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Goldabbau in Australien sinkt

29.11.2011  |  Roman Baudzus
Australiens Goldproduzenten förderten im dritten Quartal 2011 rund 66 Tonnen Gold - 2,4% weniger als im Vorquartal. Australien erhielt aber seinen Stand als zweitwichtigste Goldfördernation hinter China. In China wurden in den ersten acht Monaten dieses Jahres 226,4 Tonnen Gold abgebaut. Nach China und Australien folgten die Vereinigten Staaten, Russland und Südafrika als wichtige Goldabbauländer.

Wie das Melbourne ansässige Beratungsunternehmen Surbiton in seinem jüngsten Bericht mitteilte, wurden in Australien im dritten Quartal 2011 2,1 Millionen Feinunzen Gold abgebaut, was umgerechnet 66 Tonnen entspricht. Im Vergleich mit dem Vorquartal waren das 2,4% weniger. Australische Goldproduzenten fokussierten sich im dritten Quartal auf die Förderung von Golderzen in großer Tiefe. Diese Strategie folgt auf die in den vergangenen Monaten rasant gestiegenen Goldpreise.

Die meisten Minenkonzerne schlossen ihre Hedgingbücher bereits vor einiger Zeit, um ihr Gold jeweils zu den aktuellen Weltmarktpreisen zu verkaufen. Der Abbau von Gold ist mit den Rekordhochs des Goldpreises von über $1.920 pro Feinunze für manche Konzerne so lukrativ geworden, dass sich auch eine Förderung aus großer Tiefe lohnt. Dabei haben die Unternehmen die Förderung von Golderzen aus geringerer Tiefe vernachlässigt, um diese Ressourcen für niedrigere Preisniveaus zu schonen. Die Kosten der Unternehmen veränderten sich mit der Förderung aus großer Tiefe teils dramatisch. Aufgrund der langfristigen Strategie nahmen die Konzerne die deutlich höheren Abbaukosten im dritten Quartal aber in Kauf.

Wie es in dem Bericht von Surbiton weiter hieß, sollte die australische Regierung die erhobenen Steuern auf den Abbau von Mineralien und Ressourcen nicht auf den Goldsektor ausweiten. Wegen des hohen Goldpreises sehe es derzeit zwar danach aus, als ob die australischen Minenunternehmen hohe Profite generierten, dies gelte allerdings nicht für alle Minen des Landes.

Während einige Konzerne in den vergangenen Quartalen rekordartige Gewinne einfuhren, haben andere Minenfirmen trotz der zurzeit günstigen Voraussetzung große Probleme zu überwinden. Eine höhere Besteuerung hätte zur Folge, dass eine ganze Reihe von Minenunternehmen aus dem Wettbewerb ausscheiden müsste, was sich negativ auf die regionalen Arbeitsmärkte auswirken würde.

In Südafrika kam es nach weitläufigen Streikwellen unter den Minenarbeitern und Angestellten des öffentlichen Dienstes zu Produktionsrückgängen in der Minenindustrie. In der Folge rutschte Südafrika im weltweiten Goldförderranking auf Platz 5 ab. Stromausfälle trugen zu der im internationalen Vergleich schlechteren Performance Südafrikas bei.

Während viele südafrikanische Minenkonzerne aufgrund schwindender Ressourcen bereits dazu gezwungen sind, Golderze aus großer Tiefe zu fördern, belasten die Forderungen der Minenarbeiter nach steigenden Löhnen, einer besseren Gesundheitsversorgung sowie besseren Arbeitsbedingungen die Unternehmen zusätzlich.

Stromausfälle verursachen neben teuren Produktionsausfällen außerdem Kosten für etwaige Rettungsaktionen von Minenarbeitern, die in Schächten in großer Tiefe festsitzen, weil die Aufzüge oder Transportbahnen nicht mehr funktionieren. Der Verband südafrikanischer Minenunternehmen hatte sich in der Vergangenheit bereits mehrmals an die Regierung gewandt, die Probleme in der Stromversorgung des Landes zu beheben. Südafrikas staatliche Stromgesellschaft müsste dafür stark in den Ausbau des Energienetzes investieren. Bislang hat sich aber nicht viel geändert.


© Roman Baudzus
www.GoldMoney.com/de



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