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Edelmetalle Kompakt für die 11. KW 2014

17.03.2014  |  Florian Richardt
Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und die Platingruppenmetalle Palladium, Iridium, Osmium, Ruthenium und Rhodium gehören zum Kerngeschäft des Heraeus Konzerns. Am Standort Hanau ist das Tochterunternehmen Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH für den weltweiten Handel der Edelmetalle im Konzern tätig. In einem wöchentlich erscheinenden Marktbericht veröffentlicht das Unternehmen einen Marktüberblick in mehreren Sprachen.


Gold

Die positive Entwicklung im Gold hat sich um eine weitere Woche fortgesetzt. Nach dem Rücksetzer im Zuge positiver Arbeitsmarktzahlen aus den USA in der Vorwoche, hat das Metall während dieser Berichtsperiode wieder um 3,20% zugelegt. Der Großteil der Marktteilnehmer ist von dem Preisanstieg im Gold seit Jahresanfang und der scheinbaren Trendumkehr überrascht worden. Die wenigsten Prognosen für 2014 hatten den Anstieg antizipiert. Gold handelt so hoch wie zuletzt im September 2013.

Weiterhin ist es die Lage in der Ukraine, die Gold auf den aktuellen Wert von 1.385 $/oz getrieben hat. Die Sorge, dass sich die politischen Spannungen zwischen Russland und der Ukraine nicht friedlich lösen lassen, hat verstärkt zu safe haven Käufen geführt. Auch die angespannte Beziehung zwischen Russland und dem Westen trägt zur Verunsicherung im Markt bei. Das Interesse an Gold als sichere Anlage wurde zusätzlich durch die enttäuschenden Exportdaten aus China geschürt. Die mögliche Verlangsamung des Wachstums - wenn auch auf vergleichsweise hohem Niveau - und die Meldung des ersten Ausfalls einer Unternehmensanleihe führt bei Anlegern zur Rückkehr zu risikoärmeren Anlageklassen wie Gold.

Die China Gold Association erwartet für das erste Quartal jedoch einen Nachfragerückgang in der zweitgrößten Volkswirtschaft von ca. 50t (-17%) ausgehend von 300t im Vorjahr. Auch insgesamt betrachtet ist die physische Nachfrage weiterhin verhalten und es sind wie erwähnt vornehmlich Investoren, die das Metall in die Höhe getrieben haben. Entsprechend profitierten die ETFs.

In dieser Woche steht das Policy Meeting der FED im Fokus (18./19. März). Eine schneller als erwartete Rückführung der Anleihekäufe könnte Gold trotz der Unterstützung durch die angesprochenen politischen Spannungen einen Dämpfer versetzen.


Silber

Trotz der vermeintlich negativen Nachrichtenlage hat sich Silber tapfer geschlagen. Nach der schwachen chinesischen Handelsbilanz folgten nun auch enttäuschende Zahlen zur Industrieproduktion sowie zu den Einzelhandelsumsätzen aus China. In Basismetallen wie Kupfer führte dies zu Preisverlusten von bis zu 9%. Auch die Aktienmärkte befanden sich weitestgehend im Sinkflug.

Silber hingegen konnte über die Berichtsperiode 3,10% gewinnen und so einmal mehr auch mit seiner Investmentseite glänzen. Die politische Unsicherheit auf der Krim unterstützte so nicht nur Gold, sondern in geringerem Maße auch Silber, zumal sich auch wirtschaftliche Sanktionen gegen Russland und entsprechend konjunktureller Schaden noch nicht abzeichnen. Silber hat sich wieder über den 21,00 $/oz etabliert und sofern wir im Gold Richtung 1.400 $/oz gehen ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass wir im Silber die 22,00 $/oz testen. Charttechnische Unterstützungen befinden sich bei 21,10 $/oz und 20,65 $/oz.


Platin

Platin handelte in der vergangenen Woche tendenziell seitwärts und setzte den Preisanstieg aus den vorigen Wochen nicht fort. Das Metall schloss die Woche mit einem Verlust von 1,20% ab.

Die Streiks in Südafrika laufen nun seit sieben Wochen und es ist weiterhin keine Einigung zwischen Gewerkschaft und Produzenten in Sicht. Die Nachfrage wird aus existierenden Beständen bedient und die Aufgelder für Platinschwamm sind weiterhin erhöht. Da die Minen ihre Arbeiter während der Streiks nicht bezahlen müssen, entgehen ihnen zwar Einnahmen aufgrund der ausbleibenden Produktion, allerdings ergeben sich auch entsprechende Lohn-Einsparungen.

Wenn sich herausstellt, dass die Nachfrage nicht mehr bedient werden kann, würde dies die Preise sehr schnell nach oben treiben. Solange es fundamental sowie zur Lage in Südafrika keine neuen richtungsweisenden Indizien gibt, wird sich Platin wahrscheinloch im Sog von Gold bewegen.


Palladium

Nach dem deutlichen Anstieg im Palladium in den vergangenen Wochen musste das Metall in dieser Berichtsperiode einen Verlust hinnehmen (-1,70%). Mitte der Woche fiel das Metall kurzfristig unter 760 $/oz und wir haben auf dem tieferen Niveau gutes Kaufinteresse gesehen. Der Rücksetzer war vermutlich von Gewinnmitnahmen ausgelöst worden.

Die Aufgelder für Palladiumschwamm sind unverändert hoch und solange sowohl die Streiks in Südafrika als auch die drohenden Handelssanktionen für Russland, dem größten Palladiumproduzenten, das Bild bestimmen, sehen wir diesbezüglich keine Veränderung. Für die kommenden Tage erwarten wir tendenziell eine Seitwärtsbewegung, nachdem die erreichten 780 $/oz in der Vorwoche nicht verteidigt werden konnten. Sollten wir allerdings nachhaltig über die Marke von 785 $/oz gehen, sehen wir weiter Platz nach oben.


Rhodium, Ruthenium, Iridium

Im Rhodium hat sich trotz der anhaltenden Streiks in Südafrika überraschend wenig getan. Nachdem es Ende der letzten Woche noch so aussah, als würden wir festere Preise sehen, kam es in den letzten beiden Tagen der Berichtswoche zu kleineren Gewinnmitnahmen. Die geringe Nachfrage aus der Industrie hat ebenfalls seinen Beitrag zur Bewegung geleistet. Aufgrund hoher Bestände bewegt sich Rhodium momentan seitwärts (letzter Kurs: 1.035 - 1.095 $/oz).

Ruthenium hat sich aufgrund der bestehenden Nachfrage leicht nach oben bewegt. Dabei blieb Interesse von der aus Verbrauchssicht wichtigsten Industrie, der Elektronikindustrie, weiterhin aus. Es scheint, als könnten wir bei gleichbleibendem Bedarf in den nächsten Wochen erneut leicht steigende Kurse sehen.

Iridium hat unsere Erwartungen bestätigt und sich weiter gefestigt. Die verschiedenen Anwender, bzw. Verbraucher von Iridium nehmen nach wir vor die Gelegenheit des vergleichsweise günstigen Preises wahr und sichern sich ihre Bedarfe - zum Teil auch für zukünftig benötigte Mengen - ab (Spanne 510 - 580 $/oz).

Generell ist anzumerken, dass wir über die bisher verhaltenen Reaktionen der kleinen Metalle - mit Ausnahme von Iridium - etwas überrascht sind. Die Streiks dauern inzwischen seit sieben Wochen an und es ist bislang noch zu keinen Einschränkungen bezüglich der Verfügbarkeit gekommen. Trotzdem sollte man weiterhin vorsichtig sein und die Nachrichtenlage in Südafrika mit großer Aufmerksamkeit verfolgen.


© Florian Richardt, Manager Sales und Marketing
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH



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Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht enthaltenen Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerichtete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können. Durch das Setzen eines Links zu fremden Internet-Seiten ("Hyperlinks") macht sich Heraeus weder diese Website noch deren Inhalt zu eigen, da Heraeus die Inhalte auf diesen Seiten nicht ständig kontrollieren kann. Ferner ist Heraeus nicht verantwortlich für die Verfügbarkeit dieser Internet-Seiten oder von deren Inhalten. Hyperlink-Verknüpfungen zu diesen Inhalten erfolgen auf eigenes Risiko des Nutzers. Heraeus haftet nicht für direkte oder indirekte Schäden, die dem Nutzer aus der Nutzung und der Existenz der Informationen auf diesen Webseiten entstehen. Heraeus haftet ferner nicht für die Virenfreiheit dieser vom Nutzer aufgerufenen Informationen.

Alle im Bericht genannten Preise sind Geldkurse im Interbankenmarkt, die Charts basieren auf Thomson Reuters.




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