Skandinavien "zwang" Lettland zum Euro-Beitritt
17.06.2014 | Vertrauliche Mitteilungen
Trotz mehrheitlicher Ablehnung durch die Bevölkerung (in einer Umfrage sprachen sich z.B. 53% dagegen aus), trat Lettland zum 1. Januar dem Euro-Währungsverbund bei. Wie jetzt nach und nach bekannt wird, wurde dessen Regierung dazu insbesondere von einigen skandinavischen Banken regelrecht unter Druck gesetzt, wie zuletzt Wirtschaftsminister Vjaceslavs Dombrovskis in einem Fernsehinterview andeutete.
Das Dilemma begann im Herbst 2008, als der Internationale Währungsfonds dem Land mehr als 7,5 Mrd. € zur Verfügung stellte, um den drohenden Staatsbankrott abzuwenden. Die Kreditgewährung war mit harten Sparauflagen verbunden, die das Land in den ersten drei Jahren auch weitgehend befolgte.
Schwedische Banken beteiligten sich mit annähernd 900 Mio. € an dieser Kreditgewährung, wobei das meiste Geld von der "Schwedbank" kam, die sowohl in Schweden als auch in Lettland als das größte Kreditinstitut des Landes anzusehen ist. Sie hatte ein großes eigenes Interesse an einer finanziellen Stabilisierung Lettlands, weil sie wegen ihrer zahlreichen "mißlungenen" Kreditengagements in Lettland sonst selbst vor gravierende Schwierigkeiten gestellt worden wäre.
Das eigentliche Vorhaben der lettischen Führung, die Landeswährung (Lats) möglichst kontrolliert abzuwerten, um auf diese Weise den Wert der ausländischen Forderungen zu dezimieren, hätte die Schwedbank ebenfalls zu einem "Sanierungsfall" werden lassen. Doch auch Schweden wäre bis heute kaum in der Lage, die für eine dann erforderliche "Stützung" der Schwedbank bereitzustellenden Mittel aufzubringen. Und somit blieb aus "skandinavischer" Sicht nur noch die Möglichkeit, der Eurozone beizutreten.
Eine "Abwertung" der lettischen Verbindlichkeiten wurde dadurch unmöglich und für die Kredite u.a. der Schwedbank bürgen nun in letzter Konsequenz auch die Steuerzahler der anderen Euroländer. Der deshalb auf die lettische Regierung ausgeübte Druck war jedenfalls so stark, daß man den eigentlichen Wunsch der eigenen Bevölkerung (siehe oben) ignorierte und dem Euro-Verbund beitrat...
© Vertrauliche Mitteilungen
Auszug aus den wöchentlich erscheinenden Infoblatt Vertrauliche Mitteilungen - aus Politik, Wirtschaft und Geldanlage, Nr. 4083
Das Dilemma begann im Herbst 2008, als der Internationale Währungsfonds dem Land mehr als 7,5 Mrd. € zur Verfügung stellte, um den drohenden Staatsbankrott abzuwenden. Die Kreditgewährung war mit harten Sparauflagen verbunden, die das Land in den ersten drei Jahren auch weitgehend befolgte.
Schwedische Banken beteiligten sich mit annähernd 900 Mio. € an dieser Kreditgewährung, wobei das meiste Geld von der "Schwedbank" kam, die sowohl in Schweden als auch in Lettland als das größte Kreditinstitut des Landes anzusehen ist. Sie hatte ein großes eigenes Interesse an einer finanziellen Stabilisierung Lettlands, weil sie wegen ihrer zahlreichen "mißlungenen" Kreditengagements in Lettland sonst selbst vor gravierende Schwierigkeiten gestellt worden wäre.
Das eigentliche Vorhaben der lettischen Führung, die Landeswährung (Lats) möglichst kontrolliert abzuwerten, um auf diese Weise den Wert der ausländischen Forderungen zu dezimieren, hätte die Schwedbank ebenfalls zu einem "Sanierungsfall" werden lassen. Doch auch Schweden wäre bis heute kaum in der Lage, die für eine dann erforderliche "Stützung" der Schwedbank bereitzustellenden Mittel aufzubringen. Und somit blieb aus "skandinavischer" Sicht nur noch die Möglichkeit, der Eurozone beizutreten.
Eine "Abwertung" der lettischen Verbindlichkeiten wurde dadurch unmöglich und für die Kredite u.a. der Schwedbank bürgen nun in letzter Konsequenz auch die Steuerzahler der anderen Euroländer. Der deshalb auf die lettische Regierung ausgeübte Druck war jedenfalls so stark, daß man den eigentlichen Wunsch der eigenen Bevölkerung (siehe oben) ignorierte und dem Euro-Verbund beitrat...
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