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Edelmetalle Kompakt für die 47. KW 2014

24.11.2014  |  Florian Richardt
Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und die Platingruppenmetalle Palladium, Iridium, Osmium, Ruthenium und Rhodium gehören zum Kerngeschäft des Heraeus Konzerns. Am Standort Hanau ist das Tochterunternehmen Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH für den weltweiten Handel der Edelmetalle im Konzern tätig. In einem wöchentlich erscheinenden Marktbericht veröffentlicht das Unternehmen einen Marktüberblick in mehreren Sprachen.


Gold

Gold konnte die Kursgewinne der Vorwoche halten und verteidigte in den letzten Tagen nicht nur erfolgreich die Unterstützung von 1.180 $/oz, sondern schloss die Woche auch knapp über der Schwelle von 1.200 $/oz. Das Metall verzeichnete somit einem Wochengewinn von 1%. Nach den im 3. Quartal deutlich gestiegenen Goldimporten nach Indien stehen erneut regulierende Maßnahmen wie eine Erhöhung der Importzölle im Raum.

Zum Ausgleich der Handelsbilanz werden diese von der indischen Zentralbank und der Regierung aktuell diskutiert und es wird mit einer kurzfristigen Anpassung gerechnet, die die Nachfrage aus Indien entsprechend belasten wird. Unterstützung erhielt das Metall durch Zentralbankenkäufe: So erklärte beispielsweise die russische Notenbank letzte Woche, dass Gold aktuell etwa 10% ihrer Reserven ausmache und dieses Jahr bisher 150 Tonnen gekauft worden sind.

Die niederländische Zentralbank machte wiederum von sich Reden, nachdem sie 120 Tonnen Gold aus den USA zurück nach Amsterdam holte. Ziel der Rückholung sei unter anderem gewesen, das Vertrauen der Bevölkerung im Falle einer neuen Krise zu erhöhen. Ende dieser Woche findet das Gold Referendum in der Schweiz statt. Umfragen zufolge ist ein positiver Ausgang unwahrscheinlich; bei einer unerwarteten Zustimmung hätte diese jedoch Signalwirkung und würde eine entsprechende Rally auslösen.

Neben starker Nachfrage aus Asien beobachten wir ungebrochenes Interesse an Investmentbarren. Die Verfügbarkeit von 999.9 Gold ist derzeit entsprechend limitiert, was sich in höheren Prämien beim Sourcing niederschlägt. Mit der überraschenden Zinssenkung in China und der Möglichkeit anziehender Nachfrage aus dem Land der Mitte im Rücken, sehen wir Gold gut unterstützt. Zu verteidigen bleibt die Marke von 1.200 $/oz.


Silber

Silber schloss die Woche mit leichten Gewinnen ab (+ 0,73%). Während die ETF-Bestände in der Berichtsperiode leicht gestiegen sind, soll die physische Silbernachfrage gem. GFMS – Thomson Reuters, im Vergleich zum Vorjahr, fallen. Die Barren und Münznachfrage wird ca. 21% schwächer erwartet. Zudem wird auch die industrielle- sowie Schmucknachfrage um 1,8 bzw. 4,4% fallen. Auch wir konnten eine eher verhaltene Nachfrage nach Silberbarren verzeichnen.

Aus historischer Sicht, ist Silber derzeit das am stärksten schwankende Metall (historische Volatilität: ca: 21% p.a.). Das Novembertief besteht bei 15,03 $/oz - vergleichbare Levels bestanden zuletzt Anfang 2010 - des Novemberhoch bei 16,57 $/oz. Diese Woche stehen zum Beispiel folgende Daten im Vordergrund: US Redbook sowie US Verbrauchervertrauen (Dienstag, 14:55 Uhr bzw. 16:00 Uhr), US Immobilienmarktdaten (Mittwoch, 16:00 Uhr) bzw. Wirtschaftsdaten zur Eurozone (Freitag, 11 Uhr).


Platin

Nach dem Vorbild des World Gold Council haben nun die Platingiganten Anglo American Platinum, Aquarius Platinum, Impala Platinum Holdings, Lonmin, Northam Platinum und Royal Bafokeng Platinum den World Platinum Investment Council (WPIC) gegründet. Dieser soll zum Zweck der Unterstützung von institutionellen Investoren und Kleinanlegern sowie zur Informationsversorgung der Investorenkreise dienen.

Seit Beendigung des 5-monatigen Streiks herrscht immer noch Angebotsüberhang durch die überirdischen Bestände. Platin handelt derzeit etwa bei 1.200 $/oz. In der Berichtsperiode eröffnete Platin bei 1.205 $/oz und schloss zum Ende der Woche bei 1.223 $/oz ab. Somit befindet sich der Platinpreis immer noch weit unter dem Niveau, welches die Produzenten benötigen, um profitabel zu bleiben.

Aufgrund der höheren industriellen Nachfrage in den letzten Wochen haben sich die Prämien für Platinschwämme in der Berichtsperiode weiter gefestigt. Sollte sich der Platinpreis weiter nach unten bewegen, erwarten wir stärkere Ankäufe aus der Industrie.


Palladium

Auch in der Berichtsperiode bewegte sich Palladium weiterhin seitwärts mit einem Anstieg am Ende der Woche. Das Metall eröffnete die Berichtsperiode bei 763 $/oz und schloss zum Ende der Woche bei 785 $/oz. China, als weltweit größter Automarkt, bleibt weiterhin primärer Treiber für die Palladiumnachfrage. So stiegen die Absatzzahlen in der Autoindustrie in China im Oktober um 6,6% im Vorjahresvergleich.

Der chinesische Automarkt macht dabei einen signifikanten Anteil der globalen Palladiumnachfrage für Autokatalysatoren aus. Chinesische Palladiumimporte sind von Januar bis September diesen Jahres um 27,6% gestiegen. Solide Unterstützung findet Palladium noch bei rund 743 $. Im Gegensatz zu Platin bewegen sich die Prämien für Palladiumschwamm auf konstantem Niveau. Wir konnten in der Berichtsperiode keine signifikanten Nachfrageentwicklungen beobachten.


Rhodium, Ruthenium, Iridium

Unsere Annahme der Vorwoche über tendenziell schwächere Kurse bei Rhodium ist eingetreten. Wiederum gab es nur unterdurchschnittliche Umsätze, die durch das insgesamt etwas lustlose und negative PGM Umfeld momentan schwer Vertrauen (zurück)gewinnen können.

Es gibt sicher nach wie vor starken Bedarf von diversen Anwendern, wie z.B. der Auto- und der Chemischen Industrie, allerdings ist bedingt durch die Preisbewegung der letzten Wochen bei den Einkäufern momentan keine Eile angebracht. Auch ein größerer Metallabfluss aus dem Rhodium Fonds lässt sicher aktuell auch nicht auf schnell steigende Kurse schließen. Auf dem aktuell etwas schwächeren Niveau haben wir Kaufinteresse gesehen, aber sicher nicht in dem Maße, was einen Preissprung rechtfertigen ließe.

Ruthenium tritt immer noch auf der Stelle und es gibt preisseitig keine Neuigkeiten. Allerding sind die Umsätze leicht angestiegen. Es gibt zwar keine Anzeichen auf schnell steigende Kurse, dennoch sieht es aktuell so aus, als wäre die untere Seite sehr gut unterstützt und wir deshalb auf absehbare Zeit keine schwächeren Preise sehen werden. Der Druck, ein solch „günstiges“ Rohstoff, welches auf einem Mehrjahres-Low handelt, aktiv zu verkaufen, ist verständlicherweise sehr gering.

Iridium hat noch einmal dem Verkaufsdruck nachgeben müssen und wieder tiefere Preise gesehen. Wir handeln aktuell nahe der psychologischen Marke von 500 $/oz, auf die wir schon vor einigen Wochen hingewiesen haben. Kurzfristig sollte es sicher keinen Preissprung nach oben geben. Es bleibt allerdings abzuwarten, ob der Preis, der inzwischen wieder auf dem Niveau von vor 9 Monaten handelt, schon attraktiv genug ist, um wieder Preisabsicherungen abzuschließen.


© Florian Richardt, Manager Sales und Marketing
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH



Disclaimer: Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden.

Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht enthaltenen Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerichtete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können. Durch das Setzen eines Links zu fremden Internet-Seiten ("Hyperlinks") macht sich Heraeus weder diese Website noch deren Inhalt zu eigen, da Heraeus die Inhalte auf diesen Seiten nicht ständig kontrollieren kann. Ferner ist Heraeus nicht verantwortlich für die Verfügbarkeit dieser Internet-Seiten oder von deren Inhalten. Hyperlink-Verknüpfungen zu diesen Inhalten erfolgen auf eigenes Risiko des Nutzers. Heraeus haftet nicht für direkte oder indirekte Schäden, die dem Nutzer aus der Nutzung und der Existenz der Informationen auf diesen Webseiten entstehen. Heraeus haftet ferner nicht für die Virenfreiheit dieser vom Nutzer aufgerufenen Informationen.

Alle im Bericht genannten Preise sind Geldkurse im Interbankenmarkt, die Charts basieren auf Thomson Reuters.




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