"Sanktionskrieg": China ist der lachende Dritte
09.08.2016 | Vertrauliche Mitteilungen
Im von der US-Regierung offenbar gewünschten Sanktionskrieg zwischen der Europäischen Union und Russland erweist sich die Volksrepublik China immer mehr als der lachende Dritte. Laut einer Untersuchung der grundsätzlich EU-nahen Brüsseler Denkfabrik "Bruegel Institute" ist es nämlich vor allem China, das seine Marktanteile im Russlandgeschäft kontinuierlich auf Kosten der sich gerade selbst lähmenden Europäer ausbaut.
Das seit etwa 15 Jahren prosperierende Russland-Geschäft chinesischer Anbieter (ihr Anteil an den russischen Importen stieg von 5% im Jahr 2000 auf aktuell rund 20%) geht anheim mit einem deutlichen Rückgang des Anteils europäischer Lieferanten an den russischen Importen von ehemals 70% auf jetzt nur noch 55%.
Während die Beziehungen zwischen der EU und Russland seit 2014 immer schlechter wurden, "haben Russland und China ihre Zusammenarbeit schneller als in der vorangegangenen Zeit ausgebaut“, weiß die Bruegel-Wissenschaftlerin Alicia Garcia-Herrero zu berichten.
Und wenngleich sich ein direkter Zusammenhang nicht nachweisen läßt, sei laut ihr ein enger Zusammenhang dieser Entwicklung mit der Sanktionspolitik nicht von der Hand zu weisen. Hinzu kommt die als Antwort auf die Sanktionspolitik zu verstehende russische Einfuhrsperre für EU-Lebensmittel, die u.a. zum für die deutschen Milchbauern ruinösen Milchpreisverfall beitrug.
Die bei der EU akkreditierten Vertreter Chinas tun derzeit alles, um ihr Land nicht als "Krisengewinner“ dastehen zu lassen. Russland und China seien lediglich bedeutende Handelspartner, denen es gelinge, ihre Handelsbeziehungen zum beiderseitigen Vorteil auszubauen, sagt z.B. Mingxi Sun, Wirtschaftsberater an der chinesischen Vertretung bei der EU.
Doch Garcia-Herrero fügt in aller Deutlichkeit an, daß die europäischen Sanktionen gegen Russland China sehr gefielen, „und der Trend hat sich beschleunigt“.
Aus der Europäischen Kommission ist derweil nur zu hören, daß man die wirtschaftlichen Auswirkungen der Sanktionen auf die EU sehr genau beobachte, doch die daraus gewonnenen Erkenntnisse blieben unter Verschluß. Ob Drittstaaten davon profitieren, werde angeblich nicht erforscht ...
© Vertrauliche Mitteilungen
Auszug aus den Infoblatt Vertrauliche Mitteilungen - aus Politik, Wirtschaft und Geldanlage, Nr. 4193
Das seit etwa 15 Jahren prosperierende Russland-Geschäft chinesischer Anbieter (ihr Anteil an den russischen Importen stieg von 5% im Jahr 2000 auf aktuell rund 20%) geht anheim mit einem deutlichen Rückgang des Anteils europäischer Lieferanten an den russischen Importen von ehemals 70% auf jetzt nur noch 55%.
Während die Beziehungen zwischen der EU und Russland seit 2014 immer schlechter wurden, "haben Russland und China ihre Zusammenarbeit schneller als in der vorangegangenen Zeit ausgebaut“, weiß die Bruegel-Wissenschaftlerin Alicia Garcia-Herrero zu berichten.
Und wenngleich sich ein direkter Zusammenhang nicht nachweisen läßt, sei laut ihr ein enger Zusammenhang dieser Entwicklung mit der Sanktionspolitik nicht von der Hand zu weisen. Hinzu kommt die als Antwort auf die Sanktionspolitik zu verstehende russische Einfuhrsperre für EU-Lebensmittel, die u.a. zum für die deutschen Milchbauern ruinösen Milchpreisverfall beitrug.
Die bei der EU akkreditierten Vertreter Chinas tun derzeit alles, um ihr Land nicht als "Krisengewinner“ dastehen zu lassen. Russland und China seien lediglich bedeutende Handelspartner, denen es gelinge, ihre Handelsbeziehungen zum beiderseitigen Vorteil auszubauen, sagt z.B. Mingxi Sun, Wirtschaftsberater an der chinesischen Vertretung bei der EU.
Doch Garcia-Herrero fügt in aller Deutlichkeit an, daß die europäischen Sanktionen gegen Russland China sehr gefielen, „und der Trend hat sich beschleunigt“.
Aus der Europäischen Kommission ist derweil nur zu hören, daß man die wirtschaftlichen Auswirkungen der Sanktionen auf die EU sehr genau beobachte, doch die daraus gewonnenen Erkenntnisse blieben unter Verschluß. Ob Drittstaaten davon profitieren, werde angeblich nicht erforscht ...
© Vertrauliche Mitteilungen
Auszug aus den Infoblatt Vertrauliche Mitteilungen - aus Politik, Wirtschaft und Geldanlage, Nr. 4193