Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Bringt Palladium die Assets ins Lot?

05.10.2015  |  Christian Vartian
Seit dem gefinkelten Programm "QE"3 aus Dezember 2012, welches von Anfang an deflatorisch ausgelegt war, bloß invers bezeichnet wurde und mit der Ausnahme des Ankaufes von Hypothekarschulden durch die US-Zentralbank keinerlei Liquidität schuf, hat man den Märkten gewisse Korrelationen vorgespielt:


A) Angebliche Fundamentalzusammenhänge

Richtig ist und es wurde durch "QE"3 auch direkt bewirkt, dass ein sich erholender Markt für Immobilienschulden die Zwangsversteigerungen von Immobilien reduziert. Die Reduktion von Zwangsversteigerungen führt dann zu einem Ende des Preisverfalles von Immobilien selbst. Dieses Ende des Preisverfalles und die Umkehrung in einen Wiederanstieg bringt die US-Familie von in der Summe ihres Vermögens minus ihrer Schulden von negativ zurück ins positive Nettovermögen.

Durch die Erhöhung des Wertes des Vermögens wohlgemerkt, nicht durch die Reduktion der Schulden. Damit gibt es wieder Kreditspielraum und man kann wieder konsumieren. Gleichzeitig werden wegen wieder steigender Preise neue Häuser gebaut. Häuser kann ein chronisches Importland wie die USA nicht importieren, die muss man im Inland erzeugen und das schafft Arbeitsplätze.

Soweit stimmt das, Bau und Consumer Spending haben sich erholt seit die Zentralbank sie direkt subventionierte. Und Immobilien waren schon immer der Hauptkonkurrent von Gold.

Die US-Zentralbank hat aber die Geldmenge nicht erhöht, vielmehr deflationär verbal zu verringerter Umlaufgeschwindigkeit beigetragen. China hat mit seiner Bremsung zum ungünstigen Zeitpunkt dann die weltweite Deflation perfekt gemacht.

Falsch ist, dass von einer kurzen Phase der Sondereinsparung beim Material wegen deflationärem Rohstoffpreisverfall abgesehen, die Industrie dauerhaft in einem deflationären Umfeld ihre Gewinne erhöhen kann. Einige Zeit ab Ende 2012 ging das, es ist längst vorbei und war als erstes vorbei.

Der ISM index kam mit 50.2, dem niedrigsten Wert seit Mai 2013. Neue Bestellungen gar mit dem niedrigsten Wert seit August 2012. In Japan kam die Industrieproduktion mit -0,5% vs. Regierungsprognose von + 2,8%.

Ohne mehr Geldmenge ist hier der erste Engpass. Eine Zinserhöhung in den USA würde zudem den USD im Wechselkurs heben, womit US-Industriewaren im Vergleich mit der Konkurrenz noch teurer würden und der Einbruch damit noch schlimmer.

Sie können in dieser Schriftenreihe über die sich laufend verschlechternden US-Industriezahlen samt Beschäftigung schon seit Monaten lesen.

Nun gibt es, nachdem wir die Sektoren in den USA analysiert haben, nur eine Frage: Was macht die Beschäftigung im SALDO aus dem noch positiven, aber extrem zinssensiblen Bau mitsamt dem noch positiven, aber extrem zinssensiblen Consumer Spending und der sich verschlechternden Industrie, die aber an sich leichter mit hohen Zinsen umgehen könnte?

Und diese Woche Freitag ging es sich erstmals im Saldo nicht mehr aus: Die nonfarm payrolls kamen weit unterhalb der Erwartungen zum Jobwachstum herein. Dies ist aber ein Hauptkriterium für die Offenmarktpolitik der US-Zentralbank.

Die Show lautend "Deflation ist gut für Wirtschaft und bei Zinserhöhung kaufe Aktien" ist demaskiert.


B) Angebliche Asset-Korrelationen

Letzten Freitag kam mit diesen Zahlen eben aus Sicht der Märkte die Entwarnung zur kurzfristig zu erwartenden Zinserhöhung.

Seit "QE"3 ist der Markt ja darauf dressiert worden, völlig unsinnigerweise bei Zinserhöhungserwartung Aktien zu kaufen, obwohl Aktiengesellschaften bei niedrigeren Zinsen selbstverständlich ebenfalls besser leben als bei höheren.

Nun geschah zuerst das seit 2,5 Jahren Dressierte:

Open in new window

Keine baldige Zinserhöhung = EUR USD rast nach oben, soweit logisch.

Open in new window

Keine baldige Zinserhöhung = Aktien rasen nach unten, soweit dressiert.

Open in new window

Open in new window


Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"