Die Schotten stimmen am 18.9. über den Verbleib im Vereinigten Königreichs ab
29.04.2014 | Vertrauliche Mitteilungen
Am 18. September können die schottischen Stimmbürger darüber befinden, ob Schottland weiterhin ein Teil des Vereinigten Königreichs bleiben oder besser den Weg in eine völlige Eigenständigkeit gehen soll. Seit der Vereinigung mit Wales und England im Jahr 1707 ist der schottische Nationalwille jedenfalls ungebrochen und "wahre" Schotten grüßen sich noch immer mit einem "Scotland first".
Um Abspaltungstendenzen entgegenzuwirken, genießen die rund 5,3 Millionen Schotten schon seit dem Ende der 1990er Jahre in der Justiz, dem Bildungswesen, dem Sozialsystem und auch dem kirchlichen Bereich weitgehende Sonderrechte, betonen die Unionisten (also diejenigen, die im Vereinigten König reich verbleiben möchten).
Und wer die Trennung befürwortet, verweist gerne auf die gleichen Tat sachen mit dem Argument, daß es zu einer völligen Unabhängigkeit doch gar kein großer Schritt mehr sei. Bei den vorstehend genannten Bereichen ist dies zweifelsohne der Fall. Noch weitgehend ungeklärt wären aber die Währungs- und Verteidigungsfrage und nicht zuletzt die internationalen Mitgliedschaf ten eines unabhängigen Schottlands.
Sowohl der britische Schatzkanzler als auch der Zentralbankchef werden schon jetzt nicht müde zu betonen, daß ein unabhängiges Schottland sich auch vom britischen Pfund trennen müßte. Dies könnte vor allem die beiden größten britischen Banken Royal Bank of Scotland und Lloyds schwer treffen, die beide ihren Sitz im schottischen Edinburgh haben. Bezogen auf Schottland alleine wäre dann die Bilanzsumme dieser beiden Banken zusammmen rund zwölf Mal höher als das schottische Sozialprodukt (in Irland, Island oder Zypern ging es in der Spitze "nur" um das Sechsfache!). Der schottische Bankensektor könnte dann schnell zu einem neuen "Problemfall" - mit noch nicht dagewesenen Ausmaßen -
werden.
Auf der internationalen Bühne dürfte es für Schottland beispielsweise schwierig sein, Mitglied der EU zu werden. Für die Aufnahme neuer Mitglieder (als ein solches wäre Schottland zu behandeln) ist bekanntermaßen die einstimmige Zustimmung aller EU-Staaten erforderlich. Und diese wäre nicht nur von Großbritannien kaum zu erwarten, sondern auch die spanische Führung ließ hinter vorgehaltener Hand längst durchblicken, daß sie einem Alleingang Schottlands nie und nimmer zustimmen würde, um den eigenen Separatismusbewegungen (z.B. im Baskenland und Katalonien) keinen Vorschub zu geben.
© Vertrauliche Mitteilungen
Auszug aus den wöchentlich erscheinenden Infoblatt Vertrauliche Mitteilungen - aus Politik, Wirtschaft und Geldanlage, Nr. 4076
Um Abspaltungstendenzen entgegenzuwirken, genießen die rund 5,3 Millionen Schotten schon seit dem Ende der 1990er Jahre in der Justiz, dem Bildungswesen, dem Sozialsystem und auch dem kirchlichen Bereich weitgehende Sonderrechte, betonen die Unionisten (also diejenigen, die im Vereinigten König reich verbleiben möchten).
Und wer die Trennung befürwortet, verweist gerne auf die gleichen Tat sachen mit dem Argument, daß es zu einer völligen Unabhängigkeit doch gar kein großer Schritt mehr sei. Bei den vorstehend genannten Bereichen ist dies zweifelsohne der Fall. Noch weitgehend ungeklärt wären aber die Währungs- und Verteidigungsfrage und nicht zuletzt die internationalen Mitgliedschaf ten eines unabhängigen Schottlands.
Sowohl der britische Schatzkanzler als auch der Zentralbankchef werden schon jetzt nicht müde zu betonen, daß ein unabhängiges Schottland sich auch vom britischen Pfund trennen müßte. Dies könnte vor allem die beiden größten britischen Banken Royal Bank of Scotland und Lloyds schwer treffen, die beide ihren Sitz im schottischen Edinburgh haben. Bezogen auf Schottland alleine wäre dann die Bilanzsumme dieser beiden Banken zusammmen rund zwölf Mal höher als das schottische Sozialprodukt (in Irland, Island oder Zypern ging es in der Spitze "nur" um das Sechsfache!). Der schottische Bankensektor könnte dann schnell zu einem neuen "Problemfall" - mit noch nicht dagewesenen Ausmaßen -
werden.
Auf der internationalen Bühne dürfte es für Schottland beispielsweise schwierig sein, Mitglied der EU zu werden. Für die Aufnahme neuer Mitglieder (als ein solches wäre Schottland zu behandeln) ist bekanntermaßen die einstimmige Zustimmung aller EU-Staaten erforderlich. Und diese wäre nicht nur von Großbritannien kaum zu erwarten, sondern auch die spanische Führung ließ hinter vorgehaltener Hand längst durchblicken, daß sie einem Alleingang Schottlands nie und nimmer zustimmen würde, um den eigenen Separatismusbewegungen (z.B. im Baskenland und Katalonien) keinen Vorschub zu geben.
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Auszug aus den wöchentlich erscheinenden Infoblatt Vertrauliche Mitteilungen - aus Politik, Wirtschaft und Geldanlage, Nr. 4076