GoldMoney News Desk
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