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Edelmetalle Kompakt für die 41. KW 2013

14.10.2013  |  Florian Richardt
Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und die Platingruppenmetalle Palladium, Iridium, Osmium, Ruthenium und Rhodium gehören zum Kerngeschäft des Heraeus Konzerns. Am Standort Hanau ist das Tochterunternehmen Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH für den weltweiten Handel der Edelmetalle im Konzern tätig. In einem wöchentlich erscheinenden Marktbericht veröffentlicht das Unternehmen einen Marktüberblick in mehreren Sprachen.


Gold

Gold erhielt im Verlauf der Berichtsperiode keine Unterstützung durch den Haushaltsstreit in den USA. Vielmehr verlor das Metall angesichts der Lösungsmöglichkeiten an Boden und fiel am Freitagnachmittag auf ein 3-Monats-Tief von 1,262 $/oz. Nachdem der Handel anschließend für 10 Sekunden angehalten wurde, kletterte das Metall bis auf 1,272 $/oz.

Die niedrigen Preise belebten einmal mehr die physische Nachfrage. Speziell die Europäische Investmentnachfrage erholt sich, wenngleich das Ausgansniveau niedrig ist. Auch für den Asiatischen Markt erwarten wir in dieser Woche eine ähnliche Bewegung. Die Prämie für Investmentbarren an der Shanghai Gold Exchange ist bereits signifikant angezogen und in Indien steht Diwali vor der Tür.

Während abzuwarten bleibt wie sich die kürzlich erhöhten Einfuhrzölle in Indien auswirken, sehen wir Anzeichen, dass die physische Nachfrage in China nachlässt - eine weitere Korrektur. Aktuell scheint es so, als dominieren die Bären den Markt wodurch ein Test der Marken von 1.250 und 1.200 $/oz als nicht unwahrscheinlich gilt. Maßgebend wird die Entscheidung über den US Haushalt diesen Donnerstag sein. Eine Lösung hierfür ist bereits "eingepriced". Sollten die USA die drohende Zahlungsunfähigkeit nicht abwenden können, was als unwahrscheinlich gilt, könnte dies ein Auslöser für höhere Preise sein.


Silber

Silber hat im Verlauf der letzten Woche ca. 2,70% nachgegeben. Vor allem technische Verkäufe am Freitagnachmittag wurden als Hauptgrund für den Kursverlust gesehen. Trotz dessen gestalten sich die industrielle Nachfrage sowie die ETF-Bestände, welche sich auf einem Allzeithoch befinden, als positiv. Auch die "wedding and festival season" und die derzeit stattfindende partielle Substitution von Gold zu Silber führen zu einer erhöhten Nachfrage. Auch gilt der Haushaltsstreit in den USA eher preisunterstützend. Obwohl allgemeinhin von einer Einigung in letzter Minute ausgegangen wird, ist eine temporäre Zahlungsunfähigkeit der USA ab Donnerstag dieser Woche nicht gänzlich ausgeschlossen. Eine weitere Verzögerung des "Zurückfahrens" der Käufe von amerikanischen Staatsanleihen (Tapering) im Dezember dieses Jahres wäre dann von geldpolitischer Seite nur konsequent.

Allgemein ist zu erkennen, dass Silber in den letzten Wochen in einer vergleichsweise engen Bandbreite handelte. Die Marken von 21 bzw 23 $/oz stellen hier wesentliche Unterstützungen bzw. Widerstände dar. Sollte das Metall nun unter die Unterstützung von 21 $/oz rutschen, könnten zunächst weitere charttechnische Verkäufe folgen. Bisher zeigt sich Silber aber technisch und fundamental besser unterstützt als Gold.


Platin

Platin konnte sich in der letzten Woche nicht über der Marke von 1.400 $/oz etablieren und handelt aktuell bei 1.370 $. In Südafrika konnte Anglo American Platinum, der weltweit größte Platinproduzent, eine Beendigung des Streiks vermelden durch den das Unternehmen laut Thomson Reuters einen Produktionsverlust von ca. 44.000 Unzen hinnehmen musste. Analysten befürchten einmal mehr, dass sich der Streik auch auf Nachbarländer wie Simbabwe ausweiten könnte. In diesem Fall sind Preissteigerungen die logische Folge.

Die Investmentnachfrage in Form von ETFs kennt weiterhin nur eine Richtung. Hier ist speziell der von Absa Capital aufgelegt Platin ETF zu nennen, welcher mittlerweile über 720.000 Unzen des Metalls in seinem Bestand hält.

Aus charttechnischer Sicht stellt das Oktobertief bei 1.360 $/oz und folgend die Marke von 1.300 $/oz eine Unterstützung dar. Nach oben stellt die Marke von 1.400 eine wesentliche Hürde dar.


Palladium

Palladium konnte letzte Woche leicht zulegen und handelt aktuell über 700 $/oz. Der weltweit größte Palladiumproduzent, Norilsk Nickel, plant seine Minenproduktion in den nächsten Jahren zu erhöhen. Hierfür beabsichtigt das Unternehmen ca. 10 Milliarden USD zu investieren. Dementsprechend könnte die Platin- und Palladiumproduktion in 2016 um ca. 2% und im Jahre 2018 um ca. 10% steigen. Mittelfristig wird vom Markt jedoch erwartet, dass das Angebotsdefizit weiterhin bestehen bleibt, sodass die Erhöhung der Minenproduktion von Norilsk Nickel nur ein "Tropfen auf den heißen Stein" darstellt.

Unverändert gestaltet sich die Charttechnik. Wichtige Punkte sind weiterhin das Septembertief bei 680 $/oz bzw. 735 $/oz.


Rhodium, Ruthenium, Iridium

Rhodium bewegte sich trotz deutlich gestiegener Umsätze nicht von der Stelle. Das Metall handelt nach wie vor auf einem Niveau von 1,000 $/oz und der Preis hat sich seit einem Monat nur marginal geändert. Wir sehen aufgrund der tieferen Kurse eine sehr gute Nachfrage, insbesondere aus Asien.

Im Ruthenium gibt es ebenfalls klare Anzeichen, dass der heftige Verkaufsdruck nachgelassen hat und dass es ebenfalls - im Hinblick auf die schwachen Preisniveaus - schon erste größere Eindeckungen gegeben hat. Momentan erwarten wir im Ruthenium eine kleine, zumindest zeitweise, Konsolidierung des Marktes.

Iridium ist weiterhin auf dem Weg nach unten und handelt erneut leicht schwächer (Bandbreite 450 - 575 $/oz). Auch wenn einige Marktteilnehmer den vergleichsweise günstigen Preis zu strategischen Käufen genutzt haben, ist unserer Meinung nach die Talfahrt noch nicht ganz beendet. Allerdings hat sich die Geschwindigkeit der Abwärtsbewegung etwas verlangsamt.


© Florian Richardt, Manager Sales und Marketing
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH



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Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht enthaltenen Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerichtete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können. Durch das Setzen eines Links zu fremden Internet-Seiten ("Hyperlinks") macht sich Heraeus weder diese Website noch deren Inhalt zu eigen, da Heraeus die Inhalte auf diesen Seiten nicht ständig kontrollieren kann. Ferner ist Heraeus nicht verantwortlich für die Verfügbarkeit dieser Internet-Seiten oder von deren Inhalten. Hyperlink-Verknüpfungen zu diesen Inhalten erfolgen auf eigenes Risiko des Nutzers. Heraeus haftet nicht für direkte oder indirekte Schäden, die dem Nutzer aus der Nutzung und der Existenz der Informationen auf diesen Webseiten entstehen. Heraeus haftet ferner nicht für die Virenfreiheit dieser vom Nutzer aufgerufenen Informationen.

Alle im Bericht genannten Preise sind Geldkurse im Interbankenmarkt, die Charts basieren auf Thomson Reuters.




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