Klippen voraus - aber für die Anderen
12.03.2017 | Christian Vartian
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Und am selben Tag, am 15. März nämlich, entscheidet die US- Zentralbank, ob sie die Zinsen erhöht. Rein fachlich müsste sie das, das Zinsniveau ist tief. Ihr Problem sind die anderen, die Negativzinsen fahren oder Nullzinsen. Oft wird der Normale geschädigt von den Abnormalen und damit daran gehindert, normal zu agieren. Ein positives Zinsniveau ist nämlich normal, solange es unter der Inflationsrate bleibt. Dass es unter der Inflationsrate bleibt, ist für die Erhaltung der Kapitalistischen Marktwirtschaft notwendig.Der 15. März könnte also turbulent werden, falls sich die Ereignisse nicht ausglichen, denn auch dies ist möglich.
Der USD dürfte weiter steigen, falls die Federal Reserve die Zinsen erhöht. Entschuldigen Sie bitte die Wiederholung aus dem letzten HAM, was die Auswirkungen dessen wären:
- Die Erhöhung von Zinsen bedroht die Kurse von Anleihen, welche schon am Sekundärmarkt notieren;
- Die Erhöhung von Zinsen bedroht- mit der Zeit-Immobilien;
- Die Erhöhung von Zinsen gegenüber dem Zinssatz anderer Währungen führt zur Aufwertung der Währung, in der die Zinsen erhöht werden;
- Die Aufwertung der Währung führt zur Reduktion der Wettbewerbsfähigkeit und zur Verlagerung von Industrie ins Ausland (im Falle offener Grenzen).
Wenn die Federal Reserve dies alles bewirkt, dann bewirkt sie damit:
- Exakt, das, was die US-Regierung NICHT will, weil diese Arbeitsplätze in das Inland zurückverlagern möchte und nicht das Gegenteil;
- Exakt, was die US-Regierung NICHT brauchen kann, wenn sie anfangs auf Neukredit die Infrastruktur verbessern will und dazu zusätzliche neue Staatsanleihen emittieren muss;
- Exakt, was die US-Regierung NICHT brauchen kann, wenn sie anfangs auf Neukredit die Steuern senken will und dazu zusätzliche neue Staatsanleihen emittieren muss (Steuersenkungen gehen zuerst in die Verschuldung und können nur später durch Erhöhung der Wirtschaftsaktivität zu vermehrten Steuereinnahmen führen, dies dauert aber);
- Dass vom Kurs her ein Hauptkonkurrent von Gold, nämlich die Staatsanleihe, gefährlicher wird;
- Dass von den Sachwerten her DER Hauptkonkurrent von Gold, die Immobilien, abgebremst werden.
Wer sich diese Mechaniken logisch durchdenkt und sich zudem überlegt, was die US-Zentralbank tun müsste, falls sie ihre Zinserhöhungen überschießt, damit die Kurse von Staatsanleihen zu sehr senkt, nämlich diese dann wieder aufkaufen, was man QE nennt und sich schon immer hervorragend positiv für Edelmetalle und Aktien ausgewirkt hat, der versteht, dass besondere Angst um Edelmetallpreise und Aktienpreise derzeit einfach nicht gerechtfertigt ist.
Besondere Ängste um Edelmetalle und Aktien habe ich daher nicht, zumal sich Gold eher schon wieder in einer Supportzone befindet und zumindest die von mir favorisierte 1188 $ nicht nach unten durchbrach.
Absichern muss man trotzdem können, denn das absolute Niveau ist gefährlich tief und wenn der EUR wegen inversen Nachrichten steigen kann, dann ist alles möglich (gemacht zu werden).
Unsere Aktien und voran der S&P 500 von dem und seinen Teilen wir mehr halten als von Gold alleine erwiesen sich als leicht betroffen vom EUR-Anstieg, drückten aber nach oben zurück. Auch hier keine Panik, eine General Electric bringt 4,7% Dividendenrendite, wer kauft da für weniger Rendite Schulden bzw. wie lange? Privat ist eben King.
© Mag. Christian Vartian
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