Goldpreis profitiert von negativen Realzinsen
11.12.2011 | Roman Baudzus
Laut einer Befragung von Bloomberg sind viele Goldhändler optimistisch, dass der Goldpreis in den nächsten Wochen steigen wird. Im Angesicht des Brüsseler Treffens zur Lösung der Eurokrise haben Investoren ihre in Form von ETFs gehaltenen Goldbestände um rund 6 Milliarden $ ausgeweitet. Viele Anleger haben das Vertrauen in die europäischen Staatsführer verloren und glauben nicht, dass sie geeignete Lösungen für die europäische Staatsschuldenkrise finden werden.
Die Europäische Zentralbank (EZB) senkte ihren Leitzins gestern zum zweiten Mal in Folge um 0,25 Prozent, womit der Leitzins in der Eurozone nun bei 1 Prozent liegt. In den vergangenen Wochen hat auch eine ganze Reihe von Zentralbanken in den Schwellenländern wieder damit begonnen, die Leitzinsen zu senken. Dadurch verbilligt sich die Kapitalaufnahme weltweit. Für Sparer ist dies eine schlechte Nachricht, da sie für ihre Kapitalanlagen häufig einen Zins erhalten, der niedriger ist als die Inflationsrate. Ihre Anlagen werden demnach real negativ verzinst, so dass ihr Vermögen an wert verliert. Investoren rund um die Welt flüchten deshalb in die Märkte der Edelmetalle, um ihr Vermögen vor Geldentwertung zu schützen.
Vor allem Goldhändler zeigten sich in einer von Bloomberg durchgeführten Befragung sehr optimistisch, dass der Goldpreis in den kommenden Wochen steigen wird. Gold, Silber und andere Edelmetalle werden unter Investoren auch hoch gehandelt, weil sie als sichere Fluchthäfen vor systemischen Risiken und Bankenpleiten dienen. In Zeiten einer zunehmenden Inflation schützt der Besitz von physischen Edelmetallen vor einer sich beschleunigenden Vermögensentwertung. Bei rückläufigen Preisen - also in einer Deflation - sichern sich Anleger durch das Halten von Edelmetallen gegen kaskadenförmige Zahlungsausfälle an den Finanzmärkten ab. Zu Zeiten der Großen Depression in den 1930iger Jahren wiesen sowohl der Gold- als auch der Silberpreis eine gute Performance auf, obwohl reihenweise Unternehmen und Banken bankrott gingen.
Die EZB kündigte gestern an, dass sie dem europäischen Bankensystem in den nächsten drei Jahren unbegrenzte Kredite zur Verfügung stellen wird. Dies wurde an den Finanzmärkten positiv interpretiert, wohingegen Experten auch weiterhin der Ansicht sind, dass diese Maßnahmen an den zugrunde liegenden Problemen der Eurozone nichts ändern werden. Die Eurozone hat in erster Linie ein Solvenzproblem. Dies betrifft vor allem die Länder Griechenland, Portugal und Irland; aber bei einer weiteren Verschlechterung der Situation auch Italien und Spanien.
Die Märkte zeigten sich äußerst enttäuscht, dass die EZB ihr Bondankaufprogramm nicht ausweiten will. Für eine Mehrheit der Marktteilnehmer besteht darin die einzige Möglichkeit, den drohenden Bankrott der finanziell am stärksten gefährdeten Staaten der Eurozone zu verhindern. Die Anleger an den Aktienmärkten machten gestern eine Berg- und Talfahrt durch. Die Freude über die Zinssenkung der EZB währte nicht lange, da die im Anschluss folgende Absage an eine Erweiterung des europäischen Bondankaufprogramms die Aktienmärkte weltweit unter Druck setzte. Auch der Goldpreis büßte in diesem Zuge deutlich ein und lag im heutigen Morgenhandel in Asien bei 1.705 $ pro Feinunze. Der Silberpreis verlor in der Spitze auf bis zu 31,40 $ pro Unze, konnte sich im Laufe des Handels jedoch ein wenig erholen.
© Roman Baudzus
www.GoldMoney.com/de
Die Europäische Zentralbank (EZB) senkte ihren Leitzins gestern zum zweiten Mal in Folge um 0,25 Prozent, womit der Leitzins in der Eurozone nun bei 1 Prozent liegt. In den vergangenen Wochen hat auch eine ganze Reihe von Zentralbanken in den Schwellenländern wieder damit begonnen, die Leitzinsen zu senken. Dadurch verbilligt sich die Kapitalaufnahme weltweit. Für Sparer ist dies eine schlechte Nachricht, da sie für ihre Kapitalanlagen häufig einen Zins erhalten, der niedriger ist als die Inflationsrate. Ihre Anlagen werden demnach real negativ verzinst, so dass ihr Vermögen an wert verliert. Investoren rund um die Welt flüchten deshalb in die Märkte der Edelmetalle, um ihr Vermögen vor Geldentwertung zu schützen.
Vor allem Goldhändler zeigten sich in einer von Bloomberg durchgeführten Befragung sehr optimistisch, dass der Goldpreis in den kommenden Wochen steigen wird. Gold, Silber und andere Edelmetalle werden unter Investoren auch hoch gehandelt, weil sie als sichere Fluchthäfen vor systemischen Risiken und Bankenpleiten dienen. In Zeiten einer zunehmenden Inflation schützt der Besitz von physischen Edelmetallen vor einer sich beschleunigenden Vermögensentwertung. Bei rückläufigen Preisen - also in einer Deflation - sichern sich Anleger durch das Halten von Edelmetallen gegen kaskadenförmige Zahlungsausfälle an den Finanzmärkten ab. Zu Zeiten der Großen Depression in den 1930iger Jahren wiesen sowohl der Gold- als auch der Silberpreis eine gute Performance auf, obwohl reihenweise Unternehmen und Banken bankrott gingen.
Die EZB kündigte gestern an, dass sie dem europäischen Bankensystem in den nächsten drei Jahren unbegrenzte Kredite zur Verfügung stellen wird. Dies wurde an den Finanzmärkten positiv interpretiert, wohingegen Experten auch weiterhin der Ansicht sind, dass diese Maßnahmen an den zugrunde liegenden Problemen der Eurozone nichts ändern werden. Die Eurozone hat in erster Linie ein Solvenzproblem. Dies betrifft vor allem die Länder Griechenland, Portugal und Irland; aber bei einer weiteren Verschlechterung der Situation auch Italien und Spanien.
Die Märkte zeigten sich äußerst enttäuscht, dass die EZB ihr Bondankaufprogramm nicht ausweiten will. Für eine Mehrheit der Marktteilnehmer besteht darin die einzige Möglichkeit, den drohenden Bankrott der finanziell am stärksten gefährdeten Staaten der Eurozone zu verhindern. Die Anleger an den Aktienmärkten machten gestern eine Berg- und Talfahrt durch. Die Freude über die Zinssenkung der EZB währte nicht lange, da die im Anschluss folgende Absage an eine Erweiterung des europäischen Bondankaufprogramms die Aktienmärkte weltweit unter Druck setzte. Auch der Goldpreis büßte in diesem Zuge deutlich ein und lag im heutigen Morgenhandel in Asien bei 1.705 $ pro Feinunze. Der Silberpreis verlor in der Spitze auf bis zu 31,40 $ pro Unze, konnte sich im Laufe des Handels jedoch ein wenig erholen.
© Roman Baudzus
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