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Von Notenbanken und Kapitaltypen

26.10.2015  |  Christian Vartian
Die Korrelation Aktien versus Edelmetall ist nunmehr gespalten: Donnerstag liefen sie gemeinsam, Freitag invers. Das Trennkriterium sind extreme Schwankungen im EUR USD. Ein bloß langsam ansteigender USD lässt Aktien und Edelmetalle gemeinsam laufen, bei extremen Ausschlägen läuft es invers. Dies alles gilt, solange die Staatsanleihen noch nicht sinken, weil die Zinsen ja real noch nicht erhöht wurden. Sollten die Staatsanleihen sinken, gehen wir von einer parallelen Entwicklung von Edelmetall und Aktien aus.

Die letzte Woche war geprägt von der Ankündigung der EZB, ihr QE ggf. zu verlängern und/ oder zu erhöhen und von einer Zinssenkung der PBoC in China. Das Ergebnis war vorerst ein Kursfeuerwerk bei Aktien und Edelmetallen.

Wer jetzt verstehen will, warum einseitig Edelmetalle dann plötzlich sanken, muss sich an eine, in mehreren vorangegangenen HAMs dargestellte Analyse zu US-Daten erinnern:

"Auseinanderlaufen der Sektoren Bau (steht nicht unter Importkonkurrenz) einerseits und Industrie (steht unter Importkonkurrenz) andererseits. Ein unter Importkonkurrenz stehender Sektor ist negativ betroffen, wenn der Wechselkurs steigt. Ein nicht unter Importkonkurrenz stehender Sektor ist nicht betroffen, wenn der Wechselkurs steigt. Eine US- Zinserhöhung würde den Wechselkurs des USD massiv weiter steigen lassen. Faktisch spricht der Bausektor eindeutig laut den eigenen Kriterien des FOMC für eine Zinserhöhung noch im Oktober, während der Industriesektor absolut gegen eine Zinserhöhung spricht. Und dies beides nach den selbstgewählten Kriterien des FOMC selbst."

Und dann kam am Freitagmorgen US-Zeit plötzlich das da:

PMI Manufacturing Index Flash: New orders are at a seven-month high and are described as strong despite only a modest contribution from export orders. Production this month is also at a seven-month high. Hiring is up from September's 27-month low.

Also positive Industriezahlen.

Wie unsere Pattern Recognition nachgewiesen hat, drückten sofort und wegen gleichlautender Analyse zu unserer Analyse einige größere Smart Money Einheiten auf den Sell- Knopf bei Edelmetallen, weil das Hindernis für eine Zinserhöhungseinleitung durch das FOMC, nämlich schlechte Industriezahlen, brüchiger wurde.

Sie haben das nirgendwo sonst gelesen? Wir auch nicht. Und daher stammt ja auch die soziologisch unter den Spekulanten fragmentierte Marktteilnahme.

Das war Freitag und es waren Managed Money Einheiten, die da Edelmetall dropten.

Die CoT Daten, diese vom Dienstag sind außer bei Platin schlecht, aber die Preise fuhren mit diesen CoT Daten trotzdem bis Donnerstag nach oben (China-Impuls).

Netto- Shortposition der Commercials bei Gold, Palladium, Silber, Platin erhöht. Beim CHF gehen die Commercials shorter, beim EUR shorter. S&P 500 Commercials longer, 10y-Treasury longer, kurze Treasury Notes longer und dazu USDX longer. Die Korrelation spricht nur wenig für eine Zinserhöhungserwartung, sie spricht für eine regionale Kapitalflußerwartung Richtung USA.

Unser Einzelaktienportfolio ist diese Woche perfekt mitgestiegen, hat die Indizes überperformed und war zu Recht nicht gehedgt.

Unsere Edelmetalle konnten mit sehr präzise ausgeklügelten Marken für Entry-Stopps in Hedges perfekt vor Fehlhedges bewahrt werden, waren trotzdem jederzeit gegen Kurswasserfälle geschützt und stiegen in EUR kräftig, hier das Beispiel Gold:

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Es ist also wieder einmal "Tightening" versus "Easing" Spekulation im Markt und nächste Woche haben wir einen vollen Notenbankkalender, darunter das FOMC der FED. (siehe letzter HAM warum wir meinen, dass das Datum so wichtig ist, der Dezember ist zu spät wegen Rücksicht auf Jahresabschlüsse).

Nachdem nicht nur die Diskussion innerhalb von Notenbanken, sondern auch die Diskussion in Finanzmedien sehr stark um Zinsen und QE geführt wird und dies aber für die Stimulierung von Wirtschaft im Deflationsmodus zwar wichtig, aber gar nicht maßgebend ausschlaggebend ist, hier eine Analyse, was denn noch wichtiger wäre:



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