Viel Geld, wenig Gold
15.02.2019 | Prof. Dr. Thorsten Polleit
Physisches Gold ist und bleibt ein knappes Gut. Das ist eine wichtige Einsicht: Die Menge des ungedeckten Papiergeldes in Relation gesetzt zur Produktionsmenge des Goldes ist ein aufschlussreicher Indikator, um die künftige Goldpreisentwicklung besser einschätzen zu können.
Die weltweite Goldminenproduktion ist in den vergangenen 119 Jahren im Trendverlauf, wenngleich auch unter erheblichen Schwankungen, angestiegen (Abb. 1). In 2018 betrug die Jahresproduktion 3.346,9 Tonnen - ein Rekordwert - im Vergleich zu lediglich 386 Tonnen pro Jahr zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die erhöhte Fördermenge des Goldes lässt sich durch eine ganze Reihe von Faktoren erklären: Entdeckung und Erschließung neuer Fördermöglichkeiten, verbesserte und kostengünstigere Produktionstechnologien etc. Besonders interessant ist allerdings der Verlauf der Wachstumsraten der Goldminenproduktion.
In der Zeit 1901 bis 2018 nahm die durchschnittliche Goldfördermenge um etwa 2,0 Prozent pro Jahr zu (Abb. 2). Mit Beginn des 21. Jahrhunderts hat sich die Wachstumsrate merklich abgeschwächt. Sie betrug in der Zeit von 2000 bis 2018 nur noch 1,45 Prozent pro Jahr. Über die letzten 118 Jahre hat sich das Wachstum der weltweiten Goldminenproduktion dennoch als relativ trendstabil erwiesen; es hat sich in all den Jahren nur sehr wenig verlangsamt. So lag das Trendwachstum im Jahr 2018 immer noch bei etwa 1,7 Prozent pro Jahr.
Das Goldmengenwachstum war also relativ niedrig und auch recht (trend-)stabil. Dieser Befund ist ein Grund, warum Gold immer wieder von den Menschen - wenn ihnen die Freiheit dazu gewährt wurde - als Geld gewählt wurde, sei es zu Zahlungs- und/oder Wertaufbewahrungszwecken. Denn wenn die Goldmenge im Zeitablauf mit relativ geringen und relativ stabilen Raten wächst - vor allem im Vergleich zur Wachstumsrate der ungedeckten Papiergeldmenge -, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Gold, wenn es zu Geldzwecken verwendet wird, seine Kaufkraft eher bewahrt als das ungedeckte Papiergeld.
Quelle: USGS, World Gold Council; eigene Berechnungen (2014 - 2018).
Die weltweite Goldminenproduktion ist in den vergangenen 119 Jahren im Trendverlauf, wenngleich auch unter erheblichen Schwankungen, angestiegen (Abb. 1). In 2018 betrug die Jahresproduktion 3.346,9 Tonnen - ein Rekordwert - im Vergleich zu lediglich 386 Tonnen pro Jahr zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die erhöhte Fördermenge des Goldes lässt sich durch eine ganze Reihe von Faktoren erklären: Entdeckung und Erschließung neuer Fördermöglichkeiten, verbesserte und kostengünstigere Produktionstechnologien etc. Besonders interessant ist allerdings der Verlauf der Wachstumsraten der Goldminenproduktion.
In der Zeit 1901 bis 2018 nahm die durchschnittliche Goldfördermenge um etwa 2,0 Prozent pro Jahr zu (Abb. 2). Mit Beginn des 21. Jahrhunderts hat sich die Wachstumsrate merklich abgeschwächt. Sie betrug in der Zeit von 2000 bis 2018 nur noch 1,45 Prozent pro Jahr. Über die letzten 118 Jahre hat sich das Wachstum der weltweiten Goldminenproduktion dennoch als relativ trendstabil erwiesen; es hat sich in all den Jahren nur sehr wenig verlangsamt. So lag das Trendwachstum im Jahr 2018 immer noch bei etwa 1,7 Prozent pro Jahr.
Quelle: USGS, World Gold Council; eigene Berechnungen (2014 - 2018).
Das Goldmengenwachstum war also relativ niedrig und auch recht (trend-)stabil. Dieser Befund ist ein Grund, warum Gold immer wieder von den Menschen - wenn ihnen die Freiheit dazu gewährt wurde - als Geld gewählt wurde, sei es zu Zahlungs- und/oder Wertaufbewahrungszwecken. Denn wenn die Goldmenge im Zeitablauf mit relativ geringen und relativ stabilen Raten wächst - vor allem im Vergleich zur Wachstumsrate der ungedeckten Papiergeldmenge -, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Gold, wenn es zu Geldzwecken verwendet wird, seine Kaufkraft eher bewahrt als das ungedeckte Papiergeld.
Quelle: Thomson Financial; eigene Berechnungen. (1)Serien sind indexiert (1900 = 100); logarithmierter Maßstab.