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Edelmetalle Kompakt für die 35. KW 2013

02.09.2013  |  Florian Richardt
Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und die Platingruppenmetalle Palladium, Iridium, Osmium, Ruthenium und Rhodium gehören zum Kerngeschäft des Heraeus Konzerns. Am Standort Hanau ist das Tochterunternehmen Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH für den weltweiten Handel der Edelmetalle im Konzern tätig. In einem wöchentlich erscheinenden Marktbericht veröffentlicht das Unternehmen einen Marktüberblick in mehreren Sprachen.


Gold

Wie angenommen, konnte sich Gold in der vergangenen Woche über einem Preis von 1.400 $/oz halten und kletterte am Mittwoch kurzzeitig sogar bis auf ein Niveau von 1.433 $/oz - dem höchsten Kurs seit 3,5 Monaten. Unterstützung fand das Metall bei seinem Anstieg in der Sorge um eine Zuspitzung der Lage in Syrien und dem möglichen Eingreifen westlicher Mächte in das Geschehen.

Somit stand zeitweilig einmal nicht das Tapering des US Quantitative Easing Programs im Fokus - allerdings war diese „Pause“ nur von kurzer Dauer. Zum Ende der Woche schien ein Angriff auf Syrien bereits weniger imminent und positive Daten aus den USA erhielten wieder ihre gewohnte Aufmerksamkeit: Das BIP wuchs im zweiten Quartal um 2,5% - und somit um mehr als das doppelte als noch im ersten Quartal - und auch die Anträge auf Arbeitslosengeld (jobless claims) sind letzte Woche leicht zurückgegangen.

Während der Anstieg über 1.400 $/oz bei uns von merklich stärkerer Nachfrage nach Edelmetallbarren begleitet wurde, gingen in Asien die Aufgelder für physisches Metall zurück (Reuters: von 5 $/oz vor zwei Wochen auf 2,50 $/oz) und Marktteilnehmer nutzten die höheren Preise und nahmen Gewinne mit.

In den Gehaltsverhandlungen zwischen der südafrikanischen Gewerkschaft NUM (National Union of Mineworkers) und der Chamber of Mines, die die Goldproduzenten vertritt, ist es bislang zu keiner Einigung gekommen. Im Gegenteil: NUM hat am Freitag einsetzende Streiks für kommenden Dienstag angekündigt! Das letzte Angebot beinhaltete eine Lohnerhöhung von 6% - 6,5%, die im starken Kontrast zu den geforderten 60% stehen. Produktionsausfälle würden dem Metall zwar zusätzliche Unterstützung liefern, träfen das Land und die Industrie jedoch hart.

Inzwischen wieder bei 1.395 $/oz handelnd, werden diese Woche erneut die US Arbeitslosenzahlen (non-farm payrolls) in den Vordergrund rücken.

Ausblickend sehen wir eine erhöhte Wahrscheinlichkeit dafür, dass sich der kurzfristige Abwärtstrend nicht fortsetzt. Bei 1.350 $/oz erfährt das Metall eine wesentliche Unterstützung.


Silber

Silber konnte im Verlauf der letzten Woche, ausgelöst durch Spekulationen am Futuremarkt, über die Marke von 25 $/oz klettern, was einem 4,5 Monatshoch entsprach. Das Metall konnte dieses Niveau jedoch nicht verteidigen und schloss die Woche mit einem Verlust von 2,20% ab.

Auch ist die Investmentnachfrage - bezogen auf die ETF-Bestände - wie bereits in unserem letzten Marktbericht erwähnt, weiterhin auf einem hohen Level.

Ausblickend stellt die Marke von 22,30 $/oz eine entscheidende Unterstützung für Silber in seiner aktuellen Konsolidierung dar. Die Lage in Syrien ist derzeit angespannt, was die Preise von Gold und somit auch indirekt Silber zumindest unterstützen sollte. Auch die Gold-Silber Ratio scheint derzeit aus charttechnischer Sicht weiter nach unten zu tendieren.

Impulse könnten in dieser Woche zum Beispiel durch Einkaufsmanagerindizes aus Europa, China bzw. den Vereinigten Staaten (Dienstag), die Sitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag bzw. Arbeitsmarktdaten aus Amerika am Freitag, entstehen.


Platin

Platin musste auf Wochensicht einen Verlust von 1,50% hinnehmen. Aktuell handelt das Metall bei 1.525 $/oz und somit immer noch ca. 225 $/oz höher als Anfang Juni (1.300 $/oz). Kurzfristig sehen wir die Marke von 1.500 $/oz als wesentliche Unterstützung an.

Bekanntermaßen haben die Südafrikanischen Minengesellschaften mit Rentabilitätsproblemen zu kämpfen. Hier reiht sich die Aussage von Anglo American Platinum, Minen schließen zu wollen, wenn sich die Rentabilitätsprobleme nicht lösen, nahtlos ein. Auch der weltweit drittgrößte Produzent, Lonmin, ließ verlauten, dass das Ergebnis aufgrund von illegalen Streiks um mehr als 50% gefallen ist.

Der neueingeführte Südafrikanische Platin ETF von ABSA Capital konnte seine Bestände derweil so stark ausbauen, dass er nunmehr der größte aller Platin ETFs ist. Aktuell hält der Fonds ca. 580.000 Unzen (> 18 t) Platin.


Palladium

Palladium verlor bei verhaltener industrieller Nachfrage ca. 4,20% und somit so viel wie kein anderes Edelmetall. Die von uns erwähnten charttechnischen Marken von 740 $/oz bzw. 733 $/oz wurden somit unterschritten.

Grundsätzlich wird Palladium, wie bereits mehrfach angesprochen, hauptsächlich in Südafrika sowie Russland gefördert. Da die Situation in Südafrika derzeit angespannt ist und die Gefahr von Streiks sehr hoch ist, spricht viel für steigende Preise. Jedoch darf man nicht außer Acht lassen, dass die Verfügbarkeit von Platin, Palladium bzw. Rhodium weiterhin sehr hoch ist, was fundamental eher für fallende Preise spricht.


Rhodium, Ruthenium, Iridium

Auch diese Woche gab es keine gravierenden Veränderungen bei den kleinen PGMs. Rhodium handelt nach wie vor stabil bei 1.000 $/oz und bei geringen Umsätzen bleiben ausschlaggebende Impulse für eine nachhaltige Bewegung in die ein oder andere Richtung aus. Iridium und Ruthenium stehen weiterhin leicht unter Druck und handeln bei geringer Nachfrage demzufolge schwächer bei 675 $/oz - 800 $/oz bzw. 55 $/oz - 70 $/oz.


© Florian Richardt, Manager Sales und Marketing
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH



Disclaimer: Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden.

Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht enthaltenen Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerichtete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können. Durch das Setzen eines Links zu fremden Internet-Seiten ("Hyperlinks") macht sich Heraeus weder diese Website noch deren Inhalt zu eigen, da Heraeus die Inhalte auf diesen Seiten nicht ständig kontrollieren kann. Ferner ist Heraeus nicht verantwortlich für die Verfügbarkeit dieser Internet-Seiten oder von deren Inhalten. Hyperlink-Verknüpfungen zu diesen Inhalten erfolgen auf eigenes Risiko des Nutzers. Heraeus haftet nicht für direkte oder indirekte Schäden, die dem Nutzer aus der Nutzung und der Existenz der Informationen auf diesen Webseiten entstehen. Heraeus haftet ferner nicht für die Virenfreiheit dieser vom Nutzer aufgerufenen Informationen.

Alle im Bericht genannten Preise sind Geldkurse im Interbankenmarkt, die Charts basieren auf Thomson Reuters.




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