Fed-Chef Powell: Vollkaskopolitik nach dem Muster "sweet and soft"
11.07.2019 | Christian Buntrock
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1275 (08:00 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1204 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 107,96. In der Folge notiert EUR-JPY bei 121,73. EUR-CHF oszilliert bei 1,11168.
Das seit der Jahrtausendwende von Alan Greenspan erkennbar gepflegte Modell der Vollkaskopolitik durch die US-Zentralbank ist einmal mehr bestätigt worden.
Fed-Chef Jerome Powell unterfütterte die Markterwartung einer zeitnahen Zinssenkung. Die Fed sei bereit, angemessen zu handeln, um nachhaltiges Wachstum zu sichern, ließ er verlauten. Die Handelskonflikte und in der Folge die geschwächte Weltwirtschaft belasteten den US-Konjunkturausblick. Die gedämpfte Inflation könne wider bisherigen Erwartens länger anhalten. Damit könnte sich die Inflationsschwäche als mehr als ein vorübergehendes Phänomen erweisen. Investitionen hätten sich merklich verlangsamt. Das Wirtschaftswachstum hätte ein mäßigeres Tempo angeschlagen.
Powell lieferte mit diesen vorab veröffentlichten Statements das, was der Markt hören wollte.
Zwischen den Zeilen stand:
An den Märkten gilt eine Zinssenkung Ende des Monats in der Konsequenz dieser Äußerung als ausgemachte Sache. Das mag eine sportliche Interpretation sein. Entscheidend ist, dass das Thema Zinssenkung auf der Menükarte in der Rubrik "sweet and soft" steht.
Märkte sind gerne oberflächlich:
Die Frage, ob man strukturelle Defizite in den USA und Folgen einer Handelspolitik, die den Standort USA quantitativ und qualitativ belasten, durch Zinsmaßnahmen neutralisieren kann, wird von den heutigen Märkten ignoriert. Die erste Wirkungsebene steht im Zentrum der Diskontierung.
Jeder, der bis drei zählen kann, weiß, dass man einen Beinbruch (Struktur) nicht mit Lippenstift heilen kann. Der Lippenstift kann fraglos unterhaltsam sein, mehr aber nicht!
Genau dieses Narrativ der Heilung von strukturellen und politischen Defiziten durch Finanzkosmetik wurde dem Markt gestern verkauft und der Markt hat es dankend angenommen. Neue Rekordstände im S&P 500 folgten auf dem Fuße.
Die Kraft des normativ Faktischen holt die Märkte ein. Es ist nicht die Frage des "ob", sondern lediglich des "wann"!
Datenpotpourri:
Eurozone: Italien: Die Industrieproduktion stieg per Mai um 0,9% im Monatsvergleich (Prognose 0,1%) nach -0,8% im Vormonat. Im Jahresvergleich kam es zu einem Rückgang um 0,7% nach -1,5%.
USA: Die Großhandelslagerbestände verzeichneten per Berichtsmonat Mai einen Anstieg um 0,4% (Prognose 0,4%). Der Absatz legte um 0,1% (Prognose 0,0%) zu.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone 1.1100 - 30 negiert den positiven Bias des Euros.
Viel Erfolg!
© Christian Buntrock
Solvecon Invest GmbH
Hinweis: Der Forex-Report ist eine unverbindliche Marketingmitteilung der SOLVECON INVEST GMBH, die sich ausschließlich an in Deutschland ansässige Empfänger richtet. Er stellt weder eine konkrete Anlageempfehlung dar noch kommt durch seine Ausgabe oder Entgegennahme ein Auskunfts- oder Beratungsvertrag gleich welcher Art zwischen der SOLVECON INVEST GMBH und dem jeweiligen Empfänger zustande.
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Die im Forex-Report genannten Kennzahlen und Entwicklungen der Vergangenheit sind keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen, sodass sich insbesondere darauf gestützte Prognosen im Nachhinein als unzutreffend erweisen können. Der Forex-Report kann zudem naturgemäß die individuellen Anlagemöglichkeiten, -strategien und -ziele seiner Empfänger nicht berücksichtigen und enthält dementsprechend keine Aussagen darüber, wie sein Inhalt in Bezug auf die persönliche Situation des jeweiligen Empfängers zu würdigen ist. Soweit im Forex-Report Angaben zu oder in Fremdwährungen gemacht werden, ist bei der Würdigung solcher Angaben durch den Empfänger zudem stets auch das Wechselkursrisiko zu beachten.
Das seit der Jahrtausendwende von Alan Greenspan erkennbar gepflegte Modell der Vollkaskopolitik durch die US-Zentralbank ist einmal mehr bestätigt worden.
Fed-Chef Jerome Powell unterfütterte die Markterwartung einer zeitnahen Zinssenkung. Die Fed sei bereit, angemessen zu handeln, um nachhaltiges Wachstum zu sichern, ließ er verlauten. Die Handelskonflikte und in der Folge die geschwächte Weltwirtschaft belasteten den US-Konjunkturausblick. Die gedämpfte Inflation könne wider bisherigen Erwartens länger anhalten. Damit könnte sich die Inflationsschwäche als mehr als ein vorübergehendes Phänomen erweisen. Investitionen hätten sich merklich verlangsamt. Das Wirtschaftswachstum hätte ein mäßigeres Tempo angeschlagen.
Powell lieferte mit diesen vorab veröffentlichten Statements das, was der Markt hören wollte.
Zwischen den Zeilen stand:
- 1. Pessimismus ist unangebracht.
- 2. Verhaltener Optimismus ist opportun.
- 3. Die ultimativste Vollkaskoversicherung der USA hat ihr Gesicht gezeigt.
An den Märkten gilt eine Zinssenkung Ende des Monats in der Konsequenz dieser Äußerung als ausgemachte Sache. Das mag eine sportliche Interpretation sein. Entscheidend ist, dass das Thema Zinssenkung auf der Menükarte in der Rubrik "sweet and soft" steht.
Märkte sind gerne oberflächlich:
Die Frage, ob man strukturelle Defizite in den USA und Folgen einer Handelspolitik, die den Standort USA quantitativ und qualitativ belasten, durch Zinsmaßnahmen neutralisieren kann, wird von den heutigen Märkten ignoriert. Die erste Wirkungsebene steht im Zentrum der Diskontierung.
Jeder, der bis drei zählen kann, weiß, dass man einen Beinbruch (Struktur) nicht mit Lippenstift heilen kann. Der Lippenstift kann fraglos unterhaltsam sein, mehr aber nicht!
Genau dieses Narrativ der Heilung von strukturellen und politischen Defiziten durch Finanzkosmetik wurde dem Markt gestern verkauft und der Markt hat es dankend angenommen. Neue Rekordstände im S&P 500 folgten auf dem Fuße.
Die Kraft des normativ Faktischen holt die Märkte ein. Es ist nicht die Frage des "ob", sondern lediglich des "wann"!
Datenpotpourri:
Eurozone: Italien: Die Industrieproduktion stieg per Mai um 0,9% im Monatsvergleich (Prognose 0,1%) nach -0,8% im Vormonat. Im Jahresvergleich kam es zu einem Rückgang um 0,7% nach -1,5%.
USA: Die Großhandelslagerbestände verzeichneten per Berichtsmonat Mai einen Anstieg um 0,4% (Prognose 0,4%). Der Absatz legte um 0,1% (Prognose 0,0%) zu.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone 1.1100 - 30 negiert den positiven Bias des Euros.
Viel Erfolg!
© Christian Buntrock
Solvecon Invest GmbH
Hinweis: Der Forex-Report ist eine unverbindliche Marketingmitteilung der SOLVECON INVEST GMBH, die sich ausschließlich an in Deutschland ansässige Empfänger richtet. Er stellt weder eine konkrete Anlageempfehlung dar noch kommt durch seine Ausgabe oder Entgegennahme ein Auskunfts- oder Beratungsvertrag gleich welcher Art zwischen der SOLVECON INVEST GMBH und dem jeweiligen Empfänger zustande.
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Die im Forex-Report genannten Kennzahlen und Entwicklungen der Vergangenheit sind keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen, sodass sich insbesondere darauf gestützte Prognosen im Nachhinein als unzutreffend erweisen können. Der Forex-Report kann zudem naturgemäß die individuellen Anlagemöglichkeiten, -strategien und -ziele seiner Empfänger nicht berücksichtigen und enthält dementsprechend keine Aussagen darüber, wie sein Inhalt in Bezug auf die persönliche Situation des jeweiligen Empfängers zu würdigen ist. Soweit im Forex-Report Angaben zu oder in Fremdwährungen gemacht werden, ist bei der Würdigung solcher Angaben durch den Empfänger zudem stets auch das Wechselkursrisiko zu beachten.